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Selection

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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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weiß, dass ich das alles zu verantworten habe«, sagte er bedrückt. »Ich wollte, dass du glücklich sein kannst. Dass du dann auf einmal wirklich zu den Erwählten gehören würdest, hätte ich nie erwartet. Dass ich mich jedoch dafür hassen würde, wenn ich dir im Weg stünde, das wusste ich ganz genau. Jetzt ist aber alles anders. Ich bin ja nun ein Zweier.« Es klang beinahe andächtig.
    Ich versuchte ruhig zu bleiben. »Und deshalb meinst du allen Ernstes, zwischen uns sei alles wie vorher? Komm zu dir, Aspen. Du kannst nichts rückgängig machen.«
    »Vielleicht schon«, erwiderte er. »Wir könnten es doch versuchen.«
    Er sah mich so bittend an, dass ich versucht war, ihm nachzugeben, weil ich wusste, wie tröstlich er für mich sein konnte. Ich seufzte.
    »Aspen, jahrelang habe ich für andere gelebt und versucht, Dinge zu ändern, die ich nicht ändern kann. Ich bin als Fünf geboren und habe hart gearbeitet, um meiner Familie bei unserem Überlebenskampf zu helfen. Ich habe versucht, Kontakt zu Kenna und Kota zu halten, damit sie nicht aus unserem Leben verschwinden. Ich habe versucht, May und Gerad zu beschützen und ihnen eine gute ältere Schwester zu sein. Für meinen Vater habe ich mich bemüht, perfekt zu sein, damit er sich nicht zu Tode grämt. Für meine Mutter werde ich nie perfekt sein können, aber ich habe zumindest mein Bestes gegeben. Und was hast du getan?«
    Meine Kehle wurde eng, als die Erinnerung zurückkehrte.
    »Jahrelang habe ich daran geglaubt, dass wir zusammen sein würden«, fuhr ich fort. »Du hast das Deine dafür getan, dass ich mich in dich verliebe, und ich habe so viel getan, um dein Leben zu erleichtern. Ich habe auf einen Heiratsantrag gewartet. Und wurde stattdessen abserviert.«
    Aspen senkte den Kopf und schwieg. Als er wieder aufschaute, sprach ich weiter.
    »Es war anstrengend, es immer allen anderen recht zu machen«, fügte ich hinzu. »Es hat mich erschöpft, und jetzt ist es an der Zeit, dass ich mir ausnahmsweise auch mal selbst etwas gönne.« Ich sah mich im Zimmer um. »So einen Lebensstil hätte ich mir niemals zu erträumen gewagt, aber nun habe ich ihn. Ich wäre schön blöd, wieder zu dir zurückzurennen, ohne zu wissen, ob ich dir noch vertrauen kann. Oder vor Maxon davonzulaufen, der immer nur gut zu mir war.«
    Aspen hörte sich alles in Ruhe an. Ein- oder zweimal schluckte er schwer – dabei fiel mir auf, dass ich gar nicht weinte. Ich hatte in letzter Zeit häufig geweint, und es fühlte sich fast fremd an, dass ich jetzt gelassen blieb. Ich wusste auch, warum: Es hatte mit Maxon zu tun. Denn auf einmal gab es jemanden in meinem Leben, der mich stützte.
    »Also entscheidest du dich jetzt für ihn statt für mich?«, fragte Aspen.
    »Nein, weder für dich noch für ihn. Ich entscheide mich für mich selbst.«
    Und das entsprach auch der Wahrheit. Ich wusste noch nicht, was ich wollte, und hatte nicht die Absicht, den Weg des geringsten Widerstandes zu wählen oder mich beeinflussen zu lassen. Sondern ich wollte mir Zeit lassen, bis ich wusste, was am besten für mich war.
    Aspen sann eine Weile über meine Worte nach. Er sah nicht froh aus, doch dann lächelte er.
    »Du weißt aber, dass ich nicht einfach aufgebe, oder?«, sagte er herausfordernd. Ich musste wider Willen grinsen. Aspen war in der Tat niemand, der so leicht klein beigab.
    »Das hier ist kein guter Ort für einen Kampf um mich. Deine Entschlossenheit kann dir hier zum Verhängnis werden.«
    »Ich fürchte mich doch nicht vor diesem Popanz«, sagte Aspen erhaben.
    »Hey, Maxon ist kein Popanz. Er ist wirklich sehr nett.«
    »Mag ja sein, aber ich wette, ich kann besser küssen. Na ja, du hast ja noch keinen Vergleich.« Aspen zwinkerte mir zu, und sofort lief ich rot an.
    Aspen sah aus, als hätte ich ihm in die Magengrube geschlagen.
    »Du hast ihn geküsst?«, flüsterte er.
    Er deutete mein Schweigen als Zustimmung und sagte: »Du meinst das alles wirklich ernst, oder?«
    »Ja«, antwortete ich. »Ich mag ihn.«
    Aspen dachte einen Moment lang nach.
    »Dann werde ich wohl härter kämpfen müssen, als ich vermutet hatte«, sagte er und ging zur Tür.
    Bevor er sie hinter sich zuzog, zwinkerte er mir noch einmal zu. »Gute Nacht, Lady America.«
    »Gute Nacht, Officer Leger.«
    Ich genoss die Stille und den Frieden, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Seit Beginn dieses Wettbewerbs hatte ich befürchtet, das Casting könne mein Leben ruinieren. Doch in diesem Augenblick konnte

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