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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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weitergab.
    Vor der offenen Tür wandte Major Stephen Travis noch einmal den Kopf. Sein Blick, den er zu dem Käfig hinüber warf, ließ ihm wieder die Röte ins Gesicht schießen. Er sah aus, als hätte er am liebsten seinen Revolver gezogen und die sechs abgerissen aussehenden Soldaten, die dort auf zwei Pritschen saßen, über den Haufen geknallt.
    Er ließ den großen Mann an sich vorbei gehen und schloss hinter ihm die Tür.
    Lassiter befand sich in einem kleinen Raum, der als Büro eingerichtet war. Außer einem Schreibtisch gab es nur ein vollgestopftes Regal, das bis zur niedrigen Decke reichte, und ein halbes Dutzend Stühle, von denen fünf an der gegenüberliegenden Wand standen und einer vor dem Schreibtisch.
    Der Major ließ sich in seinen Schreibtischsessel fallen und wies auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    »Setzen Sie sich.«
    Lassiter trat an den Schreibtisch heran und legte den Leinenbeutel vor den Major hin.
    »Was ist das?«
    »Die Bezahlung der Indianerbande für die Gewehre«, sagte Lassiter.
    Und während Major Travis das Geld und die kleinen Lederbeutel mit dem Goldstaub aus dem Beutel holte, begann er zu berichten, was in der vorletzten Nacht geschehen war. Er blieb nicht ganz bei der Wahrheit, denn er behauptete, dass er John und Pete Shepherd angeheuert hätte, mit ihm dem Wagen zu folgen. Sie hätten die Übergabe der sechs Kisten mit den Gewehren nicht verhindern können, da die Bande zu zahlreich gewesen wäre. Sie hatten dem Wagen auf der Rückfahrt folgen wollen, ihn im Sturm aber verloren und erst am nächsten Tag wieder aufgespürt. Beim Kampf mit dem Fahrer wären die beiden Shepherds ums Leben gekommen, sodass er sie auf ihrer kleinen Pferderanch, die jetzt verwaist war, hatte begraben müssen.
    Der Major betrachtete die Geldbündel vor sich. »In Creston wurde vor einiger Zeit die Bank überfallen«, murmelte er.
    Lassiter nickte. »Ich bin sicher, das ist die Beute.«
    »Sind Sie nicht durch Creston gekommen?«
    »Doch. Aber ich wollte es der Armee überlassen, die Sache zu regeln.«
    Der Major nickte und betrachtete Lassiter mit ungläubigem Blick, als würde er sich fragen, warum der große Mann mit dem Vermögen, das hier vor ihm auf dem Tisch lag, nicht das Weite gesucht hatte. Man hätte ihn für vermisst gehalten, ermordet von der Indianerbande, und kein Hahn hätte weiter danach gekräht.
    »Wir müssen herausfinden, wer der Tote ist«, sagte Lassiter. »Dann hätten wir eine Chance, an die Hintermänner des Waffenschmuggels heranzukommen. Haben Sie inzwischen herausgefunden, woher die modernen Gewehre stammen?«
    »Moderne Gewehre?« Der Major wurde bleich.
    Lassiter nickte. »Modernste Repetierer, das war auch aus der Ferne zu sehen. Sechs Kisten mit je sechs Gewehren, wenn in allen Kisten Gewehre waren. Damit kann man eine kleine Armee ausrüsten.«
    Der Major presste die Lippen hart und schüttelte den Kopf. Als er etwas sagen wollte, waren vor der Tür plötzlich laute Stimmen zu hören. Lassiter erkannte das Organ von Lieutenant Booth und die scharfe, schrill klingende Stimme von Aaron Goldsmith, dem Anwalt, der im Nebenjob für die Brigade Sieben arbeitete, was niemand wusste. Die dritte Stimme war am lautesten. Sie dröhnte, als würde jemand auf einen Gong schlagen.
    Es klopfte an der Tür.
    »Was ist?«, brüllte Major Travis.
    Die Tür wurde geöffnet. Lieutenant Booth streckte den Kopf durch den Spalt und sagte: »Major, Sir, entschuldigen Sie. Ich hab ihnen gesagt, dass Sie nicht gestört werden wollen, aber Marshal O’Nelly und Mister Goldsmith wollen sich nicht abweisen lassen.«
    Der Major stöhnte auf. »Lassen Sie sie herein«, knurrte er.
    Lassiter schob seinen Stuhl etwas zur Seite und drehte den Kopf.
    Der breitschultrige rothaarige Marshal, an dem er vorhin mit dem Wagen vorbeigefahren war, und der schmächtige Anwalt, aus dessen hageren Gesicht ein Mordsding von einer gekrümmten Nase ragte, verklemmten sich in der Tür, weil beide gleichzeitig das Office des Majors betreten wollten. Goldsmith keifte, als der Marshal ihn zurückdrängte.
    Dann standen sie beide vor dem Schreibtisch und starrten den großen Mann an, der auf dem Stuhl sitzen geblieben war und lässig mit ihm kippelte.
    »Was wollen Sie hier, O’Nelly?« Der Stimme des Majors war anzuhören, dass er den sommersprossigen Sternträger nicht ausstehen konnte.
    »Wer ist der Mann, Major?«, fragte der Marshal dröhnend.
    »Was geht Sie das an, O’Nelly?«
    »Ich bin Marshal in dieser

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