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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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wurden.
    Lassiter schickte immer einen anderen los, um sich in ihrem Rücken umzusehen, damit jeder sich bewegte und damit etwas Wärme in seinen Körper zurückbrachte.
    Selbst dem großen Mann, dem ausdauernde Geduld nicht fremd war, kam es vor, als wollte diese Nacht überhaupt nicht enden. Er atmete erleichtert auf, als unter ihnen am Lager die ersten Geräusche aufklangen und jemand Holz ins Feuer legte, das bald wieder hoch aufloderte.
    »Macht euch bereit«, flüsterte er McFadden und den anderen vier Männern zu. »Schießt erst, wenn ich es euch sage, und zielt genau! Denkt daran, dass wir vielen Leuten das Leben retten, wenn wir die Bande in die Hölle jagen.«
    Er zog sich hinter das Felsband zurück.
    »Was hast du vor?«, zischte der Corporal.
    »Warte es ab, McFadden.«
    Er drehte dem Corporal den Rücken zu und riss ein Schwefelholz an. Das Zischen erschien ihm in der Stille der Nacht laut wie das Fauchen einer Lok, doch er wusste, dass es unten im Camp der Bande nicht zu hören sein würde. Er hatte schon eine Dynamitstange hervorgeholt, an dessen vorbereitete Lunte er die Flamme hielt.
    Dann drehte er sich wieder um, richtete sich auf, zischte: »Feuer!« und warf die Dynamitstange in hohem Bogen so, dass sie zwischen den Rothäuten und ihren Pferden landen musste.
    Die Gewehre der Soldaten begannen zu hämmern. Während er der taumelnd mit sprühender Lunte durch die Luft fliegende Dynamitstange nachblickte, sah er beim Feuer Männer zusammenbrechen und andere aufspringen und nach ihren Gewehren greifen.
    Jetzt hatte auch der große Mann seine Winchester an der Schulter und jagte in Sekundenabständen die Kugeln aus dem Lauf.
    Die Indianer, die zu ihren Pferden wollten, liefen in eine aus dem Boden schießende Stichflamme hinein und wurden wie von einer Riesenfaust zurückgeschleudert. Sobald sie aufsprangen, wurden sie von den Kugeln der Soldaten getroffen.
    Vielleicht drei Minuten dauerte die Schießerei, dann stand oder saß keiner der Bande mehr. Dort, wo die Schlucht eine Kurve beschrieb, wurde das Hufgetrommel der flüchtenden Indianerpferde immer leiser. Im Licht des lodernden Feuers versuchte Lassiter die leblosen Gestalten zu zählen. Er kam auf zehn. Sie hatten alle erwischt.
    »Ich gehe mit zwei Mann runter«, sagte er kehlig. »Du gibst uns Deckung, McFadden. Die beiden anderen holen unsere Pferde.« Er wartete die Antwort des Corporals nicht ab, gab Atkinson und Holbrook mit der Hand ein Zeichen und schwang sich über das Felsband hinweg. Ein schmaler Pfad wand sich hinab in die Schlucht. Es war nicht einfach, das Gleichgewicht zu bewahren und gleichzeitig die Gestalten am Feuer im Auge zu behalten. Er sah, dass sich ein Mann mit langen schwarzen Haaren herumwälzte und sein Gewehr vom Boden hochriss. Doch ehe er feuern konnte, peitschte oben am Felsband ein Schuss auf, und der Mann wurde zurückgeschleudert.
    Dann waren Lassiter, Holbrook und Atkinson unten. Zu dritt untersuchten sie die Indianer, Halbbluts und Renegaten. Doch keiner von ihnen hatte den Angriff überlebt.
    Aus der Ferne war plötzlich ein Prasseln zu hören, als würden getrocknete Erbsen auf ein Blechdach fallen.
    »Der Major«, krächze Atkinson.
    Lassiter nickte. »Los, zurück zu den Pferden!«
    Sie trafen zusammen mit den Pferden, die von Chase und Andino gebracht wurden, hinter dem Felsband ein. Sie sprangen sofort in die Sättel, und Lassiter übernahm die Spitze. Immer noch waren Schüsse zu hören, und Lassiter hoffte, dass es dem Major und der Patrouille gelang, die angreifende Bande auf Distanz zu halten, bis er mit seinen Männern eintraf …
    ***
    Sergeant Leroy Durham legte den Finger auf die Lippen, als Private Mike Bassett sich zu bewegen begann und Anstalten machte, sich zu erheben, um sich die Beine zu vertreten. Ein leises Geräusch war an seine Ohren gedrungen, und er wusste, dass es nicht vom Fuß der Felswand kam, wo der Major mit seinen Leuten lagerte.
    Die tiefe Dunkelheit der Nacht hatte ein Grauschimmer bekommen, der alle Konturen zu verwischen schien.
    Er starrte zu einer kleinen, schattenhaften Erhebung, die er im ersten Moment für einen Felsbrocken hielt. Doch Steine konnten sich nicht bewegen.
    Er hob den Revolver an, den er vor sich im Schoß gehalten hatte.
    Dann war plötzlich noch ein zweiter Schatten da, der sich zusammen mit dem Ersten aufrichtete. Auch Bassett hatte sie nun bemerkt. Der Sergeant sah, wie der Private seinen Revolver anhob.
    »Feuer!«, zischte er und drückte

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