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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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an seinen Eingeweiden.
    „Dann lass es sein“, sagte Hawke leise. „Hör auf damit, solange ihr beide danach noch Freunde sein könnt.“
    „Schon zu spät“, murmelte Riley. „Sie spricht kaum noch mit mir.“ Er beichtete Hawke, was er getan hatte.
    Hawke sah ihn nur an. „Ich hatte dich immer für klug gehalten, Riley.“
    „Offensichtlich bin ich das nicht.“
    „Sie hat vollkommen recht“, sagte Hawke. „Ihr könnt euch nicht den Luxus erlauben, so zu tun, als gingen eure Taten nur euch allein etwas an. Ihr habt entscheidende Stellungen in euren Rudeln – was du getan hast, war fast ein Bruch unserer Abmachung, sämtliche Informationen weiterzuleiten.“
    „Lucas wird darüber schon keinen verdammten Streit mit dir vom Zaun brechen.“
    „Nein, er wird es Mercy überlassen, die Sache zu klären. Und ich überlasse es dir.“
    „Ich kann sie einfach nicht mehr nur als Wächterin sehen.“ Unmöglich, er sah in ihr zuallererst die Frau – schön, intelligent und stark.
    Hawke fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Dann werde ich jemand anderen als Verbindungsmann aufstellen.“
    „Wenn du das tust, beiße ich dir die Kehle durch.“
    „Überlege doch mal“, sagte Hawke unerbittlich. „Ich habe dich für diesen Posten ausgewählt, weil ich weiß, dass du kein Hitzkopf bist. Ich kann niemanden brauchen, der diesen Bund torpediert.“
    Noch nie hatte jemand Riley als hitzköpfig bezeichnet. „Ich bekomme das mit Mercy schon hin.“
    „Die hat dich wirklich an den Eiern“, sagte Hawke nachdenklich. „Als Leitwolf würde ich dir gerne raten, dich zurückzuziehen, bevor alles noch schlimmer wird.“
    Riley wartete, was noch kommen würde.
    „Aber als dein Freund, rate ich dir dranzubleiben … eine Frau, die einen so tief berührt, findet man nur einmal im Leben.“
    Riley spürte etwas in dieser Aussage, dem er folgen wollte, aber die Wahrheit drang nicht etwa sanft, Stück für Stück zu ihm durch. Nein, sie traf ihn wie ein Keulenschlag. „Ich war ja so blind.“
    „Führst du Selbstgespräche?“ Hawke rieb sich das Kinn. „Soll ich lieber gehen?“
    Riley hörte ihn nicht und nahm kaum wahr, dass Hawke zehn Minuten später tatsächlich aufstand und ging. Denn – „Ich hätte nie gedacht, dass sie es sein könnte.“ Und dabei kannte er sie doch schon so lange. Hatte ihre Stärke bewundert, selbst wenn sie ihn manchmal wahnsinnig gemacht hatte. Zum Teufel, mehr als einmal hatte er bewundernde Blicke auf ihren sinnlichen Körper geworfen – er war schließlich ein Mann. Aber warum hatte er bloß nicht erkannt, dass sie es war?
    Egal. Denn nun wusste er es … und würde sie nie wieder gehen lassen.

 
    35
    Ratsfrau Nikita Duncan blickte nachdenklich auf das Buch, das auf ihrem Schreibtisch vor ihr lag, der Ledereinband war fleckig, die Ecken nach oben gebogen. Nikita fragte sich, warum sie sich eine der äußerst seltenen Ausgaben dieses Buches besorgt hatte, das schon lange nicht mehr gedruckt wurde. Es hatte sie eine ansehnliche Summe Geld gekostet.
    Sie hätte natürlich auch den Geist des Verkäufers mit einem seltenen Virus infizieren und ihm das Buch einfach abnehmen können, aber sie hatte bei dieser Aktion jegliche Form von Aufmerksamkeit vermeiden wollen. Deshalb hatte sie sich eine falsche Identität zugelegt, hatte sich als eine exzentrische menschliche Sammlerin ausgegeben. Denn der Buchhändler hätte das Buch niemals wissentlich in die Hände einer Medialen gelangen lassen.
    Geduldig hatte sie dafür gesorgt, dass alle Überprüfungen seinerseits immer nur auf ein und dieselbe menschliche Identität gestoßen waren. Und hatte dann einen horrenden Preis für das fleckige, vergilbte Buch gezahlt. Motten hatten die Seiten bereits angefressen, aber das Geschriebene … jedes Wort war lesbar. Deshalb war das Buch auch so teuer gewesen. Nichts fehlte, keine Seite war herausgerissen.
    Sie hätte das Buch eigentlich zerstören und sich die Kosten aus dem Budget des Rats ersetzen lassen sollen. Keines der anderen Mitglieder hätte auch nur mit der Wimper gezuckt – das waren berechtigte Ausgaben. Aber sie hatte das Buch nicht gekauft, um es zu zerstören, obwohl sie genau das behaupten würde, falls man den Kauf bis zu ihr zurückverfolgte.
    Sie nahm das Buch, packte es wieder ein und steckte es in einen braunen, wasserdichten Umschlag. Dann schrieb sie den Namen der Empfängerin darauf: Sascha Duncan.
    Wieder fragte sie sich, warum sie das tat. „Es geht um Macht“, sagte sie

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