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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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nicht.“
    „Ja, das denke ich auch. Ich möchte, dass du Sascha davon erzählst. Sie ist die einzige Mediale, die vielleicht etwas erfahren könnte. Judd meint, Sienna ließe ihn nicht an sich ran.“
    „Warum hast du Sascha nicht selbst angerufen?“
    Er antwortete sofort. „Weil ich mit dir sprechen wollte.“ Keine Lügen. Keine Ausflüchte. Er zeigte ihr, was er wollte.
    „Verdammt noch mal, Riley. Das wird uns eines Tages beide kaputtmachen.“ Diese rein emotionale Antwort brach aus ihr heraus, ehe sie darüber nachdenken konnte. Sie verhielt sich schon, als gehöre er zu ihr, aber so war es nicht, und so würde es vielleicht auch nie sein. Wenn die Leopardin nicht einmal zuließ, dass sich sein Geruch an sie band.
    „Tut es weniger weh, sich dagegen zu wehren?“
    Nein. Das schmerzte genauso sehr.

 
    29
    Er war erst zweiundzwanzig, ein Medialer mit telekinetischen Kräften, die auf der Skala eine Sieben erreichten. Er hatte Macht. Und er hatte die Kontrolle über sich verloren.
    Am ganzen Leib zitternd, ließ er die Kommode wieder in die Höhe schweben, die auf seinem Zimmerkameraden lag. Der Körper des TP -Medialen war völlig zerschmettert, sein Herz schlug nicht mehr, sein Gehirn war zerstört. Er war tot. Der TK -Mediale schluckte diesen Satz hinunter, seine Kehle war rau wie zerstoßenes Glas. Er hatte noch nie einen Toten gesehen. Das gehörte nicht zur Ausbildung eines Medialen.
    Aber nun war sein Zimmerkamerad tot, und er war ein Mörder.
    Er machte nicht einmal den Versuch, seine Tat zu verbergen. Er wollte es noch nicht einmal. Er wollte vielmehr wissen, was er tun konnte, damit so etwas nie wieder geschah. Die Polizei würde ihn festnehmen, denn es gab keinerlei Zweifel an seiner Schuld.
    Als ein Abgesandter des Zentrums ihm statt der Strafe eine leichte Form der Rehabilitation anbot, zögerte der TK -Mediale nicht. Er hätte sich auch nicht gegen die volle Bestrafung gewehrt. Denn er wollte nie wieder erleben, dass seine Kräfte ihm nicht mehr gehorchten, wollte nie wieder sehen, wie Blut in einen Teppich sickerte.
    Zum ersten Mal verstand er in aller Deutlichkeit, welch ein Segen Silentium war.

 
    30
    Mercy saß im Wagen und sah dem Spiel des Lichtes am wolkenreichen Himmel in der aufkommenden Dämmerung zu. Ihre Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass es aussah, als würde sie das verdammte Ding gleich zerbrechen. Als die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheibe fielen, startete sie endlich den Motor und fuhr zu ihrer Hütte, denn sie wollte unbedingt raus aus ihren Arbeitsklamotten, bevor sie sich auf den Weg zum Baumhaus von Lucas und Sascha machte.
    Sie war die Erste, die eintraf. Sascha saß niedergeschlagen in der Küche. „Lucas holt gerade etwas zu essen.“
    „Du hast es fertiggebracht, Tacos zu verderben?“ Mercy hob eine Augenbraue. „Das muss ich mir ansehen.“
    Sascha warf eine Tomate nach ihr. „Ich habe die Schachtel mit den Tacoschalen fallen lassen, sie sind in tausend kleine Stücke zersprungen.“
    Mercy sah in die Schachtel, stieß einen Pfiff aus und legte die als Wurfgeschoss missbrauchte Tomate auf den Tisch. „Teufel auch, hast du sie nicht vielleicht doch Seiner Hoheit an den Kopf geworfen?“
    Ein schuldbewusster Blick. Mercy brach in Gelächter aus. „Das tut mir richtig gut.“
    „Was denn?“
    „Dass ihr beide euch immer noch kabbelt.“
    Saschas Mundwinkel zuckten. „Es macht Spaß.“
    „Das stimmt.“ Lächelnd nahm Mercy ein Stück Taco und tunkte es in die Soße, die Sascha schon zubereitet hatte. „Ich soll dir etwas über Sienna erzählen.“ Sie berichtete, was Riley ihr gesagt hatte.
    „Hm, ich werde mal hinübergehen und mich darum kümmern. Mit Toby habe ich mich ein paarmal unterhalten, aber mit Sienna habe ich schon seit mehreren Wochen kein Wort mehr gewechselt.“ Sie lehnte sich an die Wand und sah Mercy mit ihren Kardinalenaugen durchdringend an. „Du stehst ja ungemein unter Spannung.“
    Mercy nahm das versteckte Angebot an. „Riley bedrängt mich.“
    „So sind Raubtiergestaltwandler nun einmal.“ Sascha warf einen bedeutungsvollen Blick auf die zerbrochenen Tacoschalen.
    „Nein, nicht so – obwohl er das auch tut. Er will mehr als Sex.“ Sie zögerte, entschloss sich dann aber, die Wahrheit auszusprechen. „Es ist bereits mehr als nur Sex.“ Die Heftigkeit des Gefühls raubte ihr schier den Atem, ließ ihr fast das Herz zerspringen.
    „Oh.“ Sascha überlegte ein paar Minuten. „Könnte er eventuell

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