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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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wer weiß, vielleicht würdest du dann jetzt durch die Amazonaswälder streifen.“
    „Träume weiter.“ Lachend trank sie ihren Kaffee aus und stand auf. „Ich muss zur Arbeit. Aber Joaquin, nur damit du es weißt – der Platz ist besetzt. Fahr nach Hause.“
    Ein unerbittlicher Blick aus dunklen Augen. „Du trägst aber immer noch nicht seinen Geruch an dir.“
    Sie verdrehte die Augen und überließ ihn den Aufgaben, die Cian ihm für die Zeit seines Aufenthalts übertragen hatte als Ausgleich dafür, dass sich die beiden fremden Wächter in ihrem Territorium aufhalten durften. Aber die Art, wie er diese letzten Worte gesagt hatte, die Ansicht, die dahintersteckte, nagte an ihr. Nur in langfristigen Liebesbeziehungen oder als Gefährten übernahmen Gestaltwandler die Witterung des anderen.
    Riley und sie hatten zwar nur wenige Male miteinander geschlafen, aber sie verbrachten viel Zeit miteinander. Dennoch roch man nichts? Es lag an ihr, dachte sie, ohne das Unabhängigkeitsstreben der Leopardin zu beschönigen. Selbst das Band zwischen Geliebten betrachtete ihr Tier mit Misstrauen. Was wäre, wenn sich dieses Misstrauen nie überwinden ließ?
    Als sie beim CTX -Sender in Oakland eintraf, gingen ihr diese Gedanken immer noch durch den Kopf. Erleichtert nahm sie einen Anruf von Ria, der Assistentin von Lucas, entgegen – sie hatte genug davon, sich bei ihren Überlegungen nur noch im Kreis zu drehen.
    „Wächtertreffen heute Abend“, teilte ihr Ria mit. „Bei Lucas.“
    „Wann?“ Mercy umrahmte mit dem Stift eine mögliche Sicherheitslücke auf dem Ausdruck auf ihrem Schreibtisch, in Gedanken war sie bei ihrem letzten Rundgang im Parkhaus. Verdammt, sie vermisste den Wolf schon wieder. Und das bedeutete Ärger, Witterung hin oder her.
    „Um sieben. Sascha macht etwas zu essen.“
    „Gott bewahre uns davor.“ Sascha hatte ihre Liebe zum Kochen entdeckt. Unglücklicherweise wurde diese Liebe nicht erwidert.
    Ria lachte auf. „Sie lernt dazu. Gestern hat sie mir einen Kuchen gebacken, der fast überhaupt nicht versalzen war.“
    „Das beruhigt mich außerordentlich.“
    „Keine Angst – es gibt Tacos. Sascha meinte, da könne selbst sie nichts falsch machen.“
    „Wir werden ja sehen“, scherzte Mercy. „Gibt es noch mehr Neuigkeiten?“
    „Zara arbeitet von heute an wieder bei uns.“
    Mercy mochte die Wildkatze, die schon einmal zum Planungsteam der Leoparden gehört hatte, ehe sie wieder zu ihrem Rudel zurückgekehrt war. „Grüße sie von mir. Sag ihr, Sage wäre noch immer verknallt in sie.“
    „Wie süß. Warum sind deine Brüder eigentlich immer noch Singles?“
    „Sie behaupten, ich würde alle Frauen verschrecken.“
    „Wahrscheinlich sind sie eher verwöhnt – sie können sich für keine Frau erwärmen, die nicht den hohen Standard erfüllt, den du vorgegeben hast.“
    Das Kompliment stärkte sie, Mercy schüttelte ihre eigenartige Stimmung ab und konzentrierte sich auf die Arbeit. Der ganze Tag, auch ihre Schicht in der Stadt, verlief überraschend ruhig – der Menschenbund ließ nichts von sich hören, Bowen und seine Leute verhielten sich unauffällig. Selbst Eduardo und Joaquin tauchten nicht auf, und sie dankte dem Himmel dafür.
    Denn obwohl sie sich dabei ertappte, dass ihre Gedanken sich zu oft um einen ganz bestimmten Wolf drehten, war sie doch Wächterin genug, sich in ihrer Arbeit nicht davon beeinflussen zu lassen. Sie wollte gerade den Sender verlassen, um sich für das Treffen umzuziehen, als erneut der Gedanke an Riley auftauchte und gleichzeitig das Telefon läutete.
    „Komm heute Abend zu mir.“ Tief und vertraut drang die Stimme unter ihre Haut, dunkel und verführerisch.
    Ihre Hand umklammerte den Hörer. „Geht nicht. Ich habe etwas anderes zu tun.“
    „Wann bist du fertig? Ich könnte dich danach treffen.“
    „Nein.“
    „Das ist alles – nein?“ Ein Knurren klang in seiner Stimme an. „Ich dachte, wir hätten das geklärt.“
    Die Arroganz, mit der er ihr Befehle erteilen wollte – denn es war ja keine Bitte, sondern ein Befehl –, brachte auch die Raubkatze zum Knurren. „Was aber nicht bedeutet, dass ich die Hosen herunterlasse, wann es dir beliebt.“
    „Mein Gott, Mercy. Ich wollte ja nur mit dir reden.“
    Sie spürte ein Ziehen im Magen. Schuldgefühle. Und Verlangen. „Dann rede doch.“
    „Na schön.“ Er erzählte ihr von dem Gespräch zwischen Hawke und Sienna.
    Mercys Antennen schlugen Alarm. „Irgendetwas stimmt da ganz und gar

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