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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wenn man ein Menschenleben auf dem Gewissen hat.«
    »Wen haben Sie getötet«, fragte der Sheriff.
    »Einen Mann namens Morgan Birks. Vielleicht haben Sie davon in den Zeitungen gelesen. Ich hab’ den Kerl umgebracht.«
    Ihre Blicke flogen wie Tennisbälle hin und her. Der Sheriff sagte freundlich: »Vielleicht machen Sie Ihrem Herzen gern mal Luft, Lam, und erzählen uns den ganzen Hergang der Tat.«
    »Ich war bei einer Agentur Bertha Cool als Detektiv tätig. Dieser Morgan Birks hatte eine Frau mit Vornamen Sandra und diese wieder eine Freundin namens Alma Hunter, die bei ihr wohnte und die ich inzwischen recht gern mag. Ich sollte nun Morgan Birks eine Scheidungsklage zustellen. Bei dieser Gelegenheit kam ich dahinter, daß jemand versucht hatte, Alma Hunter zu erwürgen. Ich fragte sie deswegen genauestens aus, und sie sagte mir, es sei jemand in ihr Schlafzimmer eingedrungen, und dann sei sie aufgewacht, als man ihr gerade die Kehle zudrücken wollte, sie hätte sich aber frei machen können. Alma hatte natürlich einen wahnsinnigen Schrecken bekommen. Sie ist ein nettes Mädchen, und ich habe mich ziemlich bald in sie verliebt. In einem Auto haben wir uns dann feste geküßt, und von da an wußte ich, daß sie genau die Richtige für mich war. Für sie wäre ich durchs Feuer gegangen. Nachdem sie mir diese Geschichte von dem nächtlichen Eindringling erzählt hatte, wollte ich sie nicht mehr gern allein in der Wohnung lassen. Ich schlug ihr vor, daß ich heimlich zu ihr kommen und die Nacht über in ihrem Kleiderschrank Wache halten würde. Sie sagte, das ginge nicht, weil Sandra Birks doch im gleichen Zimmer schliefe. Ich erklärte aber, ich würde trotzdem kommen und so lange bleiben, bis Sandra nach Hause käme. Ich bin also hin, und wir haben eine Zeitlang geschwatzt. Als Sandra noch immer nicht kam, sagte ich ihr, sie solle ruhig ins Bett gehen und das Licht ausmachen, ich würde bleiben. Ich versteckte mich im Schrank, eine Pistole hatte ich bei mir. Ich versuchte, wach zu bleiben, aber ich muß dann doch wohl eingenickt sein, denn mitten in der Nacht wachte ich auf, als ich Alma Hunter einen leichten Schrei ausstoßen hörte. Ich nahm meine Taschenlampe und sah, wie sich ein Mann über Almas Bett beugte und ihr nach der Kehle griff. Als ihn der Lichtstrahl traf, fuhr er hoch und versuchte zu entkommen. Ich war verständlicherweise furchtbar aufgeregt. Ich drückte ab, und er sackte zusammen. Dann warf ich die Pistole auf den Boden und rannte auf den Korridor. Alma Hunter sprang aus dem Bett und kam hinter mir her. Durch einen Luftzug schlug die Tür hinter uns zu, sie hatte aber ein Schnappschloß, und Alma Hunter konnte nicht wieder in die Wohnung zurück, um sich anzuziehen. Sie sagte, sie werde sich verborgen halten, bis Sandra zurückkäme. Wir hielten es für überflüssig, gleich die Polizei zu rufen, weil wir glaubten, Sandra würde schon irgendeinen Ausweg wissen, um die Sache zu vertuschen. Alma sagte, sie würde für mich aussagen, und so bin ich dann abgehauen. Nachher erfuhr ich, daß sie die Schuld auf sich nehmen wollte, und ich dachte, man würde sie wegen erwiesener Notwehr laufenlassen. Aber die letzten Nachrichten besagen, daß die Dinge für sie nicht so gut stehen.«
    »Nun setzen Sie sich erst mal hin«, sagte der Sheriff zu mir, »und beruhigen Sie sich erst mal. Regen Sie sich nicht auf-
    Jetzt, wo sie uns alles erzählen, wird Ihnen sicher leichter ums Herz. Wo hatten Sie die Pistole her?«
    »Das ist ’ne Sache für sich«, antwortete ich.
    »Kann ich mir denken, Lam, aber da Sie uns die Geschichte nun sowieso erzählen, könnten Sie sie auch ganz zum besten geben. Es hat ja wenig Sinn, wenn Sie sich nur zur Hälfte erleichtern. Berücksichtigen Sie doch, wieviel besser Sie heute nacht schlafen werden, wenn Sie alles losgeworden sind.«
    »Bill Cunweather hat mir die Pistole gegeben.«
    »Und wer ist Bill Cunweather?«
    »Den kannte ich in den Oststaaten.«
    »Wo in den Oststaaten?«
    »Kansas City.«
    In dem Schweigen, das nun eintrat, hörte ich, wie der Staatsanwalt tief atmete.
    »Wo haben Sie Cunweather zuletzt gesehen?« fragte er.
    »Er hat ein Haus am Willoughby Drive.«
    »Erinnern Sie sich an die Nummer?«
    »Neunhundertsieben, wenn ich mich nicht irre. Er hat seine ganzen Leute bei sich.«
    »Wer ist das alles?«
    »Oh, ’ne ganze Menge«, erwiderte ich, »Fred und all die anderen.«
    »Und Cunweather hat Ihnen die Pistole gegeben?«
    »Ja. Als ich beschloß, bei

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