SEPA und SAP
verarbeitet werden können, schafft SAP mit dem Hinweis 1686264 die technischen Voraussetzungen für den Import und die Verarbeitung der Daten. Nach dem Einbau wird im Report RFEBKA00 ein weiteres Format für den Import der Kontoauszüge zu Verfügung gestellt (siehe Abbildung 7.5 ).
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Abbildung 7.5: Neues XML-Format für den elektronischen Kontoauszug
Derzeit wird in SAP-Standard ausschließlich der CAMT.053. 001.02 unterstützt. Technisch basiert die Lösung auf einer XSLT-Transformation (dabei handelt es sich um eine Program-miersprache zur Umwandlung von XML-Dokumenten), die über den Pflegeview VFIEB_MAPP_XCTRL eingebunden wird und die Auszugdatei SAP-konform aufbereitet. Wie in Abbildung 7.6 zu erkennen ist, wird dem jeweiligen Format eine eigene Transformation zugewiesen. Dabei kann die Transformation aus dem Hinweis verwendet oder direkt über eine OSS-Nachricht bei der SAP angefordert werden.
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Abbildung 7.6: Mappingverfahren für Kontoauszugsformat
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit den SEPA-Formaten ist davon auszugehen, dass an dieser Stelle auch bankspezifische Kontoauszugsformate ausgeliefert werden. Für das Unternehmen kann dies zu einem deutlichen Mehraufwand bei der Implementierung und Wartung innerhalb der elektronischen Kontoauszugsverarbeitung führen. Die Funktionalität in SAP hingegen erlaubt eine flexiblere Interpretation der Kontoauszüge.
8 SEPA-Projekt
Bei den Vorbereitungen für ein SEPA-Projekt sollten Sie einen großzügigen Planungszeitraum einkalkulieren. Eine grundlegende und nachhaltige Vorbereitung ist oftmals notwendig, da neben den Prozessänderungen, die durch die SEPA hervorgehen, auch Änderungen und Einstellungen in Ihren SAP-Systemen vorgenommen werden müssen.
Für eine erfolgreiche Einführung der Zahlungsverkehrs-instrumente ist deswegen ein planvolles, strukturiertes und zielorientiertes Projektmanagement notwendig. Es geht schließlich um den Zahlungsverkehr Ihres Unternehmens. Sollte dieser nicht funktionieren, ist die Firma insolvent – d. h. zahlungsunfähig. Bis Januar 2014 können Sie als Alternative den klassischen Zahlungsverkehr einsetzen, danach muss Ihr SEPA-Projekt jedoch abgeschlossen sein. Im Verlauf der Umsetzung organisiert, steuert und führt das Projektteam den erfolgreichen Verlauf der SEPA-Einführung. Der Projektverlauf sollte dabei klassisch in fünf Phasen aufgeteilt werden:
Projektvorbereitung
Projektplanung
Projektrealisierung
Projektsteuerung und -controlling
Projektabschluss und Produktivstart
Der Umfang und die Dauer eines SEPA-Projektes hängen stark von den bestehenden Prozessen, Anforderungen und der weiteren Entwicklung des Unternehmens ab. Wird der Zahlungsverkehr hauptsächlich im Inland abgewickelt, ist mit einer deutlich schnelleren Fertigstellung zu rechnen, als bei einer europaweiten Einführung.
Wird hingegen lediglich die Überweisung als Zahlungsinstrument verwendet, ist die Komplexität der Umstellung deutlich geringer als mit der gleichzeitigen Migration des Lastschriftverfahrens. Erfolgt der Zahlungsverkehr über Europa hinaus, muss zusätzlich über eine globale Strategie des gesamten Zahlungsverkehrs nachgedacht werden.
8.1 Projektvorbereitung
Für die Planung eines SEPA-Projektes ist eine eingehende und intensive Projektvorbereitung notwendig. Neben den Prozessund organisatorischen Änderungen der Unternehmensabläufe sind zahlreiche Anpassungen und Umstellungen im FI-Modul vorzunehmen.
Durch die Vorgabe der XML-Datenformate ist eine grundlegende Veränderung der Datenträgererstellung notwendig. Der klassische Weg der Erstellung über die RFFO*-Reports wird durch die beiden SAP-Werkzeuge Payment Medium Workbench (PMW) und Data Medium Exchange Engine (DMEE) abgelöst und erfordert somit einigen Umstellungsaufwand.
8.1.1 Projektteam formieren
Bilden Sie zu Beginn der SEPA-Einführung ein Projektteam, das für die strategischen Ziele verantwortlich ist. Der Projektmanager koordiniert und steuert die Belange der einzelnen Abteilungen. In diesem Zusammenhang werden Gruppen und Abteilungen einbezogen, die bisher nur offensichtlich wenig mit dem Zahlungsverkehr in Berührung gekommen sind:
Vertrieb und Einkauf
Debitorenmanagement
Personalabteilung
Cash Management und Treasury
Rechtsabteilung
Marketing
IT
Externe Dienstleister
Integratives Thema - Mandatsverwaltung
Neukunden, mit denen Ihr Unternehmen Verträge
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