Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade

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einer Kugel im Weg stehen.«
    »An Ihrer Seite würde ich mitten durch die Hölle reiten, Lassiter«, sagte der schmächtige Anwalt.
    ***
    Sie erreichten Deadwood zwei Stunden vor Mitternacht. Schon Meilen vor der weitläufigen Schlucht, an deren Hängen sich die Hütten und Häuser der boomenden Stadt immer höher ausbreiteten, war der Lärm wie ein nicht endendes Grollen zu hören.
    Aaron Goldsmith kannte sich aus, da er hier ein Haus besaß und Teilhaber an einem ergiebigen Claim war. Er hatte Lassiter unterwegs berichtet, dass er von Barney Donovan und seinen Leuten bisher in Ruhe gelassen worden war. Donovan wusste von seinen guten Beziehungen zu den Verwaltungsbehörden des Territoriums und befürchtete offenbar, dass man ein paar US Marshals schicken würde, wenn dem Anwalt etwas zustieß.
    Marshal der Stadt war zurzeit Darren Cox, wie Goldsmith berichtete. Lassiter war dem Revolvermann vor Jahren mal in Abilene in Kansas begegnet, wo er ebenfalls den Stern getragen hatte. Sie hatten einmal an einem Pokertisch zusammengesessen. Später hatte er gehört, dass man ihn davongejagt hatte, weil er die Stadt ausgenommen hatte wie einen Thanksgiving-Truthahn.
    Goldsmith führte den großen Mann über einen verschlungenen Pfad durch ein großes Claimfeld. Sie sahen, dass die meisten Claims von Männern mit Gewehren bewacht wurden. Überall brannten Feuer. Wenn jemand den kleinen Anwalt auf seinem riesigen Pferd erkannte, wurden ihm freundliche Worte zugerufen. Ansonsten war es still auf den Claims. Stiller als gewöhnlich, wie Goldsmith meinte.
    »Es brodelt in der Schlucht«, sagte er. »Donovan treibt es allmählich zu bunt. Vor zwei Wochen hat er einen Mann erschießen lassen, der die Digger überreden wollte, eine Selbstschutztruppe aufzustellen. Irgendwann wird sich der Zorn der Männer entladen. Dann wird es eine Menge Tote geben. Donovan weiß, dass es das Ende seiner Herrschaft bedeuten würde. Ich hatte sowieso schon das Gefühl, dass er dabei ist, seine Zelte in Deadwood abzubrechen und sein zusammengerafftes Vermögen in Sicherheit zu bringen.«
    Aus der Stadt kamen ihnen Reiter, Wagen und Männer zu Fuß entgegen. Aber ebenso viele waren auch noch auf dem Weg zur Stadt, um nach der harten Tagesarbeit ein wenig Ablenkung bei Alkohol und Frauen zu finden.
    Noch vor den ersten Häusern an der breiten Main Street, die sich durch die Schlucht wand, bog Goldsmith in eine Nebenstraße ab. Sie hörten Geschrei, manchmal auch Schüsse. Eine Glocke aus Licht, durch die Rauchschwaden wallten, hing über der Stadt. Solche Boomstädte waren Lassiter nicht neu. Er hatte Unzählige davon gesehen und sich in ihnen behauptet. Aber er war auch immer wieder froh gewesen, wenn er sie hatte wieder verlassen können.
    Sie erreichten Goldsmiths Haus von der Rückseite. Ein kleiner Stall befand sich hinten auf dem Hof, aus dem ein schmächtiger Mann ohne Kopfbedeckung kam. Im Licht einer Stalllaterne, die er in der Hand hielt, erkannte der große Mann, dass es sich um einen Chinesen handelte. Seine langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf gebunden, der auf seinem Rücken hing.
    »Das ist Joseph«, sagte Aaron Goldsmith.
    Lassiter grinste. »Ein seltsamer Name für einen Chinesen.«
    »Ich hab ihn zum jüdischen Glauben bekehrt«, sagte der Anwalt ernst.
    Der Chinese grinste breit bei seinen Worten, und Lassiter nahm an, dass er sofort wieder seinen chinesischen Namen annehmen würde, wenn sein Job bei Goldsmith beendet war.
    Sie übergaben ihm die beiden Pferde, nachdem sie ihre Sachen vom Sattel geschnallt hatten, und gingen ins Haus. Im unteren Geschoss war die Kanzlei des Anwalts, im ersten Stock befanden sich drei Schlafräume.
    Lassiter wollte sich noch ein wenig in der Stadt umsehen, nachdem der Anwalt ihm sein Zimmer gezeigt hat.
    »Donovan residiert im Golden Bucket «, sagte Goldsmith. »Gehen Sie dem Laden lieber aus dem Weg, Lassiter. Sie wissen, dass man Ihnen den Revolvermann auf den ersten Blick ansieht.«
    »Ich werde auf mich aufpassen, Goldsmith«, sagte der große Mann grinsend. Dann trat er durch die Eingangstür der Kanzlei, die Goldsmith für ihn öffnete, hinaus auf die Straße und tauchte ein in das brodelnde Leben.
    Er zog die Krempe seines Stetsons tief in die Stirn, als er bis zur Mitte der Straße ging und sich einer Gruppe von Männern anschloss, die sich angeregt unterhielten. Immer wieder mussten sie Wagen und Pferden ausweichen.
    Fünfzig Yards vor sich sah Lassiter ein großes, hell erleuchtetes