Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Eigentlich wollte ich bloß herausfinden, zu wie viel Prozent meiner Zeit ich mich mit Dingen beschäftigen musste, die mir Spaß machten, und zu wie viel mit Tätigkeiten, die mir weniger gefielen. Diese Erkenntnisse, für die ich viel Zeit verwandte, waren für mich sehr aufschlußreich. Durch eine solche Zeitanalyse wird sich höchstwahrscheinlich auch bei Ihnen herauskristallisieren, dass eine riesengroße Diskrepanz zwischen dem besteht, was Sie eigentlich machen wollten – und dem, was Sie tatsächlich gemacht haben.
Zeitmanagement ist Selbstmanagement
Genau betrachtet können wir nicht unsere Zeit managen, sondern nur uns selbst. Zeit lässt sich nicht managen, wohl aber planen.
Ihr Zeitmanagement zu leben heißt, Ihr Leben zu managen. Wer eine herausfordernde berufliche Tätigkeit oder viele Aufgaben in einer großen Familie zu erfüllen hat, möchte am liebsten etliche Tätigkeiten auf einmal erledigen. Aber das geht in der Regel schief.
Falsch ist es auch, sich in unwichtigen, angeblich dringenden oder scheinbar notwendigen Arbeiten zu verzetteln. Manchmal verliert man sich geradezu in Alibitätigkeiten oder verbringt den Tag de facto nur am »Arbeitsplatzsimulator«. Mit Pseudo-Arbeiten wird die Arbeitszeit herumgebracht – aber nicht die Arbeit ins Ziel gebracht! Oft kehrt dann erst abends nach Arbeitsschluss die Einsicht ein, dass man an diesem Tag bei allem Fleiß die eigentlich wichtigen Dinge nicht geschafft hat.
Einer meiner Manager in unserem Unternehmen war anscheinend außerstande, das Wichtige vom Unwichtigen und das Dringende vom nicht so Dringenden zu trennen. Er arbeitete bienenfleißig von früh bis spät, aber die wirklich wichtigen Sachen blieben allzu oft unerledigt.
Ich nahm ihn dann eines Tages zur Seite und sagte: »Wenn du morgen früh um acht mit der Arbeit anfängst, dann stell dir einfach mal vor, dass die Firma um 9 Uhr abbrennt. Was müsste bis dahin unbedingt schon erledigt sein?« Um 9 Uhr, fügte ich hinzu, solle er zu mir ins Büro kommen und mir seine Ergebnisse mitteilen.
Als er am nächsten Vormittag pünktlich um neun bei mir erschien, berichtete er voller Stolz, dass er die Gehaltsauszahlung auf den Weg gebracht hätte. Dann wollte er von mir wissen, was er nun als Nächstes tun solle. »Ganz einfach«, antwortete ich ihm. »Stell dir vor, dass die Firma um 10 Uhr abbrennt. Was müsste bis dahin dringender als alles andere erledigt sein?«
Er dachte kurz nach und machte sich an die Arbeit. Es klappte also – und diese Methode funktioniert bestimmt auch bei Ihnen oder einem Kollegen oder Mitarbeiter von Ihnen, der in ähnlicher Weise zeitlich verrennt.
In brenzligen Situationen weiß man intuitiv sofort, was als Erstes zu tun ist. Daran sollten Sie denken, wenn es um Sie herum mal wieder turbulent zugeht – und seien Sie gleichzeitig froh, dass es glücklicherweise nicht wirklich bei Ihnen brennt.
» First things first! «
Richten Sie Ihre Prioritäten an Ihren Zielen aus. Planen Sie jeden Tag neu – am besten am Abend davor oder frühmorgens, bevor Sie in den neuen Tag starten.
Schätzen Sie den Zeitaufwand für jede geplante Tätigkeit realistisch ein und legen Sie jeweils Start- und Endzeitpunkt fest. Planen Sie genügend Pufferzeit für Unvorhergesehenes ein – nicht zu knapp, lieber zu viel. Auch wenn es übertrieben klingt: Gerade bei Selbstständigen und Angestellten mit Führungsaufgaben ist erfahrungsgemäß ein Drittel der Tagesarbeitszeit als Puffer n ö tig.
Ihre Zeitplanung darf niemals dazu führen, dass Sie sich an ein starres Raster klammern. Nehmen Sie das Unkontrollierbare, das Unvorhersehbare an. Reservieren Sie ihm einen angemessenen Platz in Ihrem Arbeitstag.
Vor den Aufgaben kommen die Hausaufgaben
Großartige Handlungen bewirken großartige Ergebnisse und benötigen großartige Vorbereitung. Es ist erwiesen, dass Menschen, die sich viel Zeit für die Planung nehmen, oft weniger Zeit für die Durchführung benötigen und somit Zeit gewinnen . Wer dagegen wenig plant und schnell beginnt, sieht nur kurzfristig wie der mögliche Gewinner aus. Langfristig ist er der Verlierer – und zwar mit deutlichem Zeitrückstand.
Jedes einzelne Prozent Ihrer Zeit, das Sie in die Vorbereitung von Aufgaben einbringen, spart Ihnen bei der Durchführung zehn Prozent Zeit!
Als Jugendlicher in einem Zeltlager habe ich das einmal praktisch erlebt. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt und jedes Team sollte eines der Mannschaftszelte aufbauen. Meine
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