Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)

wie neu
    Generell gilt: Was heute neu ist, ist morgen schon gebraucht. Als ich einmal einen Vortrag in Graz hielt, kam ich an einem Geschäft für Babyausstattungen vorbei, in dem es nur gebrauchte Dinge gab. Die im Schaufenster ausgelegten Waren sahen allesamt wie neu aus. Was schadet es schon einem Neugeborenen, wenn es die ersten Monate in einem Kinderwagen umhergefahren wird, in dem schon mal ein anderes Kindchen gelegen hat? Sie können ja alles gründlich desinfizieren. Und dann freuen Sie sich über Ihren Kinderwagen, der noch tadellos aussieht, aber nur den Bruchteil eines ungebrauchten Gefährts gekostet hat.
    Das Gleiche gilt für 1B-Ware mit kleinen Fehlern, die meist in speziellen Outlets angeboten wird. Fahrräder, Waschmaschinen oder Schränke mit oftmals winzigen Kratzspuren – dafür um 20 oder 30 Prozent reduziert. Polieren Sie einmal drüber – und freuen sich jeden Tag aufs Neue über die Ersparnis.
    »Hardcore-Preisdrücker« holen sich gute Gebrauchtwagen zu unschlagbaren Preisen und besorgen sich Waren auch aus Pfandhäusern. Verpfändete, nicht selten hochwertige Gegenstände, die der Besitzer nicht nach einer gewissen Zeit wieder auslöst, werden versteigert – von Schmuck über Fernseher bis hin zu Fahrrädern und sogar Autos.
    Auch Fundsachen werden nach einer gewissen Zeit vom städtischen Fundbüro versteigert. Erkundigen Sie sich nach Orten und Terminen – aber setzen Sie sich vorher ein Preislimit und ersteigern Sie selbst hier nur, was Sie wirklich brauchen!
    Nicht-verglichen-Kosten
    Die Preise für Telefon, Handy und DSL variieren erheblich – je nachdem, ob Sie bei einem Billiganbieter oder bei den Platzhirschen unterschreiben. Das gilt genauso für Strom- und Gasanbieter – hier gibt es teilweise Preisunterschiede von 20 Prozent. Im Internet und bei lokalen Verbraucherschutzverbänden finden Sie aktuelle Vergleichslisten, die Ihnen den Durchblick im Tarifdschungel erleichtern. Es gibt auch in Ihrer Stadt einen Shopping-Guide zu den günstigsten Angeboten.
    Bei mittleren bis größeren Anschaffungen – ob Hifi-Anlage, Auto oder Immobilie – lohnt es sich genauso, Preise zu vergleichen. Per Internet ist das heutzutage mühelos möglich. Auch bei Hotelübernachtungen oder Versicherungen, Flugtickets oder Mietwagen sollten Sie sich im Internet die günstigsten Angebote heraussuchen.
    Für selbstständige Gewerbetreibende lohnt es sich, die Steuersätze zu vergleichen. Die Kommunen können ein Vielfaches der Basis-Gewerbesteuer verlangen, den sogenannten Hebesatz. Unter Umständen genügt es, die Betriebsstätte um ein paar Kilometer zu verlagern ist. So zieht beispielsweise die Swiss Life Deutschland von München nach Garching, wo der Hebesatz deutlich niedriger ist.
    Ein-bisschen-mehr-Kosten
    Sie kennen doch sicherlich die Situation, wenn Sie beim Metzger etwas kaufen und beim Abwiegen gefragt werden: »Darf es ein bisschen mehr sein?« Antworten Sie ruhig einmal: »Lieber ein bisschen weniger.«
    Das sollte in besonderen Situationen Ihr Kaufmotto werden: Etwas kleiner, bescheidener, preisgünstiger tut es meistens auch.
    Nicht-probiert-Kosten
    Selbst wenn Sie nur ein neues Hemd oder eine Bluse kaufen: Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um es anzuprobieren. Das gilt entsprechend auch für Farbeimer oder Tapeten aus dem Baumarkt: Dort ist zwar alles ganz billig, aber wenn Sie die falsche Farbe oder Größe genommen haben, ist das Geld trotzdem oftmals weg.
    Auch bei Ihrem Vermieter können Sie einmal probieren, wie viel Luft noch nach unten ist. Seit Jahr und Tag ärgern Sie sich über diverse Mängel in Ihrer Wohnung. Versuchen Sie es doch einmal mit einer Mietminderung. Oder wenn Sie an Ihrer Wohnung nichts stört außer der Miethöhe, dann sagen Sie doch zu Ihrem Vermieter, wenn Sie eine Alternative hätten: »Ende des Jahres ziehe ich aus, ich habe da etwas Günstigeres gefunden. Eigentlich würde ich gerne bleiben, aber da müssten Sie mir mit der Miete entgegenkommen.« Der Zweck heiligt die Mittel.
    Falscher-Zeitpunkt-Kosten
    Kaufen Sie Ihre Kleidung dann, wenn sie im Sommer- und Winterschlussverkauf mit oft massiven Rabatten angeboten wird. Anstatt sich im August Herbst- und gar Wintersachen auszusuchen, decken Sie sich dann lieber noch für den Sommer ein. Nicht jedes Hemd und jede Shorts ist nach einer Saison schon aus der Mode.
    Kaufen Sie möglichst antizyklisch, zum Beispiel Unterhaltungselektronik im Sommer statt in der Vorweihnachtszeit. Machen Sie Urlaub in der