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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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verbesserte. Fürs erste waren sie gerettet, Feind Nummer Eins, der Durst, zunächst besiegt. Doch im Hintergrund lauerten weitere Gegner, von denen sich der nagende Hunger besonders hervortat.
    „Ich frage mich, wo das Wasser herkommt“, brach Avalea das lange Schweigen, eine Frage, die sich allen bereits gestellt hatte. „Es ist zuviel, um nur Sickerwasser zu sein.“
    „Das finden wir bald heraus“, versicherte ihr Krister. Er sehnte sich so sehr nach Schlaf. Das Wissen, den Tod nur aufgeschoben zu haben, kam zudem lähmend über ihn. Nur noch schlafen...
    „Wo Teddy nur abgeblieben ist. Warum er nicht mehr zurückkommt, ist mir ein Rätsel.“ An den Fego hatte keiner außer Luke mehr einen Gedanken verschwendet. Jetzt, wo sein Name fiel, kehrte die Erinnerung an das kleine Tier zurück, das sie mehr oder weniger hierher geführt hatte und dann spurlos verschwunden war. Je länger Avalea darüber nachsinnierte, desto merkwürdiger erschien es auch ihr. Teddy hatte ohne Zweifel das Wasser gewittert, weswegen er auch weglief. Allerdings müsste er seinen Durst längst gestillt und den Weg zu seinem Herrn zurückgefunden haben.
     
    Viele Stunden später wachte Krister auf. Die bleierne Müdigkeit, die ihn noch fest im Griff hielt, wollte nicht weichen, und er zwang sich, die Augen nicht mehr zu schließen. Sein Zeitgefühl war seit langem verloren gegangen, er versuchte sich trotzdem vorzustellen, wie lange sie sich schon unter der Erde aufhielten. Dem knurrenden Magen nach mussten es Tage sein. Er beschloss, den Hunger eisern zu ignorieren und die Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Auf das Aufstehen zum Beispiel. Das Gefühl in seinen Beinen war ihm weitgehend abhanden gekommen und der Kopf schmerzte. Er drehte ihn von rechts nach links und wieder zurück, um die steif gewordene Nackenmuskulatur in Bewegung zu bringen. Dabei fiel sein Blick auf den neben ihm liegenden Sonnenstein. Was sie ohne seinen Schein getan hätten, wagte er nicht einmal auszudenken. Er warf dem geheimnisvollen Stein einen beinahe zärtlichen Blick zu, als sich seine Augen verengten. Etwas hatte sich verändert... nur was? Es dauerte einen Moment, bis er begriff.
    Der Sonnenstein war erloschen!
    Mit einem Schlag war Krister hellwach. Er rappelte sich auf, nahm den Stein in beide Hände und untersuchte ihn mit ungläubigen Blicken. Dann erst realisierte er das eigentlich Abwegige an der ganzen Situation. Wie konnte er den Findling sehen, wenn er doch erloschen war…?
    Krister blickte betreten um sich. Seine Umgebung ruhte in angenehmem Halbdunkel, linkerhand machte er Wasser aus, einen kleinen, spiegelglatten Tümpel, ansonsten war er von Dunkelheit umgeben, soweit der Blick reichte. Das Licht, welches ihn überhaupt sehen ließ, drang vom Boden des Teiches herauf und ließ sein Wasser blaugrün schimmern. Diesmal war es kein synthetisches Licht, wie das der Sonnensteine. Nein, es war Tageslicht, der Glanz der Sonne.
    Die Xyn nahm wieder Kontakt zu ihnen auf!
    Krister blieb angesichts der unglaublichen Tatsache wie angewurzelt stehen. Er starrte ins Wasser und blinzelte mehrmals.
    Das Licht blieb.
    Entschlossen riss er sich die Weste vom Körper und ließ sie achtlos zu Boden fallen. Zeit, die Schuhe auszuziehen, gestattete er sich nicht mehr. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, stapfte er in das kühle Nass. Der Teich fiel steil ab. Krister holte tief Luft und tauchte ein.
    Die Sicht unter Wasser war bestens, mit wenigen kräftigen Schwimmzügen erreichte er den Grund des unterirdischen Gewässers und damit den Spalt, durch den das Licht hereindrang, breit genug, um mühelos hinein zu schwimmen. Er flog regelrecht ins Licht, welches an Intensität zunahm und ihn sogar unter Wasser zwang, die Augen zusammenzukneifen, um nicht geblendet zu werden.
    Für einen kurzen Augenblick durchzuckte ihn der grausige Gedanke, auf der anderen Seite ein Meer von Sonnensteinen vorzufinden, die ihm, soweit er den Aufzeichnungen von Radan trauen konnte, das Augenlicht raubten. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, mochte kommen was da wollte.
    Der Tunnel, durch den er nun schwamm, erwies sich länger als erwartet und langsam aber sicher ging der Sauerstoffvorrat in Kristers Lungen zur Neige. Er begann zu zweifeln, ob es in seinen Kräften lag, jene andere Seite zu erreichen, die so sehr Freiheit versprach. Er traute sich nicht einmal mehr den Rückweg zu, den er vernünftigerweise längst hätte antreten müssen. Er schwamm kurzerhand weiter.

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