SEPA und SAP

gewidmet. Es gilt, die für eine Zahlung auszugleichenden Positionen zu finden. Hier kommt dem Feld „Verwendungszweck“ eine besondere Bedeutung zu. Sie können hier die über die Bank mitgeteilten Informationen überschreiben. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn Ihr Kunde eine automatische Zuordnung seiner Zahlung mit einem Zahlendreher bzw. überflüssigen Leerzeichen unmöglich macht. Mit dem Iconwird eine erneute Interpretation der hinterlegten Algorithmen angestoßen. Das Iconhingegen erlaubt es Ihnen jederzeit, auf den im Kontoauszug hinterlegten Original-Verwendungszweck zurückzuschalten.
    Das großzügig gestaltete SAP-Feld V ERWENDUNGSZWECK ermöglicht es Ihnen auch, mittels Copy (STRG-C) and Paste (STRG-V) komplette Inhalte eines elektronischen Dokumentes (Excel oder PDF) einzufügen. Dieses war mit der bestehenden SAP-Funktionalität vor dem EHP6 nicht möglich. Im Feld Verwendungsweck gab es dann die Information siehe Avis 4711, die mittels Kontoauszug importiert wurde – fertig. Falls Sie keine Schnittstelle für den Import von Avis-Detailinformationen realisiert, d. h. programmiert hatten, war an dieser Stelle die Nachbearbeitung des Kontoauszuges sehr mühsam. Mit dieser neuen Methode können Sie eine Vielzahl von Belegnummern mit einem Hand-griff (Copy & Paste) dem SAP-System bekannt machen und die Interpretation des Kontoauszuges erneut starten.
    Der dritte Teil der Nachbearbeitungsmaske dient der Zuordnung der Positionen bzw. Differenzen (Restposten/Teilzahlung/AKonto). Insgesamt bringt das SAP EHP6 also einige sehr nützliche Neuerungen mit sich.
7.3 Aufbau, Einsatz und Verwendung der neuen Kontoauszugsformate
    Mit der Einführung der neuen SEPA-Zahlungsträgerformate auf Basis des ISO 20022-Standards dürften die bestehenden SWIFT MT-Formate mittelfristig das Ende Ihres Lebenszyklus erreichen. Bedingt durch die Fülle an Informationen und Feldern, die über das ISO-Format bereitgestellt werden können, reichen die bestehenden Felder der SWIFT-Formate auf Dauer nicht mehr aus, um eine ausreichende Interpretation in der Kontoauszugsverarbeitung zu ermöglichen.
    Darüber hinaus wurden die Banken mit der EU-Verordnung verpflichtet, ihren Kunden ab Februar 2014 XML-Kontoauszüge bereitzustellen. Die Interpretation und der Spielraum der Verordnung reichen derzeit von der freiwilligen und optionalen Bereitstellung von XML-Kontoauszügen bis hin zur Einstellung der bestehenden MT-Formate. Die endgültige Entscheidung der Banken und Verbände, wie dieser Teil der Verordnung interpretiert werden soll, ist derzeit allerdings noch offen.
    Die Verfügbarkeit bei den Banken ist im Moment unterschiedlich. Einige Kreditinstitute stellen die Auszüge bereits seit geraumer Zeit im neuen XML-Format zu Verfügung, andere Banken sind noch in der Pilotierung und Umsetzungsphase.
    Updateservice der Banken

    Durch die zahlreichen Änderungen in den Formaten und Verordnungen steigt der Anpassungsbedarf der Electronic Banking Software. Zahlreiche Banken und Hersteller haben darauf reagiert und stellen verstärkt Updates für ihre Produkte in einem kürzeren Intervall zu Verfügung. Für ein SEPA-Projekt ist es an der Stelle empfehlenswert, die notwendigen Änderungen und aktuellen Versionen zeitnah zu übernehmen.
    Die Basis der neuen Kontoauszugsformate ist der CAMT-Nachrichtentyp. Dieser zeichnet sich, wie auch die SEPA-Zahlungsträgerformate, durch einen einheitlichen weltweiten Standard aus. Im Gegensatz zu den SWIFT MT-Formaten können alle Informationen sämtlicher Transaktionen übermittelt werden. Folgende CAMT-Varianten stehen derzeit zu Verfügung:
    CAMT.052 Bank to Customer Account Report
    entspricht dem MT 941 (Saldenreport)
    entspricht dem MT 942 (Untertägiger Umsatz)
    CAMT.053
    entspricht dem MT 940 (Tagesauszug)
    entspricht dem MT 950 (Interbankenauszug)
    CAMT.054
    entspricht der Auftragsart DTI (DTAUS-Informations-datei/Sammler)
    entspricht dem MT 900 (Soll-Avis)
    entspricht dem MT 910 (Haben-Avis)
    Bei der Migration der Formate nimmt SWIFT eine führende Rolle ein. Bereits seit Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Übergang der alten MT-Formate in die MX-Strukturen. Auf Basis von ISO 20022 werden hierbei die neuen, weltweiten Standards abgeleitet.
    Unabhängig davon wird in den nationalen Verbänden entschieden, welche Teile der SWIFT-Standards in die jeweiligen Richtlinien der Interessensverbände der Banken übernommen werden.
7.4 Fazit
    Damit die neuen XML-Kontoauszüge in SAP