Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
musste, und wand sich geschickt aus seinem Griff. „Was ich gesagt habe, war ernst gemeint. Einmal hat mir gereicht.“ Lügnerin.
    Er versuchte nicht noch einmal, nach ihr zu greifen, sah ihr nur beim Anziehen zu, und eines seiner Augen wurde bernsteinfarben. „Dein Körper spricht aber eine ganz andere Sprache.“
    „Tja, er besitzt nicht gerade das beste Urteilsvermögen.“ Sie ignorierte seinen Blick und band ihre Haare zu einem straffen Pferdeschwanz nach hinten, denn ihr war endlich eingefallen, dass sie sich vor ein paar Tagen ein Haargummi in die Hosentasche gesteckt hatte, als sie zur Arbeit ging. „In meinem Leben gibt es keinen Platz für einen Mann, der mir sagt, was ich tun soll.“
    „Es ist doch nur Sex.“
    Er versuchte, sie wütend zu machen. Als würde sie darauf hereinfallen. „Ach, komm schon.“ Schnaubend griff sie nach ihren Stiefeln. „Mit einem Typen wie dir ist es niemals bloß Sex – sobald du eine Geliebte hast, heißt es doch: Ich Mann, du Frau. Mach, was ich sage.“ Und ganz egal, wie sehr sich Mercy einen Gefährten wünschte, sie würde sich nie unterwerfen. Nicht auf diese Weise. Nicht, wenn der Mann wollte, dass sie eine andere würde. Das könnte sie nie ertragen. „Und dann trommelst du dir mit den Fäusten auf die Brust und heulst den Mond an.“
    Riley fand das nicht besonders lustig. „Meinst du, du würdest mit mir nicht fertig werden?“
    Ja, er wusste wirklich, auf welche Knöpfe er bei ihr drücken musste. „Ich habe dafür keine Zeit, habe ich gesagt.“ Sie hüpfte auf einem Bein herum und zog den anderen Stiefel an.
    Riley ballte die Fäuste und unterdrückte das Bedürfnis, Mercy an den nächsten Baum zu drücken und ihre Unterhaltung auf die grundlegenden Dinge zu reduzieren. Im selben Augenblick schnappte Mercy nach Luft. „Was hast du?“
    „Nichts.“
    Aber Mercy hatte offensichtlich Schmerzen und biss die Zähne zusammen. Sie hielt den bloßen Fuß in die Höhe, und er zog sofort seine Schlüsse. „Wo bist du denn hineingetreten?“ Der Wolf kam an die Oberfläche, beschützend und ziemlich besitzergreifend.
    „Es ist nichts.“
    Stures Katzenvieh.
    Er ging zu ihr und kniete sich vor sie hin, hob ihren Fuß ein wenig höher, um sich die Sohle anzuschauen. „Dieses Nichts scheint ein dicker Dorn zu sein.“ Es machte ihn wütend, dass etwas in ihrem Fuß steckte und Blut aus der Wunde lief.
    Sie legte die Hand auf seine Schulter, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Ich kann mich selbst darum kümmern.“
    Aber er ließ ihren Fuß nicht los, sondern hielt ihn nur noch fester. „Bist du geimpft?“, fragte er, weil er wusste, dass sie Mitgefühl verabscheuen würde. Mercy war eine stolze Frau. Und aus irgendeinem Grund war ihm wichtig, dass ihr Stolz nicht verletzt wurde. „Ich will mir nämlich keine Tollwut einfangen.“
    „Haha“, grummelte sie, aber ihre Stimme klang gepresst. „Da du ja doch nicht loslässt, darfst du ihn mir auch rausziehen.“
    Er sah sich um, ob irgendwo noch andere Gefahren lauerten. Ungeachtet dessen, was Mercy darüber dachte, war er nun einmal ein Beschützer. Auf die Frau aufzupassen, die er mehr und mehr als sein Eigen betrachtete, war für ihn genauso natürlich wie zu atmen. „Es geht leichter, wenn du dich hinsetzt.“ Er bot ihr keine Hilfe an, gab nur acht, dass sie sich nicht noch einmal verletzte.
    Als sie mit dem Rücken an einem Baum lehnte, legte er ihren Fuß in seinen Schoß und verzog das Gesicht. „Wird keine schöne Sache – ich glaube, der Heilungsprozess ist bereits in Gang.“ Das war eine Schwierigkeit bei Gestaltwandlern – ihre Wunden heilten schnell, vor allem kleinere. Und wenn diese sich schloss, steckte der Dorn für immer in Mercys Ferse.
    „Mach schon.“ Sie presste die Zähne aufeinander.
    Er drehte ihr den Rücken zu und drückte die Wunde fest zusammen, damit der Dorn herauskam. Mercy schnappte wieder nach Luft, offenbar tat es weh. Der blöde Dorn hatte Widerhaken. Der Wolf in ihm fuhr die Krallen aus, seine Nackenhaare sträubten sich. Instinktiv wollte er sie trösten, aber Mercy würde es ganz sicher nicht dulden. „Weißt du was?“, fragte er und versuchte, gleichmütig zu klingen. „Dieser Dorn und du, ihr seid euch sehr ähnlich. Vielleicht hat ihn das angezogen.“
    „Du hältst dich wohl für sehr witzig?“ Sie klang ein wenig, als hätte sie Schwierigkeiten mit dem Atmen.
    Er drückte ein weiteres Mal fest zu, der Dorn war schon beinahe draußen. „Sag

Weitere Kostenlose Bücher