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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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lernen.“
    Es erstaunte Riley nicht, dass Hawke Sienna diese Rolle zugewiesen hatte. Sie war auf jeden Fall dominant. Das Rudel zu schützen, würde sie glücklicher machen als jede andere Arbeit.
    „Sieh zu, dass du es bald hinbekommst. Sonst zieht dir Indigo bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren.“
    „Ich werde es schaffen.“
    Na, das war mehr als eigenartig. Sienna war nicht der Typ, der sich ohne Widerstand einfach unterordnete. Sie war wie Mercy. Ein wenig wild, leidenschaftlich und unglaublich lebendig. Instinktiv wusste Riley, dass in Hawkes Büro gerade etwas sehr Wichtiges geschah.
    „Sonst noch etwas?“, fragte Hawke schroff.
    „Nein, auf Wiedersehen.“ Sienna kam heraus. Sie sah Riley, winkte ihm zu, kam aber nicht zu ihm, um ihn zu begrüßen. Riley kniff die Augen zusammen, spürte geradezu körperlich, wie sehr sie sich zusammennahm. Eine Berührung im falschen Moment, und sie würde zerspringen. „Was zum Teufel ist hier los?“, fragte er Hawke und schloss die Tür hinter sich.
    „Was fragst du mich?“ Der Leitwolf biss die Zähne so fest zusammen, dass Riley beinahe hören konnte, wie sie knirschten.
    „Sie steht mehr unter Spannung als ein Bogen.“ Und jede Zelle in ihm wusste, dass irgendetwas falsch daran war. „Wenn sie ein Wolf wäre, würde ich vermuten, sie versuchte, ihrem Tier die Luft abzudrehen.“
    „Verdammt noch mal, Riley.“ Hawke schob seinen Stuhl zurück, stand auf und begann auf und ab zu gehen. „Ich weiß auch nicht, was los ist. Ich bin hin zu ihr und habe ihr angeboten, mit der Ausbildung als Soldatin anzufangen.“
    „Und?“
    „Und nichts.“ Hawke trat so fest gegen die Steinwand, dass es wehtun musste, dann drehte er sich um und nahm seinen Weg wieder auf. „Sie sagte ‚Vielen Dank‘ und ‚Ich nehme das Angebot gerne an‘.“
    „Das klingt gar nicht nach Sienna.“
    Hawkes blasse Wolfsaugen blickten ihn wild an. „Offensichtlich ist es im Moment aber so. Für die Höhle ist das nur gut.“ Nur dass er sich nicht gerade überzeugt anhörte.
    Mercy machte die Tür auf, und ein hinreißender Mann stand vor ihr. Leider war es der falsche. „Joaquin. Das ist ja eine nette Überraschung.“ Ihr Ton sagte eher das Gegenteil.
    Er fuhr sich mit der Hand durch das glatte schwarze Haar, seine dunklen Augen ruhten aufmerksam auf ihr. Ganz anders als Eduardo flirtete er nicht. Aber das hieß nur, dass er verstohlener jagte. „Ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen frühstücken.“
    „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dich eingeladen habe.“
    „Deine Großmutter hat mich geschickt.“ Katzenhafte Gerissenheit glimmte in seinen Augen auf. „Sie sagte, du würdest mich wie einen Ehrengast behandeln.“
    „Wahrscheinlich hat sie eher gesagt, ich würde dir so in den Hintern treten, dass du bis nach Mexico fliegst.“ Mercy schnaubte und kreuzte die Arme über der Brust. „Aber egal, essen muss ich sowieso etwas.“
    Joaquim stand immer noch auf der Türschwelle. „Willst du mich nicht hineinbitten?“
    „Du willst doch nur deine Witterung hinterlassen.“ Und wenn Riley sie in ihrer Hütte roch, war ein Blutvergießen unvermeidlich. Ein Teil von ihr war irritiert, dass sie sich von einem besitzgierigen Mann vorschreiben ließ, wie sie sich zu verhalten hatte, aber ein anderer Teil dachte als Wächterin. Und außerdem verspürte sie plötzlich einen ausgeprägten Wunsch des Beschützens in sich, der sie selbst überraschte. „Ich werde nicht zulassen, dass du einen Zwischenfall unter den Rudeln inszenierst. Wir gehen aus, Pfannkuchen essen.“
    Überraschenderweise erwies sich Joaquin als interessanter Frühstückspartner. Außerdem war er ein offensichtlicher Bewunderer ihrer Großmutter. „Isabella ist ein Alphatier, das wir bis zum letzten Atemzug verteidigen würden. Bedingungslos.“
    „Ist das nicht Aufgabe der Wächter?“, fragte sie und biss in ihren Pfannkuchen mit Ahornsirup; sie hatte einen ganzen Stapel davon vor sich liegen. „Ich würde für Lucas dasselbe tun.“
    „Wir hatten eben beide Glück. Ich habe gehört, dass es auch Rudel mit schwachen Alphatieren gibt, die nicht einen solchen Respekt verdienen. Das kann zum Untergang eines ganzen Rudels führen.“
    Mercy nickte. „Du bist also nur deswegen hier? Weil sie dich gebeten hat?“
    „Das hätte als Grund genügt, aber sie hat uns Filme über dich gezeigt.“ Seine Augen lachten. „Ich war ja nicht da, als du uns besucht hast. Wenn ich es gewesen wäre …

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