Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
Vom Netzwerk:
das an ei­nem Es zer­schell­te – die Stim­me des Wahn­sinns.
    »Hör auf, Ja­son. Ich will dir im Mo­ment nicht noch mehr weh­tun – aber ich kann und wer­de es. Reiß dich zu­sam­men und ver­traue dar­auf, dass ich hier bin, um dir zu hel­fen.«
    Der klei­ne Mönch leg­te eine Hand auf Ja­sons Ge­sicht, um ihn zu be­ru­hi­gen, und Ja­son zuck­te in­s­tink­tiv zu­rück. Ar­jun­da schlug ihn er­neut. Ja­son fiel zu Bo­den und wur­de von Krämp­fen ge­schüt­telt. Der Yogi mach­te kei­ner­lei An­stal­ten, ihm zu hel­fen.
    »Hör auf mei­ne Stim­me, Ja­son, dann wirst du das hier über­le­ben. Ich weiß, dass du denkst, dass du ster­ben willst. Und wenn es wirk­lich das ist, was du willst, dann wirst du das auch be­kom­men, weil du in je­dem ein­zel­nen Mo­ment mei­nes Un­ter­richts lei­den wirst. Wenn du nicht lernst, mit die­sem Lei­den um­zu­ge­hen, dann wird dein Kör­per in einen Schock­zu­stand fal­len und du wirst ster­ben. Aber du wirst schreck­li­che Schmer­zen lei­den, be­vor du es tust. Sämt­li­che Qua­len, die du in dei­nem bis­he­ri­gen Le­ben zu ken­nen ge­glaubt hast, wer­den nichts sein im Ver­gleich zu dem, was du gleich er­le­ben wirst, wenn du dich mir wi­der­setzt. Si­cher, du wirst letzten En­des so­wie­so ster­ben, aber es wird ein lan­ger, qual­vol­ler Tod sein. Es liegt ganz bei dir.«
    Ja­son starr­te den klei­nen Mönch an und brach in Ge­läch­ter aus. Er wuss­te nicht, warum er es lus­tig fand, aber mit ei­nem Mal kam ihm sein gan­zes Le­ben wie ein ein­zi­ger gi­gan­ti­scher Witz vor, der nun end­lich sei­ne Poin­te er­reich­te: Er war mit die­sem wahn­sin­ni­gen klei­nen Mann in der oran­ge­far­be­nen Kut­te in ei­nem Zim­mer ein­ge­sperrt, während sei­ne Mut­ter auf der an­de­ren Sei­te der Tür stand und sich zwei­fel­los wünsch­te her­ein­zu­stür­men und ihn mit ei­ner ih­rer ent­setz­li­chen Um­ar­mun­gen zu über­fal­len. Nie­mand hat­te ihm je zu­vor ab­sicht­lich weh­ge­tan. In die­sem Mo­ment wur­de Ja­son be­wusst, dass sich in ihm ein ent­setz­li­cher Hass auf sei­ne Mut­ter an­ge­staut hat­te, ob­wohl sie im­mer nur ver­sucht hat­te, ihm zu hel­fen und ihn zu lie­ben. Sie hat­te ihm im­mer nur aus Ver­se­hen weh­ge­tan. Vor die­sem klei­nen Mann hat­te noch nie je­mand ab­sicht­lich ver­sucht, ihn zu ver­let­zen. Mit ei­nem Mal wur­de Ja­son be­wusst, wie viel schlim­mer er hät­te be­straft wer­den kön­nen. Sei­ne Mut­ter hat­te zu laut ge­spro­chen, ihn zu oft be­rührt oder den ver­damm­ten Licht­schal­ter um­ge­legt, aber sie hat­te ihn noch nie so ge­schla­gen, wie die­ser klei­ne Mann es ge­tan hat­te. Und falls sie es doch ge­tan hat­te, dann war er da­mals zu jung ge­we­sen, um sich jetzt noch dar­an zu er­in­nern.
    Sie hat­te Ja­son noch nie so kalt und ge­fühl­los an­ge­st­arrt wie die­ser Mann es tat, als sich nun sein Ma­gen zu­sam­men­krampf­te und sich vor Schmer­zen zu ver­kno­ten schi­en. In die­sem Mo­ment war Ja­son sich si­cher, dass sie zu ihm ge­kom­men, ihn in ih­ren Ar­men ge­wiegt und ihn ge­gen die­sen bö­sen Mann ver­tei­digt hät­te, wenn es ihr nur mög­lich ge­we­sen wäre. Und das, ob­wohl er so grau­sam zu ihr ge­we­sen war, sich in sei­nem ei­ge­nen Selbst­mit­leid ge­suhlt und sie da­für ge­hasst hat­te, dass sie ihn be­rühren, mit ihm spre­chen und ihn lie­ben woll­te. Ja­son be­gann zu wei­nen.
    »Was willst du tun, Ja­son?«
    Die Wor­te ex­plo­dier­ten förm­lich in sei­nem Kopf, und jede Sil­be, die ge­gen sei­nen Schä­del knall­te, fühl­te sich an, als wür­de er mit ei­nem Ba­se­ball­schlä­ger ver­prü­gelt. Ja­son hat­te sich sein gan­zes Le­ben lang ge­wünscht, dass es en­de­te, aber so woll­te er nicht ster­ben. Er hät­te nie ge­glaubt, dass das Ster­ben so viel schmerzvol­ler sein konn­te als das Le­ben. Er schüt­tel­te vor­sich­tig den Kopf.
    »Ich weiß nicht, was das be­deu­ten soll, Ja­son. Du musst mit mir spre­chen. Sag mir, was du tun willst.«
    Ja­son öff­ne­te den Mund und ein hei­se­res Flüs­tern kräch­zte zwi­schen sei­nen auf­ge­ris­se­nen Lip­pen her­vor.
    »Ich … ich will nicht ster­ben.«
    »Dann musst du ler­nen, zu le­ben. Wir wer­den da­mit be­gin­nen,

Weitere Kostenlose Bücher