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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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außerdem auf den Rippen eine Prellung von der Größe einer Melone. Ich habe also gewonnen.“
    Hawke knurrte. „Klappe.“ Aber er zuckte zusammen, als er sich auf den Boden setzte. „Scheiß Mauer. Ich glaube, meine Hand ist gebrochen.“ Er versuchte, seine Finger zu bewegen.
    Riley ließ sich ein wenig seitlich von Hawke nieder, er wollte sein Gesicht im Auge behalten … und das nächtliche Dunkel nutzen, um seine innerlichen Regungen zu verbergen. „Was hatte dich denn so aufgebracht?“ Es fiel ihm leichter, sich in seiner Rolle als Offizier darum zu kümmern, dass mit seinem Leitwolf alles in Ordnung war, als sich Gedanken darüber zu machen, in was für einem Schlamassel er sich selbst befand.
    „Sienna wird eine Weile bei Lucas und Sascha leben.“
    „Sehr gut.“ Sascha konnte dem Mädchen vielleicht helfen, sie hatte auch schon Brenna geholfen, als deren Geist nach der Gewalttat fast zerbrochen war. Riley würde ohne Zögern den Kugelfang für die Empathin spielen – es gab Schulden, die man nie zurückzahlen konnte. „Aber warum kratzt das deinen Wolf?“
    „Sie ist noch jung“, sagte Hawke. „Instinktiv will ich sie beschützen, mehr ist es nicht.“
    „Schon in Ordnung.“
    Das schien Hawke zu verärgern. „Du nervst, Kincaid.“
    „Ach ja?“
    „Immer mit beiden Beinen fest auf dem Boden und scheißpragmatisch.“
    „Das sagt sie auch.“
    „Ach.“ Hawkes Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. „Du schmollst also wegen Miss Mercy.“
    „Ich brüte. Du schmollst.“
    Hawke zeigte seine Zähne. „Ich bin der Leitwolf. Du solltest mir Respekt zollen.“
    Riley schnaubte, war aber immer noch angespannt. „Ich habe gesehen, wie du dir die Seele aus dem Leib gekotzt hast, nachdem du zu viel Schokoladenkuchen in dich reingestopft hattest. Respekt muss man sich verdienen.“
    „Damals war ich sieben. Und soweit ich mich erinnern kann, hast du als Erster gekotzt.“
    „Deine Erinnerung trügt dich.“
    Hawkes Augen waren blass wie eine Winterlandschaft, als er Riley ansah. „Genug um den heißen Brei herumgetanzt, Riley. Meinst du, ich hätte dich verfolgt und mich zusammenschlagen lassen, um über alte Zeiten zu plauschen?“
    Riley zuckte die Achseln.
    „Du und diese Raubkatze – da ist doch etwas passiert.“ Das war keine Frage.
    Riley stieß einen Seufzer aus. „Sie will nicht, dass ich auf sie aufpasse.“ Und nachdem er so schrecklich dabei versagt hatte, seine Schwester zu schützen, war es verdammt wichtig für ihn, auf die Frau aufzupassen, die so viel mehr für ihn war als nur eine Geliebte.
    „Mercy braucht keinen Aufpasser.“
    „Herzlichen Dank.“
    „Ironie steht dir nicht, Mr Trauerkloß.“
    Riley starrte den grinsenden Hawke an. „Woher zum Teufel weißt du das?“
    „Ich habe große Ohren.“ Hawke tippte kurz an ein Ohr, das unter zerzausten, weißgoldenen Strähnen verborgen war.
    „Dann halte sie dir zu, verdammt nochmal.“ Riley blickte in den klaren, dunklen Himmel über der Sierra. Die ersten Sterne leuchteten wie Diamanten am Firmament, die Silhouetten der Tannen hoben sich scharf gegen die Felsen ab. „Ich weiß nicht, ob ich das akzeptieren kann.“
    „Dann wirst du sie verlieren.“ Hawke meinte es bitterernst. „Sie wird keinerlei Beschränkungen wollen.“
    „Brenna hatte nichts dagegen.“
    „Brenna hat eine Zeitlang mitgespielt, weil du ihr großer Bruder bist und sie dich bewundert. Mercy hat die Phase des Bewunderns wahrscheinlich hinter sich, und selbst wenn es nicht so wäre, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie nichts glücklicher machen würde, als ihre Aufgabe als Wächterin aufzugeben, um deine Socken zu stopfen.“
    „Meine Socken stopfen?“ Riley schüttelte den Kopf. „Wo hast du denn den Blödsinn aufgeschnappt?“ Trotz des leichten Geplänkels ging ihm die ganze Zeit nicht aus dem Kopf, wie intensiv seine Gefühle für Mercy waren. Zuerst war es nur Lust gewesen. Wilde Gestaltwandlerbegierde. Es war nichts Falsches daran gewesen – vor allem, da diese Lust auf Gegenseitigkeit beruht hatte.
    Aber dann war mehr dazu gekommen, hatte sich tief in seine Seele gesenkt – und dazu gehörte auch das Bedürfnis zu beschützen, das in ihm rumorte. Außerdem musste er sie einfach sehen, sie in den Armen halten, von ihr angenommen werden. „Ich will sie doch nicht einsperren“, sagte er. „Ich kann bloß die Vorstellung nicht ertragen, ihr könnte etwas geschehen.“ Diese Angst saß ganz tief in ihm, riss wie Stacheldraht

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