Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
dein Gefährte sein?“
„Er will eine andere Frau als Gefährtin, als ich es bin. Das weiß ich mit Sicherheit.“ Der Schmerz saß tief in ihrem Herzen, wurde mit jedem Tag stärker.
„Und das verletzt dich.“
Sie wollte es erst leugnen, erkannte dann aber, wie unglaublich dumm es gewesen wäre, vor einer Empathin Gefühle zu leugnen. „Das stimmt. Aber ich bin froh über seine Ehrlichkeit – sie ist wichtiger als alles andere. Solange er nicht versucht, aus mir etwas zu machen, was ich nicht bin, kann ich mit der Situation umgehen.“ Denn sie begehrte ihn genauso wie er sie.
Vielleicht würde sich die Leopardin nicht so sehr gegen eine Verbindung wehren, wenn es nicht für immer wäre, und sogar ein wenig Frieden dabei finden. Es sei denn … „Er zieht mich dermaßen an, mit einer solchen Macht … ich weiß nicht, was ich tun soll.“
Überraschenderweise lächelte Sascha verschmitzt. „Dann genieße es doch, bis du es herausgefunden hast.“
Und die Spannung verschwand einfach. Mercy warf ein Stück Taco nach Sascha. „Du bist mir ja eine schöne Hilfe.“
Sie lachten immer noch, als Dorian zusammen mit Clay ankam. Die vier hatten die Soße schon vertilgt, bevor Lucas mit Nate und Vaughn im Schlepptau wieder aufgetaucht war. Zu Mercys Überraschung war diesmal keine der Gefährtinnen dabei. Sie erkundigte sich nach dem Grund.
„Die Kinder sind bei Tammy – Tally ist mit Ria essen gegangen“, sagte Clay. „Wollen Strategien entwickeln – um als Menschenfrauen mit Gestaltwandlermännern zurechtzukommen.“
Alle außer Dorian lachten. Sie wussten, warum, als er gleich darauf sagte: „Shaya ist bei Amara.“
„Ihr wird schon nichts passieren“, sagte Lucas. „Deine Gefährtin ist stark.“
„O ja.“ Ein stolzes Lächeln. „Aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Keenan ist auch bei Tammy.“
„Faith ebenfalls“, ergänzt Vaughn. „Brenna war auch da.“
Das wunderte niemanden von ihnen. In den letzten Monaten waren Brenna und Faith sehr gute Freundinnen geworden. „Wird Judd auch vorbeischauen?“, fragte Mercy.
„Sehr wahrscheinlich.“ Dorian reichte eine Schachtel mit gebratenem Reis herum. „Es fällt ihm schwer, Brenna aus den Augen zu lassen.“
„Meine Güte“, murmelte Mercy, „Ihr seid alle so übervorsichtig, dass ihr eure Gefährtinnen am liebsten in Watte packen und unter eine Glasglocke stellen würdet.“
Sascha musste so sehr lachen, dass sie fast ihre Frühlingsrolle fallen gelassen hätte. „Ich glaube, davon träumt Lucas insgeheim.“
Ihr Gefährte knurrte. „Ich habe nur gesagt, dass du ein wenig müde aussiehst. Da musst du ja nicht gleich in die Luft gehen.“
„Du hast gesagt, ich solle mich hinlegen.“ Sascha deutete mit einem Hühnerbein auf ihn. „Mache ich vielleicht den Eindruck einer Invalidin?“
Das führte natürlich dazu, dass sich alle Männer sofort hinter Lucas stellten, während Mercy schon aus Prinzip auf Saschas Seite war. Die Kardinalmediale sah tatsächlich ein wenig verändert aus. Nicht direkt müde. Vielleicht ein wenig zarter. Weicher. Zerbrechlicher.
„Schluss jetzt“, unterbrach Sascha die Diskussion mit einer Handbewegung, „an die Arbeit.“
„Genau“, sagte Lucas. „Clay, du hattest doch Neuigkeiten für uns.“
„Die Ratten.“ Clay nannte seine Quelle. „Sie haben Hinweise bekommen, dass Leute Chemikalien kaufen, aus denen man Bomben basteln könnte. Ganz einfache Dinger, aber mit derselben verheerenden Wirkung wie technisch aufwendigere.“
Schweigen trat ein.
„Der Menschenbund?“, fragte Dorian.
„Wir haben keine Beweise dafür, aber auf den Bildern der Überwachungskameras haben wir jemanden entdeckt, der einem der möglichen Söldner ähnlich sieht, die nach der Entführung von Nash hier aufgetaucht sind“, sagte Clay. „Teijan hat seine Leute rund um die Uhr zur Beobachtung auf der Straße, aber die Söldner sind sehr vorsichtig. Bislang wissen wir nicht, wo sie ihr Basislager haben.“
„Wir werden sie schon finden“, sagte Lucas mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht. „Niemand macht in unserer Stadt Ärger.“
Nach seinem frustrierenden Telefongespräch mit Mercy fand Riley auch am Abend keine Ruhe. Er hätte es leicht auf den Ablauf des Tages schieben können – Leoparden und Wölfe hatten ihre Präsenz in der Stadt noch einmal erhöht, um dem Menschenbund eine Warnung zukommen zu lassen, aber sie waren dadurch nicht einen Schritt näher an die Söldner herangekommen. Riley hatte
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