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Sein mit Leib und Seele - Band 07

Sein mit Leib und Seele - Band 07

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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undurchsichtig vom Regen, der über sie hinwegfegt. Man muss sich konzentrieren, wenn man jemanden erkennen will. Vorne, ein Typ mit einer Verbrechervisage, der einen Zahnpflegekaugummi kaut und eine dicke Ray Ban mit vergoldeten Bügeln auf der Nase hat. Pah, was hat der doch für ein Glück, dass die Sonne heute scheint! Obendrein trägt er ein Muscle-Shirt! Unglaublich, in seinem Taxi herrscht ein Mikroklima! Kurzinfo: Die Erderwärmung hat in den Pariser Taxis begonnen! Gedankenversunken sehe ich auf die Rückbank. Eine dunkelhaarige Frau, zur anderen Seite gedreht, das Handy am Ohr, Laptop auf den Knien. Das Taxi: das zweite Büro all dieser Geschäftsmänner und -frauen. Ich seufze leise. Die Frau dreht sich zum Fahrer um und sagt etwas zu ihm.
    ,Aber … ist das nicht …!“
    Ich wische das beschlagene Fenster mit dem Ärmel ab.
    ,Das ist Alice!‘
    Blitzschnell ducke ich mich, damit sie mich nicht sieht.
    Unmöglich, das Schicksal hat uns miteinander verbunden, oder? Dazu verdammt, uns alle zwei Tage über den Weg zu laufen? Das habe ich nicht unterschrieben, als ich Charles kennenlernte! Immerhin hat sie mich nicht gesehen. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkel. Sie sieht nicht besonders zufrieden aus und spricht sichtbar genervt ins Telefon. Ja, ich frohlocke ein bisschen, sie in so schlechter Laune zu sehen. Eigentlich bin ich keine Zicke, aber von meinem kleinen Versteck aus sende ich ihr alle möglichen schlechten Schwingungen! Ha! Jetzt motzt sie noch mehr und wird wütend … Sogar den Fahrer schreit sie an! Jetzt hat er auch noch seinen Zahnpflegekaugummi verloren, der Ärmste! Ich muss leise lachen. Da drüben herrscht eine schöne Aufregung im Gegensatz zu der behaglichen Ruhe in meinem Auto. Doch plötzlich lässt mich ein Gedanke erstarren: Hoffentlich habe ich den Termin heute morgen nicht mit ihr! Über das Missgeschick mit Charles hatte ich ganz vergessen, dass Alice für mich in erster Linie eine Kundin ist.
    Schnell greife ich zu der Akte mit den Unterlagen zu den Immobilien und dem heutigen Termin. Aber ich finde sie nicht! Die Akte ist leer! Unmöglich! Ich muss in der Agentur anrufen. Mist, hoffentlich geht Diane ans Telefon und nicht Monsieur Lechevalier. Noch ein Schnitzer! Nicht besonders seriös von mir, und ich brauche diesen Job doch! Ich nehme mein Telefon und rufe in der Agentur an.
    „Ah, Sie sind es, Mademoiselle Maugham.“
    ,Verdammt! Mein Chef!‘
    Und weiter:
    „Ich hatte mich schon gefragt, wann es Ihnen auffällt, dass Sie Ihre Unterlagen auf dem Schreibtisch liegen lassen haben. Ich schließe also daraus, dass Sie sich eben an die Arbeit machen wollten. Hören Sie, Mademoiselle Maugham, obwohl Sie gute Arbeit leisten, werden Sie nicht dafür bezahlt, Ihre Zeit beim Friseur zu verbringen oder mit dem Taxi durch die Stadt zu fahren.“
    ,Aber er hat mich doch zum Friseur geschickt! Er übertreibt!‘
    Aber ich antworte kleinlaut:
    „Ja, Monsieur Lechevalier.“
    Und um es wieder gutzumachen, sage ich noch:
    „Übrigens sitze ich in diesem Augenblicken einer unserer Kundinnen gegenüber, Madame Alice Duval.“
    „Aha, Madame Duval. Sie hat mir gestern noch erzählt, sie hätte gefunden, wonach sie gesucht hatte. Sie hat uns auch für unsere Dienste gedankt. Und über Sie hat sie auch etwas gesagt, Emma. Das erzähle ich Ihnen später.“
    ,Dieses Miststück! Was hat sie ihm bloß über mich erzählt?
    „Emma, richten Sie ihr meine Grüße aus und fragen Sie sie, ob ihr die neue Immobilie noch immer zusagt.“
    „Äh … ja, ja, klar …“
    „Ich bleibe dran und warte auf Ihre Antwort.“
    „Äh, jaa … Bleiben Sie dran …“
    ,Großer Gott, was bringt mich eigentlich dazu, so zu lügen? Wie soll ich da wieder rauskommen?‘
    Ich lege meine Hand auf das Mikro des Handys und blicke panisch nach allen Seiten, als könnte mir die Rückbank irgendwie helfen.
    Der Fahrer sieht, dass ich aufgeregt bin und fragt freundlich:
    „Ist alles gut, Mademoiselle? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Danke, Monsieur, aber es wird schon gehen. Nur mein verklemmter Chef, den ich irgendwie handhaben muss.“
    Ich zwinkere ihm zu, um zu signalisieren, dass unsere Unterhaltung beendet ist. Dann nehme ich wieder das Handy ans Ohr:
    „Madame Duvale lässt Sie auch …“
    „Machen Sie sich nicht über mich lustig!“, unterbricht er mich scharf. „Der verklemmte Chef, bin ich das?“
    ,Scheiße! Ich hatte die Hand auf die falsche Seite des Handys gelegt! Er hat alles

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