Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
klaren Finanzkonzept aber könnten sie auf ihrem Wohlstandsweg schon weit vorangekommen sein.
Weil viele Menschen nicht einmal einen Überblick haben, wofür sie eigentlich in jedem Monat wie viel Geld ausgeben, machte ich grundsätzlich bei neuen Kunden erst einmal eine Einkommens- und Finanzanalyse. Da fiel mir immer wieder auf, dass kaum jemand klar vor Augen hat, wie viel Geld er wofür verwendet.
Belege über konstante Abbuchungen wie Miete, Hypothekenzahlungen oder Versicherungsbeiträge fanden die meisten Mandanten recht schnell in ihren Ordnern. Aber wie viel für Lebensmittel, Freizeitspaß, Kleidung, Gesundheit oder Geschenke ausgegeben wurde, war ihnen meist schlichtweg nicht bekannt.
Entsprechend unrealistisch waren oftmals die Vorstellungen, was man glaubte, monatlich investieren zu können. Viele Mandanten meinten, sie hätten überhaupt keinen Spielraum, andere dagegen überschätzten ihre finanziellen Möglichkeiten bei Weitem. Ein Kunde bespielsweise, der in den 1980er-Jahren 2000 DM verdiente, wollte 500 DM pro Monat anlegen. Er rechnete mir sein Einkommen minus Fixausgaben vor und obwohl ich skeptisch reagierte, beharrte er auf seinem Wunsch. Er wollte unbedingt 500 DM monatlich ansparen und war sich ganz sicher, dass er diesen Betrag regelmäßig aufbringen würde.
Prinzipiell war sein Gedanke ja richtig: Je mehr man spart, desto vermögender wird man. Aber er hatte sich, wie von mir befürchtet, zu viel zugetraut. Nach wenigen Monaten stornierte er seinen Anlageplan wieder. Er konnte ihn nicht bedienen, weil er schlicht vergessen hatte, seine flexiblen Geldausgaben – von Tanken bis Kino – einzukalkulieren.
Machen Sie es besser: So wie man beim ärztlichen Gesundheits-Check seine Blutwerte messen lässt, so untersuchen Sie jetzt beim Finanz-Check Ihre Vermögenswerte. Ihre laufenden Einnahmen und laufenden Kosten, zum Beispiel Daueraufträge, lassen Sie außen vor. Listen Sie alles auf, was Sie auf der Habenseite verbuchen können: Sparguthaben, Renten- und Lebensversicherungen, Immobilien und Aktien. Addieren Sie alle Ihre Vermögenswerte zum heutigen Marktwert und ziehen Sie als Nächstes alle unbezahlten Rechnungen, Darlehen und sonstigen Verbindlichkeiten davon ab – dann wissen Sie ohne Wenn und Aber, wo Sie finanziell stehen.
Für viele Mandanten habe ich zu Beginn einer Beratung erst einmal ein Liquiditäts-Forecast erstellt. Erst durch diese Vorschau auf die Entwicklung ihres Kontos in den nächsten zwölf Monaten konnten sie erkennen, was ihnen nach Abzug aller Kosten tatsächlich zum Investieren übrig blieb.
Wie oft habe ich erstaunte Gesichter gesehen, wenn Kunden ihre echte Cash-Burn-Rate (Geldverbrennungsrate) betrachtet haben – wenn sie also zum ersten Mal sahen, wie viel von ihrem Einkommen im monatlichen Ausgabenfeuer direkt wieder verglühte.
Sorgen Sie für positiven Cashflow
Mit dem spannenden Wort »Cashflow« bezeichnet man den Geldfluss – also die Summen, die tatsächlich auf Ihr Konto fließen. Wer am Ende des Monats mehr im Portemonnaie oder auf dem Konto hat als einen Monat davor, der hat unterm Strich einen positiven Geldfluss. Von einem negativen Geldfluss spricht man dagegen, wenn der Sollsaldo oder – noch schlimmer – die Schulden steigen und das Finanzloch mit der Zeit größer wird. Dann verfließt das Geld sozusagen.
Sie haben bestimmt schon einmal den Ausspruch » Cash is king « gehört. Also achten Sie darauf, dass Ihr Cashflow positiv ist und Sie immer flüssig sind – sonst sitzen Sie schnell auf dem Trockenen. Unternehmer wissen, wie wichtig das ist, und Investoren nutzen den positiven Cashflow als Voraussetzung für ein steigendes Vermögen. Bringen Sie Ihre Finanzquelle zum Sprudeln!
Vermögenswerte füllen Ihre Tasche durch Zufluss – Verbindlichkeiten leeren Ihre Taschen und führen zu einem Abfluss. Erzielen beziehungsweise vergrößern Sie den positiven Cashflow durch weniger Ausgaben und/oder mehr Einnahmen!
Ihr vorrangigstes Ziel muss es sein, einen Finanzüberschuss zu erwirtschaften und damit Vermögenswerte zu schaffen – aber solche Vermögenswerte, die Einnahmen erzeugen und nicht noch laufende Kosten mit sich bringen. Denn wer Ausgaben und Verbindlichkeiten niedrig hält, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit ein wachsendes Vermögen erzielen. Und wenn Sie so viel Vermögen haben, dass Sie von den Erträgen dauerhaft leben können, sind Sie reich.
Ein Teil Ihres Arbeitseinkommens sollte rasch zu einem Geldeinkommen
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