Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Minute Workout Machine« aus den USA: Sie ist ideal für alle, die genug Geld haben, aber nicht genug Zeit. Das innovative Gerät kostet 14 000 Dollar – ein stolzer Preis, der sich aber für Menschen mit genügend Geldvermögen und chronisch angespanntem Zeitbudget rechnet. Ihre Nutzer halten sich dank ausgeklügelter Technik mit nur vier Minuten täglichem Training so topfit wie sonst mit einer halben Stunde Training. Statt zum Beispiel beim Rudergerät nur Kraft beim Ziehen zu benötigen, müssen Sie auch beim Rückwärtsdrücken Kraft aufwenden. Also mehr Anstrengung in gleicher Zeit. Kein Wunder, dass der futuristische Crosstrainer bei erfolgreichen Managern, Politikern und Künstlern in Amerika so beliebt ist.
Dagegen gab mein Stiefvater teure Zeit aus, um billiges Geld einzusparen. Er musste als technischer Angestellter während der Woche tagsüber arbeiten – und bis er zu Hause war, war es oft zu spät, um noch in unserem Schrebergarten zu werkeln oder Rasen zu mähen. Ein älterer Nachbar bot an, diese Arbeiten für 10 DM pro Stunde zu übernehmen. Doch dieses Geld wollten meine Eltern sparen. Also musste mein Stiefvater auf Überstunden verzichten, damit wir nicht die 10 DM an den Nachbarn »vergeudeten«. Dabei hätte eine Überstunde meinem Stiefvater doppelt so viel – nämlich 20 DM – gebracht. Statt 10 DM zu sparen, verloren meine Eltern 10 DM durch diesen schlechten Tausch.
Also: Wenn es möglich und sinnvoll ist, sollten Sie eine Hilfskraft einsetzen! In der so frei gewordenen Zeit legen Sie sich aber bitte nicht in den Liegestuhl, sondern üben Ihre besser bezahlte Tätigkeit aus. Über Ihren Mehrverdienst rechnet sich das alle mal – und Ihre Hilfskraft freut sich über den Nebenerwerb. Zusätzlich sparen Sie wahrscheinlich noch Zeit oder erh ö hen Ihr Gehalt, indem Sie in Ihrer Firma vielleicht schneller Karriere machen.
Machen Sie einen Zeitverwendungs-Check
Unsere Zeit ist immer jetzt – und jeder hat gleich viel Zeit. Allerdings können wir unsere Zeit verschwenden oder gut verwenden.
Machen Sie einen Zeit-Check. Ihr Zeitguthaben beträgt 24 Stunden am Tag, somit 168 Stunden pro Woche. Also verfügen Sie über rund gerechnet 700 Stunden im Monat. Wenn Sie täglich acht Stunden für Essen, Schlaf und Körperpflege rechnen, sind das in einem Monat circa 240 Stunden. Addiert man noch ungefähr 160 Stunden Arbeitszeit sowie 20 Stunden für Fahrten zum Arbeitsplatz und zurück, dann bleiben immer noch fast 300 Stunden Freizeit. Eigentlich ganz schön viel, aber haben Sie diese Stunden auch tatsächlich frei?
Bei Managementseminaren zur Leistungssteigerung bitte ich die Teilnehmer oft, in einer Tabelle ihre zehn wichtigsten Arbeitst ä tigkeiten aufzulisten. Danach sollen sie so schnell wie möglich aufschreiben, wie viel Prozent ihrer Zeit sie für jede einzelne dieser zehn Tätigkeiten aufwandten. Da ich ihnen nur eine Minute gebe, bleibt ihnen keine Zeit, um alles sorgfältig zu kalkulieren. Die meisten kamen in der Summe auf 150 bis 160 Prozent – was ihnen zeigte, dass man meist nicht alle Aufgaben eines Tages oder einer Woche im Auge hat und den Zeitaufwand falsch einschätzt. Als Nächstes bitte ich sie dann, ihre zehn wichtigsten Tätigkeiten so aufzuteilen, dass sie mit den tatsächlich nur verfügbaren 100 Prozent auskamen. Notgedrungen planen sie nun für zweitrangige Tätigkeiten weniger Zeit ein und konnten so für ihre wirklich wichtigen Aufgaben genügend Zeit vorsehen.
Hilfreich ist es auch, sich Zeit als ein Gefäß vorzustellen: Nur ein Teil der Aufgaben, die Sie sich für einen Tag vorgenommen haben, passt in das Zeitgefäß hinein. Wenn es voll ist, haben Sie 100 Prozent der an diesem Tag verfügbaren Zeit verbraucht. Der Rest fließt durchs Überlaufventil in den folgenden Tag.
Der Unterschied zwischen vorgesehener und tatsächlich praktizierter Zeitaufteilung ist oftmals verblüffend groß. Vermutlich ist das bei Ihnen nicht sehr viel anders. Machen Sie die Probe:
Protokollieren Sie einmal eine Woche lang Ihre Zeitnutzung. Wenn bei Ihrer Arbeit nicht jede Woche viele verschiedene Aufgaben anfallen, führen Sie ruhig einen ganzen Monat lang Ihr Zeithaushaltsbuch. Hier ist es ausnahmsweise einmal sinnvoll, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und den eigenen Kalender rückblickend zu analysieren. Schalten Sie Ihren Zeitverschwendungsmesser ein!
Ich selbst habe auch einmal einen solchen Zeitverwendungs-Check gemacht, wenn auch nur als Nebeneffekt.
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