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Sein mit Leib und Seele - Band 07

Sein mit Leib und Seele - Band 07

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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Wer ruft mich denn um diese Zeit an? Nicht jetzt! Auf keinen Fall gehe ich jetzt ran. Egal, und selbst wenn es Charles ist, das wird ihm eine Lehre sein! Egal, wer es ist, er kann warten, bis ich ihn vom Taxi aus zurückrufe.
    Hans’ heiße, raue Stimme reißt mich aus meinen Träumen.
    „Nun, Emma, glücklich?“
    „Was? Was haben Sie gesagt?“
    „Glücklich über Ihren Haarschnitt?“
    „Meinen Haarschnitt?“
    Ein Blick in den Spiegel: Da bleibt einem die Luft weg! Langsam verstehe ich, wie man an einem Leben im Reichtum Geschmack finden kann. Zwischen den Immobilien, die ich zeige, und den Zauberhänden von Hans aus Étienne Rodrigues’ Salon muss ich aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr daran gewöhne!
    „Ja, Hans, es ist perfekt, vielen Dank!“
    „Angesichts der wenigen Zeit musste ich etwas abkürzen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht überfahren. Sie sind bestimmt enttäuscht, weil es so kurz war. Das nächste Mal nehmen wir uns mehr Zeit und werden Ihnen einen unvergesslichen Moment bereiten.“
    Keine Ahnung, ob Hans sich tatsächlich so zweideutig ausdrückt oder ich alles durch einen Filter wahrnehme, aber dafür ist jetzt keine Zeit, das Taxi wird schon vor dem Salon auf mich warten.
    Ich tripple erneut meiner Führerin durch die gedämpften Flure hinterher. Am Ausgang: äußerst höfliche und ehrerbietende Verabschiedung, Tür auf, Tür zu, und ich bin auf der Straße, vor der Sintflut durch meinen schwarzen Regenschirm geschützt. Das Taxi wartet, bereit, junge Frauen in Not aufzunehmen. Ich steige ein, mache es mir ein wenig auf den großen beigefarbenen Polstern gemütlich und genieße die sanfte Wärme der Heizung.
    Was nicht alles in fünfzehn Minuten passieren kann!
    Ich nutze die Fahrt und hole mein Handy hervor: Guillaume hat versucht, mich zu erreichen. Okay, ich habe meine Antwort jetzt lange genug hinausgezögert. Also gehe ich auf seinen Kontakt und drücke auf „Anruf“.
    Nach nicht mal einem Klingeln hebt er schon ab.
    „Hallo, Emma.“
    „Hi, Guillaume, wie geht’s?“
    „Du meidest mich also? Ich habe dir mehrere Nachrichten geschickt.“
    „Ich weiß, aber ich bin ein bisschen … sagen wir mal … beschäftigt gewesen.“
    „Ja, aber ein kurzer Anruf, das sind zwei Minuten“, ermahnt er mich leise.
    „Und siehe da, kaum habe ich zwei Minuten, rufe ich dich an.“
    Er lacht leise.
    „Okay, Emma, ich hole dich um 12 Uhr 45 in der Agentur ab. Sei pünktlich, ich will nicht warten.“
    ,Für wen hält er sich, dass er mir etwas vorschreibt? Was ist los mit ihm? Er ist doch sonst viel sanfter und zärtlicher …‘
    „Sorry, Guillaume, aber ein Treffen mit einem Mädchen klarmachen, klappt besser, wenn man höflich ist.“
    „Ach, ich dachte, du stehst darauf, wenn ein Mann dich führt und kontrolliert und dir zeigt, wo’s langgeht …“
    ,Was soll das heißen? Bin ich es, die da ständig Untertöne heraushört? Redet er von Charles oder bilde ich mir da was ein?‘
    „Guillaume, tu nicht so, als wüsstest du, wie man mit Mädchen flirtet. Dazu braucht man etwas mehr Erfahrung, weißt Du?“
    ,Bamm! Steck dir das wohin, mein Lieber!‘
    Gleich darauf tut es mir leid, so hochnäsig gewesen zu sein. Das hat er nicht verdient.
    „Ich hole dich um 12 Uhr 45 ab, Emma. Ich freue mich auf dich. Bis nachher!“
    Was für ein Flegel! Das kann doch nicht wahr sein. Jung, alt, reich oder nicht, Männer sind doch wirklich alle gleich, unglaublich!
    Ich sehe die Straßen von Paris am Taxifenster vorüberziehen. Der Regen lässt nicht nach und die Gehwege sind leer. Selbst die Caféterrassen sind verlassen. Ich fühle mich, als würde ich durch eine Geisterstadt fahren, und das macht mich ein wenig traurig. Aber die Straßen zum Quartier Latin hinunterzugehen, an diesen unglaublichen Gebäuden entlang, das entzückt mich immer wieder: Paris ist wirklich die schönste Stadt der Welt! Wenn ich auch nur eines aus dieser Sache ziehen sollte, dann, dass es in jedem Fall das Richtige war, hierherzukommen, in dieses Land, in diese Hauptstadt … für immer?
    Ein Auto mag wohl sehr praktisch sein, um sich vor dem Regen zu schützen, aber es schützt mich nicht vor einem Stau! Wir stehen mitten in einem Trupp von Taxis und warten geduldig darauf, dass es weitergeht. Ich habe den Kopf an das Fenster gelehnt. Mein Blick schweift hinüber zu dem Auto, das direkt neben unserem steht. Ein Taxi wie dieses hier, groß und geräumig und vollkommen anonym. Die Scheiben der Autos sind fast

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