Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Unterbewusstsein erstellt zwar bestimmt keine Statistik der Wörter, die Ihre Gesprächspartner am häufigsten verwenden. Aber es verfügt über eine Art intuitiver Wortwaage, auf der es die Wörter nach ihren Beziehungsqualitäten und Sympathiewerten abwägt. Wenn wir das Wort »ich« sehr oft hören, reagiert unsere innere Waage sehr empfindlich. Seien Sie zurückhaltend mit ich, mir, meiner, mich, sonst klingen Sie ich-lastig.
Man kann natürlich sagen, wie es ja auch oft zu hören ist: »Ich möchte dich beglückwünschen.« Aber eine posi- tief ere Gefühlswirkung erzielen Sie mit den Worten: »Du kannst stolz auf dich sein.« Statt zu erklären: »Ich freue mich, Sie zu sehen, denn Sie sind mein Vorbild«, drehen Sie die Reihenfolge lieber um. Auf dem Satzanfang liegt meist eine besondere Betonung und so stehen wieder Sie selbst im Vordergrund, obwohl Sie doch Ihr Gegenüber rühmen wollten. Also sagen Sie besser: »Sie sind mein Vorbild. Sie heute zu sehen, freut mich sehr.«
Auch diese Regel gilt allerdings nicht in jeder Situation. Wenn ich – wie in einigen Passagen dieses Buchs – von mir selbst erzähle, muss ich notwendigerweise das Wort »ich« recht häufig benutzen.
Generell aber sollten Sie sich mit den Ich-Worten vor sehen, sonst haben Sie schnell das Nach sehen.
Verordnen Sie sich eine Anti-Iching-Kur
Steigen Sie vom Ich-Podest herunter und wechseln Sie zum Sie-Standpunkt. Sagen Sie nicht: » Ich sehe das so«, sondern fragen Sie lieber: »Wie sehen Sie das?«
Meine Mutter gebrauchte gerne die Redensart: »Jeder spricht von sich, nur ich rede über mich.« Sie hatte dazu eine lustige Anekdote aus meiner Kindheit. Als kleiner Junge bettelte ich sie einmal an: »Mama, gib mich einen Bonbon!« Sie antwortete mir: »Das heißt nicht mich , das heißt mir .« Empört rief ich daraufhin: »Nicht du, ich !«
In den meisten Gesprächssituationen wollen die anderen Menschen nicht x-mal hintereinander etwas über Sie, Ihre Befindlichkeiten und Ansichten hören – so wie Sie selbst denkt jeder auch ein bisschen an sich.
Gebrauchen Sie statt der Abstoßer ich, meiner, mir lieber die positiven Anzieher Sie, Ihnen, Ihr. Es macht auf der Beziehungsebene einen gewaltigen Unterschied, ob Sie zu einer Schlussfolgerung ansetzen mit »Worauf ich hinauswollte …« – oder ob Sie zu Ihrem Gegenüber sagen: »Für Sie bedeutet das …« Wen interessiert schon, worauf Sie hinauswollten? Stattdessen hört jeder gerne hin, wenn etwas für ihn selbst Bedeutungsvolles angesprochen wird.
Oder denken Sie an schauderhafte Sätze wie »Ich erkläre dir das jetzt mal richtig«. Da können Sie auch gleich sagen: »Hoppla, jetzt komme ich«, oder: »Du kapierst wohl gar nichts!« Viel besser wäre dagegen die Formulierung: »Ihnen hilft folgende Information zum Erreichen Ihrer Ziele …« Dann steht nämlich der Angesprochene an erster Stelle, und die Frage ist nicht, ob er irgendetwas »richtig« oder falsch macht, sondern wie er seine persönlichen Ziele am besten erreicht. Sie dagegen, der hilfreiche Sprecher, nehmen sich bescheiden zurück und kommen in Ihrer Aussage als »Ich« gar nicht vor.
Falls Sie selbst an der Ich-Krankheit leiden: Heilen Sie Ihre Ichomanie! Verordnen Sie sich eine Anti-Iching-Kur!
»Ich liebe dich« ist einer der schönsten Sätze im Leben eines Menschen. Aber auch das geht noch liebevoller. Ändern Sie einfach mal die Reihenfolge und sagen oder schreiben: »Dich liebe ich.« Dieser Satz fällt aus dem Rahmen. Sie haben Ihren liebsten Menschen an den Anfang gesetzt und sich selbst ans Ende. Es ist dieselbe Aussage, aber probieren Sie es einmal aus: Ihr liebster Mensch wird noch deutlicher spüren, dass Sie ihn lieben.
Kommunizieren Sie begeistert
Begeisterung ist eine besondere Art der Kommunikation, denn Begeisterung spricht für sich. Sie können mit Begeisterung handeln oder kommunizieren. Sie können Leidenschaft und Begeisterung in Ihre Bewegungen und in Ihre Stimme bringen.
Rufen Sie sich in Erinnerung, dass im Miteinander der Menschen nicht die Ratio, sondern die Emotio die treibende und bestimmende Kraft ist. Begeisterung ist der Startknopf für das Gefühlstriebwerk. Drücken Sie darauf und starten Sie durch!
Mit Begeisterung stecken Sie andere Menschen positiv an. Dadurch werden Sie selbst überzeugender und erfolgreicher und versetzen auch andere in Schwung. Durch die Begeisterung, die Sie ausstrahlen, können Sie sogar sich selbst anstecken und so noch begeisterter werden.
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