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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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gewesen.
    Einzig Maxon schien sich an diesem Morgen nicht wohlzufühlen. Er rührte sein Essen kaum an, sondern blickte immer wieder mit angestrengter Miene in die Runde. Dann schien er über etwas nachzudenken und ließ den Blick erneut über die versammelten Erwählten schweifen.
    Als er mich ansah und meinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkte, lächelte er matt. Bis auf die kurze Begegnung am Vorabend hatten wir seit unserem Streit nicht miteinander geredet. Dabei war es dringend nötig, dass wir uns aussprachen. Diesmal musste der Impuls aber von mir ausgehen, deshalb schaute ich ihn ruhig an und zupfte an meinem Ohr. Maxon sah weiterhin angestrengt aus, wiederholte die Geste aber.
    Ich seufzte erleichtert und blickte unwillkürlich zur Tür. Wie ich bereits vermutet hatte, ruhte auch der Blick einer anderen Person auf mir. Ich hatte Aspen wohl bemerkt, als er eintrat, aber nicht auf ihn reagiert. Doch wenn man jemanden so lange geliebt hat, ist es wohl unmöglich, dessen Anwesenheit nicht zu spüren.
    Maxon stand so abrupt auf, dass sein Stuhl quietschte, und alle Augen wandten sich ihm zu. Er sah aus, als würde er sich am liebsten sofort wieder setzen und unbemerkt bleiben. Aber ihm war offenbar bewusst, dass es diese Option nicht gab. Deshalb begann er zu sprechen.
    »Meine Damen«, sagte er und senkte leicht den Kopf. Er wirkte geradezu gequält. »Nach dem gestrigen Angriff bin ich leider gezwungen, das weitere Vorgehen beim Casting zu verändern. Wie Sie alle wissen, haben drei junge Damen darum gebeten, abreisen zu dürfen, und ich habe ihrem Wunsch selbstverständlich entsprochen. Ich möchte keine der Damen gegen ihren Willen hierbehalten. Und Sie alle ständig solchen Gefahren auszusetzen, wenn sich bereits abzeichnet, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben werden, möchte ich nicht länger verantworten.«
    Allmählich begriffen alle, was vor sich ging, und Bestürzung zeichnete sich auf den Gesichtern ab.
    »Er wird doch wohl nicht?«, flüsterte Tiny.
    »Doch, ich denke schon«, erwiderte ich.
    »Obwohl ich das sehr bedauere, habe ich mich nach Rücksprache mit meinen Eltern und einigen engen Beratern entschlossen, die Anzahl der Erwählten nun auf die Elite einzuschränken. Und es wird sich dabei auch nicht um zehn, sondern nur um sechs Damen handeln«, verkündete Maxon in sachlichem Tonfall.
    »Sechs?«, keuchte Kriss erschrocken.
    »Das ist nicht fair«, jammerte Tiny und begann zu weinen.
    Ich blickte in die Runde. Celeste sah aus, als wappne sie sich für einen Kampf. Bariel hatte die Augen geschlossen und die Finger verschränkt; vielleicht hoffte sie, damit Mitleid erheischen zu können. Marlee, die angeblich nichts für Maxon empfand, sah extrem angespannt aus. Wieso wollte sie unbedingt hierbleiben?
    »Ich möchte diesen Vorgang nicht unnötig lange ausdehnen. Nur die folgenden Damen werden also im Palast verbleiben. Lady Marlee und Lady Kriss.«
    Marlee stieß einen erleichterten Seufzer aus und legte die Hand auf die Brust. Kriss hopste wie ein Kind auf ihrem Stuhl herum und schaute uns so erwartungsvoll an, als sollten wir uns für sie freuen. Was ich auch tat, bis mir bewusst wurde, dass von sechs Plätzen zwei schon vergeben waren. Würde Maxon mich nun nach Hause schicken, weil wir uns gestritten hatten? Sah er mit mir womöglich doch keine Zukunft? Andererseits: Wünschte ich mir denn wirklich eine Zukunft mit ihm? Was würde ich tun, wenn ich abreisen musste?
    Bislang hatte ich immer das Gefühl gehabt, den Zeitpunkt meiner Heimkehr selbst bestimmen zu können. Und nun wurde mir plötzlich klar, wie wichtig es mir war, hierbleiben zu dürfen.
    »Lady Natalie und Lady Celeste«, fuhr Maxon fort und sah die beiden an. Ich wand mich innerlich, als er Celeste erwähnte. Es durfte einfach nicht sein, dass er sie hierbehielt und mich nicht. Ich konnte es ohnehin nicht fassen, dass er sich auch für sie als Favoritin entschieden hatte. Hieß das nun, dass ich aussortiert wurde? Immerhin hatten Maxon und ich uns über Celestes Anwesenheit hier gestritten.
    »Lady Elise«, sagte er, und alle hielten den Atem an, bevor er den letzten Namen aussprach. Tiny und ich fassten uns unwillkürlich an der Hand vor Nervosität.
    »Und Lady America.« Maxon schaute zu mir, und ich spürte, wie sich jeder Muskel in meinem Körper entspannte. Tiny fing sofort zu weinen an, und sie war nicht die Einzige. Maxon stieß einen lauten Seufzer aus.
    »Es tut mir unendlich leid für alle anderen, aber ich

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