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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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noch mal zeigen. Bis morgen früh, Lassiter. Aber bitte pünktlich!«
    Lassiter wandte sich ab, warf sich die Deckenrolle über die Schulter, sodass sie an dem Lederriemen auf seinem Rücken hing, und nahm die Winchester in die linke Hand.
    Der Weg zum Hotel war etwa hundert Yards lang. Einen Moment dachte er an das Bild in der Hütte der Shepherds, als er Jennys nackte Gestalt im dünnen Nachthemd im Gegenlicht gesehen hatte, doch dann schüttelte er den Kopf. Er hatte wirklich andere Sorgen. Sein großer Freund in der Hose war da allerdings anderer Meinung, denn er hatte bei Lassiters Gedanken an Jenny sofort den Kopf gehoben …
    ***
    Er war nur noch etwa dreißig Yards vom Bellevue entfernt, als er aus den Augenwinkeln die schattenhafte Bewegung in dem Durchgang zwischen dem General Store und dem anschließenden Gebäude bemerkte.
    Die blitzschnelle Drehung, mit der er sich dem Durchgang zuwandte, während seine Rechte den Remington aus dem Holster zauberte, rettete ihm wahrscheinlich das Leben.
    Der Schatten war verschwunden, er hörte einen Schuss, sah aber keine Mündungsflamme in dem dunklen Durchgang aufblühen und verspürte im selben Moment den harten Stoß auf dem Rücken, der ihn einen Schritt nach vorn stolpern ließ.
    Im Stolpern wirbelte er herum. Heißes Blei zischte haarscharf an seinem Hals vorbei, dass er das Gefühl hatte, von einer glühenden Peitschenschnur getroffen worden zu sein.
    Er war schon in der Hocke, als sein Remington Feuer und Blei spie. Noch eine Kugel wurde von der anderen Straßenseite aus einem dunklen Durchgang auf ihn abgegeben, die ein paar Yards weiter eine Fensterscheibe in der Front des General Store klirrend in sich zusammenfallen ließ. Aber kurz vorher hatte er einen leisen Schrei vernommen. Im Mündungsblitz erkannte er eine geduckte Gestalt, die sich herumwarf und nur Sekundenbruchteile später mit der Dunkelheit verschmolz.
    Er sah, dass überall Männer stehen geblieben waren und herüberschauten. Gegenüber dem Hotel befand sich ein großer Saloon, dessen Front von mehreren unter dem Vorbaudach hängenden Laternen hell erleuchtet war. Neugierige Männer drängten heraus, um nachzusehen, was die Schüsse zu bedeuten hatten.
    Lassiter beachtete sie nicht. Er erreichte den Durchgang, zögerte keine Sekunde und lief hinein. Er vernahm ein Poltern vor sich, doch das Licht von der Main Street reichte nicht hierher. Nach ein paar Schritten erreichte er eine Bretterwand, die der Heckenschütze überklettert haben musste. Er zögerte einen Moment, dann griff er nach der oberen Kante, die ihn eine Handbreit überragte. Er spürte Nässe an seiner Hand und hatte den Geruch von Blut in der Nase. Er ließ die Deckenrolle von seiner Schulter rutschen und die Winchester in den Sand fallen, bevor er mit beiden Händen nach der Kante des Bretterzauns fasste, sich mit Schwung hochzog und sich darüber wälzte. Dann hielt er auch schon wieder den Remington in der Faust.
    Er sah, dass er sich auf einem Hinterhof befand, der auch auf den anderen Seiten von einem hohen Bretterzaun begrenzt wurde. An der anderen Ecke des Hauses blieb er stehen. Irgendwo schepperte Blech. Lassiter rannte los, überquerte den Hof und schwang sich auch über diesen Zaun. Vor sich sah er eine hin und her schwingende Tür und lief auf sie zu. Als er sie aufreißen wollte, krachte ein Schuss. Die Kugel riss Holzsplitter aus den Brettern, die gegen ihn spritzten. Sie hielten ihn nicht auf. Er hechtete durch die Türöffnung und überrollte sich am Boden. Als er wieder hochkam, sah er, dass er auf einem weiteren weitläufigen Hof gelandet war. Rechts von ihm befand sich die von mehreren Lampen erhellte Rückfront eines großen Hauses. Fässer und Kisten, die an der Wand gestapelt waren, sagten ihm, dass er auf dem Hof des Saloons gelandet war, der dem Bellevue gegenüberlag.
    Er sah die offene Tür und lief darauf zu. Die typischen Geräusche eines Saloons wehten ihm aus der offenen Tür entgegen. Er hörte raue Männerstimmen, das Lachen von Frauen und Gläserklingen. Es schien ihm als würden die Geräusche für einen Moment leiser werden, dann setzte Klavierspiel ein.
    Er trat in den schmalen Gang, der schwach von einer Laterne erleuchtet wurde, denn durch ihn gelangten die Gäste auf den Hof zu den Latrinen. Vor sich auf dem staubigen Bretterboden sah er dunkle Flecken, die verwischten, als er mit der Stiefelsohle darüber fuhr. Er besah sich seine Hand. Er hatte sie an seiner Jacke abgewischt, aber es war

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