Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
das zu werden, was Sie sein könnten, eigentlich auch sein sollten und seit Langem werden wollten. Motivieren Sie sich zu Höchstleistungen! Wo Ihre persönlichen Potenziale liegen, können Sie ganz einfach ausprobieren.
Kurz vor Silvester 1988 lernte ich im Hotel La Samanna auf der Karibikinsel St. Martin Ivan Lendl kennen, den damaligen Weltranglisten-Ersten im Tennis. Das Hotel gehörte seinen Schwiegereltern. Er trainierte auch dort jeden Tag und irgendwann sprachen wir darüber, dass er demnächst zu den Australian Open nach Sydney fliegen würde. Er erzählte mir, wie heiß es dort sei, und fügte hinzu: »Besonders heiß ist es für die, die verlieren. Wer dort verliert, schimpft über die Hitze.«
Hatten die Gewinner also in einer klimatisierten Halle gespielt? Natürlich nicht! Es ist immer das Gleiche: Sie können Entschuldigungen suchen, um zu glauben, dass Sie nicht selbst schuld sind – oder Sie können sich auf die äußeren Umstände einstellen und das Beste daraus machen.
Ähnlich verhält es sich mit dem verbreiteten Wehklagen über hohe Preise. Ein selbstständiger Webdesigner sagte mir einmal, dass er von einem richtigen Sportwagen träume, ihn sich aber nicht leisten könne. Deshalb hoffe er, dass der Hersteller die Preise senken werde, der Händler sich einen Rabatt abhandeln lasse oder er wenigstens günstige Ratenzahlungen vereinbaren könne.
»Besser wäre es«, antwortete ich ihm, »wenn Sie sich klarmachen würden, was Sie selbst tun können, um Ihr Ziel zu erreichen. Die Preise heruntersetzen können Sie nicht – aber Sie können mehr arbeiten. Werden Sie nicht abhängig von dem, der die Preise macht – werden Sie unabhängig,indem Sie Ihre Einnahmen er-höhen!«
Das gilt entsprechend natürlich für alle Lebensbereiche: Mit Ausreden reden Sie sich ins Aus.
Wie oft denkt man, dass in einer anderen Firma alles besser ist. Natürlich bekommt man von außen fast immer nur die Sonnenseite zu sehen: Der Chef ist dort angeblich netter, es gibt weniger Stress und man muss kaum Überstunden machen. Wechselt dann ein Bekannter tatsächlich in dieses Unternehmen, dann bekommt man allerdings meist zu hören: »Na ja, Überstunden und Stress gibt es hier auch. Und manchmal ist der Chef ganz schön genervt.«
2007 wurden in meinem Unternehmen viele Mitarbeiter zu einer neu gegründeten Firma abgeworben. Vielleicht hatte man ihnen das Schlaraffenland versprochen. Doch bald darauf waren nicht wenige von ihnen vermutlich ernüchtert. Wer vorher nicht kompetent oder fleißig genug gewesen war, hatte am neuen Arbeitsplatz bestimmt dieselben Schwierigkeiten wie vorher. Und spätestens beim Studium der nächsten Einkommensabrechnung erkannte manch einer, dass die versprochene Einkommenssteigerung ausgeblieben war.
Im Grunde ist es ganz einfach: Ihr Arbeitsplatz ist immer nur so gut wie die Arbeit, die Sie selbst abliefern. Ihre Einstellung zu Ihrer Arbeit entscheidet über Ihren beruflichen Erfolg.
Kaum ein Schüler kommt nach Hause und ruft: »Die Schule ist toll, der Lehrer ist super – nur ich habe im Unterricht nicht aufgepasst.« Für den Schüler sind fast immer die Schule und der Lehrer schuld.
Mein älterer Sohn, der in Frankreich eine englische Schule besuchte, beklagte sich einmal bei mir, dass er in seinem Schulfach Economics den Lehrer nicht verstehe. Der Lehrer war ein Osteuropäer und seine Aussprache des Englischen tatsächlich nicht perfekt. Überdies erschwerten, so mein Sohn wörtlich, »ein deutlich wahrnehmbares Lispeln sowie ein alle drei Wörter auffällig wiederkehrendes ›Schscht!‹ die Kommunikation erheblich.« Als sich mein Sohn bei mir über diesen Lehrer beschwerte, wollte er von mir im Grunde die Erlaubnis, eine schlechte Note zu schreiben.
»Kannst du den Lehrer ändern – oder dich?«, antwortete ich. Außerdem fragte ich ihn, ob es auch Lehrbücher für Economics gebe. Er bejahte das und auf meine nächste Frage, ob die Bücher, wenn man sie lese, auch unverständlich nuschelten, musste er grinsen. »Wenn dir das lieber ist,«, fügte ich hinzu, »kannst du natürlich auch in den nächsten 40 Jahren, wann immer du auf deine Schulnoten angesprochen wirst, zu deiner Entschuldigung anführen, dass damals der Lehrer genuschelt hat.«
Darauf hatte er aber keine Lust und so erklärte er sich bereit, in seiner Freizeit Nachhilfeunterricht zu nehmen. Der Nachhilfelehrer hatte eine tadellose Aussprache, mein Sohn schrieb nach nur vier Wochen die volle Punktzahl und
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