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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Revolvermann ist zurück, Major!«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Major Stephen Travis auf den Gang heraustrat. Der Lieutenant war inzwischen neben dem Wagen getreten und hatte kehlig gefragt: »Wo sind die Gewehre, Lassiter?«
    »Welche Gewehre, Booth?«, hatte der große Mann zurückgefragt.
    »Verdammt, mit diesem Wagen sind doch sicher die Gewehre transportiert worden, oder etwa nicht?«
    Lassiter war über den Bock auf die Ladefläche geklettert, hatte die bunte Indianerdecke ein Stück zurückgeschlagen, sodass seine Deckenrolle freilag, und aus ihr den Leinenbeutel hervorgeholt. Damit war er vom Wagen gesprungen.
    Lieutenant Booth hatte nach der Decke gegriffen und sie ganz weggerissen, weil er neugierig war, was die Ausbuchtung unter der Decke zu bedeuten hatte. Er war bleich geworden, als er das in eine Plane gewickelte Bündel sah, das unverkennbar die Formen einer menschlichen Gestalt aufwies.
    »Wer ist das, Lassiter?«, keuchte er.
    »Hören Sie, Booth«, sagte Lassiter, der sah, wie eine zweite Tür geöffnet wurde, aus der Major Stephen Travis trat, »warten wir ab, bis der Major bei uns ist. Ich habe keine Lust, alles zweimal zu erzählen.«
    Der Major, der im Gehen die Knöpfe seines Uniformrocks schloss, sah aus, als hätte er bereits geschlafen. Er machte schon normal immer ein griesgrämiges Gesicht, aber jetzt schien er richtig schlechter Laune zu sein. Offenbar hing das mit den sechs Soldaten zusammen, die in dem Käfig gegenübersaßen, zu dem der Major einen grimmigen Blick hinüberwarf.
    Dann war er bei Lassiter, blickte jedoch an ihm vorbei und fragte: »Was ist los, Lieutenant?«
    Der große Mann verspürte keinerlei Lust, sich nach der anstrengenden Fahrt noch unnötig aufzuregen.
    »Er weiß nichts, Major«, sagte er. »Wenn Sie was wissen wollen, müssen Sie schon mich fragen, auch wenn ich nur ein lausiger Zivilist bin.«
    Im ersten Moment schien es, als würde der Offizier explodieren. Sein Gesicht lief vor Zorn rot an. Doch dann brachte er sich wieder unter Kontrolle und sagte gepresst: »Tut mir leid, Mister Lassiter, aber es war ein verdammter Tag.« Sein Blick glitt wieder zu den gefangenen Soldaten hinüber. Dann straffte er die Schultern, als der Lieutenant sagte: »Da liegt ein Toter auf dem Wagen, Sir!«, und trat an die Ladefläche heran. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er auf die in eine Plane gewickelte Gestalt.
    »Wer ist das?«, knurrte er.
    Der große Mann zuckte mit den Schultern. »Ich kenne ihn nicht.«
    »Wickeln Sie ihn aus, Lassiter«, sagte Lieutenant Christopher Booth mit befehlsgewohnter scharfer Stimme.
    »Warum tun Sie es nicht selbst, Booth?«
    Ehe der Lieutenant etwas erwidern konnte, sagte der Major: »Rufen Sie einen Mann, Lieutenant.«
    Die Stimme des Lieutenants schallte durch den Gang. Sofort näherte sich von draußen ein Sergeant. Der Lieutenant gab ihm einen Befehl und der brüllte ihn nach draußen weiter.
    Lassiter wurde es zu bunt. Es war kein Wunder, dass diese verdammte Armee nichts auf die Reihe brachte. Er legte den Leinenbeutel, den er immer noch in der linken Hand hielt, auf der Ladefläche ab, löste das Heckbrett und zog den Leichnam des Fahrers zu sich heran. Mit seinem Bowiemesser schnitt er die Verschnürung auf und klappte die Plane zur Seite. Dann wandte er den Kopf und blickte die Offiziere an.
    »Kennen Sie den Mann?«, fragte er.
    Sowohl der Major als auch Booth schüttelten den Kopf.
    Durch den Gang stapfte ein breitschultriger Sergeant, einen einfachen Soldaten im Schlepptau. Beide salutierten vor den Offizieren. Major Travis fragte den Sergeanten: »Ist Ihnen der Tote auf dem Wagen bekannt?«
    »Nein, Major, Sir!«, schnarrte der Sergeant.
    »Und Ihnen?«, fragte Lassiter den Soldaten, was ihm einen missbilligen Blick des Majors einbrachte.
    Der Soldat trat einen Schritt näher und nickte. »Ich hab ihn schon mal gesehen. Aber nicht hier in Rapid City. Ich glaube, es war in Deadwood.«
    »Was Sie glauben, Private Sully, interessiert niemanden«, schnarrte Lieutenant Booth.
    Lassiter steckte sein Bowiemesser weg und nahm den Leinenbeutel wieder auf.
    »Kommen Sie mit in mein Office, Mister Lassiter«, murmelte der Major, wandte sich an den Lieutenant, sagte: »Lassen Sie den Wagen mit dem Toten fortschaffen, Lieutenant«, und ging zur offenen Tür zurück, aus der er gekommen war.
    Lassiter folgte ihm. Hinter sich hörte er, wie der Lieutenant den Befehl des Majors an den Sergeanten und der ihn an Private Sully

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