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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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zurückschicken. Komplikationen kann ich jetzt nicht brauchen.“
    „Und wie du sie brauchst, Schätzchen. Wenn dieser Mann, mit dem du dich triffst, ein wenig Konkurrenz nicht ertragen kann, sollte er die Sache lieber lassen.“ Ihre Stimme klang jetzt sehr nach Alphatier. „Du brauchst jemanden, der hart im Nehmen ist, Mercy. Sonst reißt du ihm das Herz heraus und verspeist es zum Frühstück.“
    „Vielen Dank.“
    „Das sind nun mal Tatsachen, Liebes.“ Flüstern im Hintergrund. „Da wir gerade von harten Männern sprechen, deinem Großvater geht langsam die Geduld aus. Wir unterhalten uns weiter, wenn du Eduardo und Joaquin gesehen hast.“
    Mercy wollte den Hörer gerade in die Ladeschale legen, als es erneut läutete. Diesmal sah sie erst auf die Nummer. „Lucas? Was gibt’s?“
    „Du musst dich im Hain umsehen. Da soll etwas Ungewöhnliches vor sich gehen.“
    Die Wächterin in ihr erwachte. „Wie beim letzten Mal?“ Da hatten sie eine verwundete Abtrünnige der Medialen gefunden. Was danach geschehen war, hätte Dorian und Ashaya beinahe das Leben gekostet.
    „Nein“, sagte Lucas grimmig, „es soll nach Tod riechen.“

 
    4
    Mercy wurde eiskalt. „Medialer, Mensch oder Gestaltwandler?“
    „Bislang keine Bestätigung für irgendeine Gattung – ruf mich sofort an, wenn du Genaueres weißt“, sagte Lucas. „Ein SnowDancer-Wolf ist bereits unterwegs.“
    „Warum denn?“ Der Leopardin sträubte sich das Fell. „Der Hain ist unser Gebiet.“
    „Einem ihrer Jugendlichen ist der Geruch aufgefallen, als er vorbeikam –“
    „Ha“, sagte Mercy. „Hatte wahrscheinlich Schlimmes im Sinn.“ Mercy war das offizielle Verbindungsglied zu den Wölfen, ihr entging kaum etwas von den Revierkämpfen der Jugendlichen – und jungen Erwachsenen – der beiden Rudel. Wenn nicht unbedingt ein Eingreifen der Alphatiere erforderlich war, lief alles über Mercy … und Riley. Der Biss an ihrem Hals kitzelte – sie spürte seine Lippen, seine Zähne wieder auf ihrer Haut.
    „Muss ich mir Sorgen machen?“
    Sie konzentrierte sich wieder auf das Telefonat und schüttelte den Kopf. „Nein, die lassen nur Dampf ab, wollen die Rangordnung festlegen.“ Die Rudel waren sehr diszipliniert – auch die jüngeren Mitglieder wussten sehr genau, wie weit sie gehen durften. „Vielleicht kann ich dem Wolf zuvorkommen.“
    „Wir sind Verbündete“, sagte Lucas geduldig. „Sei nett zu ihm.“
    Mercy wusste, dass er sich jedes Mal mit Hawke anlegte, wenn sie sich trafen. „So nett wie du?“
    „Klappe. Ich bin dein Alphatier. Mach dich endlich auf den Weg.“
    Sie unterbrach die Verbindung mit einem Lächeln, das schnell wieder aus ihrem Gesicht verschwand, als sie sich überlegte, was sie wohl vorfinden würde. Schnell spritzte sie sich ein wenig Wasser ins Gesicht – das Bad würde warten müssen, bis sie ein paar freie Stunden zur Verfügung hatte. Ihre Muskeln schmerzten zwar immer noch ein wenig, aber das konnte sie nicht aufhalten. Schließlich war sie nicht ohne Grund Wächterin – sie war körperlich fit, tödlich gefährlich und konnte es auch mit Männern aufnehmen, die doppelt so groß waren wie sie selbst.
    Mit Riley allerdings nicht.
    Sie fletschte die Zähne, als sie daran dachte, wie er sie zu Boden gedrückt hatte – letzte Nacht hatte ihr das gefallen, aber falls der Wolf es ausnutzen wollte, um das Gleichgewicht zwischen Wächtern und Offizieren zu seinen Gunsten zu verschieben, würde es ein böses Erwachen geben.
    In Gedanken sah sie vor sich, wie er ihren Angriff abgeblockt und dabei noch versucht hatte, ihr nicht wehzutun. Sie unterdrückte die Wärme, die in ihr aufsteigen wollte. Eines wusste sie genau über Raubtiergestaltwandler: Es war schwierig, sie in ihren Grenzen zu halten – wenn sie nur ein paar Zentimeter nachgab, würde er eine kilometerbreite Bresche schlagen und dennoch versuchen, sie im Kampf zu schützen.
    Sie runzelte die Stirn, trocknete ihr Gesicht und nahm sich ein paar Sekunden Zeit, um eine ganz bestimmte Stelle am Hals mit Make-up abzudecken, dann band sie die Haare zu einem festen Pferdeschwanz zusammen, schlüpfte in Jeans, ein weißes T-Shirt und Stiefel. Ihr Handy lag noch auf dem Nachttisch, sie schnappte es sich auf dem Weg nach draußen und schob es in die Hosentasche. Die Herbstluft duftete süß und prickelte auf der Haut; es war fast ein wenig zu kalt. Mercy genoss sie in vollen Zügen, während sie lief, überließ die Führung der Leopardin, behielt

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