Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide)
Methoden Ihren geplanten Umsatz ermittelt haben, tragen Sie ihn in Ihren Umsatzplan ein. Der folgende Beispielplan zeigt Ihnen, wie ein solcher Plan aussehen kann. Die monatliche Auflistung der Umsätze ist hier nach Leistungsgruppen (Produkten) gegliedert.
Umsatzplan
Januar
Februar
März
April
Mai
…
Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
…
…
Gesamtumsatz
Der Umsatzplan bildet zusammen mit dem Kapitalbedarfsund dem Liquiditätsplan (s. unten) eine Einheit. Die Pläne sind stark miteinander verflochten und bauen zum Teil aufeinander auf. Das bedeutet, dass die einzelnen Pläne sich gegenseitig stark beeinflussen.
Wichtig
Beachten Sie dies bitte beim Erstellen und Ändern der Einzelpläne, und prüfen Sie die anderen Pläne immer noch einmal nach, sobald Sie eine Änderung vorgenommen haben.
Wie Sie den Kapitalbedarfsplan und den Liquiditätsplan erstellen
Wie jede Unternehmensgründung muss auch die Ihre finanziert werden. Es stellt sich also die Frage, wie viel Geld Sie brauchen, wann Sie es brauchen und welche Finanzierungsmittel Sie nutzen. Die Antworten auf diese Fragen finden Sie am besten, wenn Sie sich dazu detaillierte Pläne erstellen. Achten Sie dabei besonders auf die Vollständigkeit der Daten und auf einen Bruttoausweis aller Werte, denn eine gute Planung ist schon ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen.
Wenn Sie Ihre Pläne erstellen, überlegen Sie, was für Ihr Unternehmen besonders wichtig ist. Klären Sie also zunächst, wofür Sie die finanziellen Mittel brauchen, und danach erst, woher diese Mittel kommen. Erstellen Sie also zunächst den Kapitalbedarfsplan und anschließend den Liquiditätsplan.
Worauf es bei einem Kapitalbedarfsplan ankommt
Der Kapitalbedarfsplan ist eine wichtige Grundlage für Ihre Finanzplanung. Er stellt Ihren gesamten Kapitalbedarf dar, gegliedert nach den einzelnen Perioden Ihrer Existenzgründung. Um den Kapitalbedarf zu ermitteln, müssen Sie zusammentragen, welche Ausgaben Sie haben werden. Die meisten Ihrer Ausgaben werden Sie relativ leicht nach ihrer Höhe und dem Zeitpunkt, wann sie erfolgen müssen, bestimmen können. Es ist jedoch wichtig, auch wirklich alle Kosten zu erfassen. Das trifft vor allem für die einmaligen gründungsbedingten Kosten zu, die Sie bei der Planung auf keinen Fall vergessen dürfen. Um dies zu gewährleisten, ist es ratsam, die Kosten nach Abschnitten zu planen, z. B. nach Investitionen, gründungsbedingten Aufwendungen, Anlaufverlusten und Reservebildung.
Die einzelnen Punkte sollten Sie je nach Bedarf weiter untergliedern. Eine solche Unterscheidung ist auch deshalb sehr sinnvoll, da für die einzelnen Bereiche unterschiedliche Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen. So werden Sie eine Anlage durch einen langfristigen Kredit und nicht über Ihren Kontokorrentkredit finanzieren. Lesen Sie hierzu auch das Kapitel „Die Finanzierung planen und Bankengespräche führen“ (S. 70). Wenn Sie diese Unterschiede schon bei der Aufstellung des Kapitalbedarfsplans beachten, haben Sie mit dem Erstellen des Finanzplans entschieden weniger Aufwand.
Da ein Großteil der zu berücksichtigenden Werte branchenspezifisch ist, dient die folgende Zusammenstellung nur als exemplarischer Überblick über die wichtigsten Kostenblöcke:
Investitionen
Immobilien (Grundstücke, Gebäude o. ä.)
Maschinen und Geräte
Geschäftsausstattung
Fahrzeuge
Lizenzen oder Patente
erstes Material sowie Fremdbauteile und Ähnliches
gründungsbedingte Aufwendungen
Beratungen
Anmeldungen und Genehmigungen (Registereintrag)
Kautionen und Bürgschaften
Ausgaben der Gründungsvorbereitung (Firmenlogo usw.)
Markteinführungskosten
Anlaufverluste
Finanzierungskosten, Zinsen und Gebühren
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Zahlungen an Dritte (Anzahlungen und Sicherheiten)
Privatentnahmen (Unternehmerlohn, Einkommen- und Ertragsteuern)
Preisnachlässe
Steuervorauszahlungen
Reservebildung
Planen Sie Reserven ein! Gerade in der Anlaufzeit werden Sie Ihre Kosten mit den erzielten Umsätzen kaum decken können. Berücksichtigen Sie neben den Betriebskosten auch die Kosten für Ihre private Lebenshaltung. In der Praxis hat sich erwiesen, dass die fixen Kosten in der Anlaufzeit mit dem Wert eines Dreimonatsbedarfs und die Lebenshaltungskosten mit dem eines Sechsmonatsbedarfs gedeckt sind. Darüber hinaus sollten Sie eine Reserve in Höhe eines Zwölftels der jährlichen Kosten ansetzen. Diese Reserve gibt Ihnen einen Handlungsspielraum bei
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