Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide)
als in künftigen Phasen. Denn zunächst heißt es ja Neukunden gewinnen, während Sie später vermehrt in die Kundenbindung investieren.
Marketingstrategie
Im Rahmen Ihrer Marketingstrategie legen Sie die langfristige Ausrichtung Ihres Angebots fest. Als Basis dienen die Ergebnisse Ihrer Markt- und Wettbewerbsanalyse aus dem vorherigen Kapitel. Beide Punkte müssen zueinander passen.
Über Ihre Marketingstrategie erfährt der Businessplanleser, ob Sie sich z. B. mit einem qualitativ hochwertigen Produkt auf eine sehr anspruchsvolle Kundengruppe spezialisieren oder ob Sie sich durch einen in der Branche bisher einmaligen Service profilieren wollen. In diesem Fall wählen Sie die sogenannte Abschöpfungsstrategie. Sofern Sie allerdingspreisaggressiv anden Markt gehen, d. h., mit einem niedrigen Preis versuchen, möglichst viele Einheiten Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung zu verkaufen, entscheiden Sie sich für eine Penetrationsstrategie.
Beachten Sie die Folgen Ihrer Preisstrategie
Egal, für welches Preisstrategie Sie sich entscheiden: Es hat Auswirkungen auf viele andere Bereiche Ihres Vorhabens. Hohe Preise und gute Qualität verlängern eventuell den Entscheidungszeitraum Ihrer Kunden. Auch die Erwartungen an die Mitarbeiter, den Service oder das Design sind in diesem Fall groß. Eine aggressive Vorgehensweise hingegen provoziert vielleicht Ihre Wettbewerber. Fragen Sie sich, ob Sie darauf reagieren und einen Preiskampf verkraften können. Wenn Sie eine Strategie ausgearbeitet haben, überprüfen Sie immer die Auswirkungen auf Ihre Finanzplanung, die Produktbeschaffenheit und das im Marketing-Mix festgelegte operative Marketing.
Bleiben Sie unabhängig von Ihrer Strategie realistisch. Utopische Marketingpläne verursachen hohe Kosten und bringen meist doch enttäuschend wenig Kunden. Viele Firmen aus der New Economy haben vor gar nicht allzu langer Zeit traurige Beispiele dafür geliefert. Gute Ideen und ausgefallene Ansätze sind wichtiger als viel Geld – das den meisten Jungunternehmern im Übrigen ohnehin nicht zur Verfügung steht.
Marketing-Mix
Sobald Sie Ihre Marketingstrategie definiert haben, können Sie auf dieser Basis konkrete Aussagen zum sogenannten Marketing-Mix treffen, also
zum Produkt oder zur Dienstleistung (Qualität, Service, Menge, Design, Verpackungsgestaltung, Beratung),
zum Preis (Preis, Preisstaffel, Rabatt, Boni, Zahlungsfristen, Sonderangebote),
zum Vertrieb (Vertriebskanäle, direkter oder indirekter Vertrieb, Versandwege, Standort),
zur Werbung (Werbeaussagen, Werbebudget, Werbeplanung, Pressearbeit, Werbemittel, Medien).
Wichtig
Die vier Bereiche des Marketing-Mix werden oft auch die „4 Ps“ genannt, nach den Anfangsbuchstaben der englischen Wörter: Produkt (Product), Preis (Price), Vertrieb (Place) und Werbung (Promotion).
Das Produkt – so sieht es konkret aus
Im Kapitel „Produkt- und Geschäftsidee“ haben Sie ja bereits die wesentlichen Aussagen zu Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung gemacht. An dieser Stelle ergänzen Sie die noch fehlenden Teile. Fragen Sie sich, ob es notwendig ist, Produktvariationen herzustellen. Besonders am Anfang sollten Sie möglichst wenige Versionen anbieten und sich auf die Bedürfnisse einer einzigen Zielgruppe beschränken. Das spart viel Kommunikationsaufwand. Eine breite Produktpalette können Sie dann in den nächsten Wachstumsstufen vorsehen.
Erläutern Sie an dieser Stelle auch Ihr Servicekonzept. Welche Schulungen, Kundendienstleistungen, über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehende Gewährleistungen oder sonstige, die Kaufentscheidung der Kunden positiv beeinflussende Faktoren haben Sie geplant? Machen Sie wenn möglich auch Aussagen zur Qualität. Wie lange soll Ihr Produkt halten? Können Sie sicherstellen, dass Ihre Kunden die Qualität überhaupt wahrnehmen und bereit sind, dafür tiefer in die Tasche zu greifen? Ist es vielleicht sinnvoll, eine günstigere, qualitativ einfachere Variante anzubieten?
Der Preis – wie viel wollen Sie für Ihr Produkt haben?
Den richtigen Preis für sein Produkt zu finden, ist schwieriger, als es auf den ersten Blick scheint. Sie können ihn natürlich ermitteln, indem Sie auf Ihre Gesamtkosten pro Produkt eine Gewinnmarge aufschlagen und das Ergebnis dann als Produktpreis bestimmen. Damit sind Sie zumindest schon mal auf dem richtigen Weg. Den am Markt maximal durchsetzbaren Preis werden Sie auf diese Weise aber nicht unbedingt erzielen. Denn Basis für die
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