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SEPA und SAP

SEPA und SAP

Titel: SEPA und SAP Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Claus u Siebert Wild
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beispielsweise das in Deutschland gängige Datenformat DTAUS einem technisch auf XML (“Extensible Markup Language“) basierten und ISO 20022-normierten Zahlungsträgerformat.
    SAP Payment Medium Workbench

    Die im SAP zu konfigurierenden neuen Zahlungswege für SEPA-CT und SEPA-DD bedingen für das XML-Format einer Konfigu-ration innerhalb der SAP Payment Medium Workbench.
    Die Einführung von IBAN, BIC und den neuen Zahlungsformaten SEPA-CT und SEPA-DD schreitet in den Teilnehmerländern unterschiedlich schnell voran.
2.3 Status der europaweiten Einführung von SEPA
    Es gibt auch hier ein Europa der zwei Geschwindigkeiten. Einige Länder, die sich bisher gegen ein verbindliches Enddatum der nationalen Zahlungsträger ausgesprochen haben, gehen das Projekt sehr konservativ an. Zu diesen gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien und Österreich. Entsprechend niedrig ist dort heute die Verbreitung von SEPA-CT oder DD. Beispielsweise haben SEPA-CT und SEPA-DD in Deutschland einen Marktanteil am Zahlungsverkehr von 3,85 bzw. 0,52 Prozent (Quelle: http://www.ecb.int/paym/sepa/about/indicators/html/index.en.html , Stand: 05.03.2012).
    Wesentlich schneller, auf Basis eines national festgesetzten Verbindlichkeitsdatums für SEPA, hat sich das neue Zahlungs-format in den Ländern Luxemburg, Zypern, Finnland, Slowenien und Belgien durchgesetzt. Hier basieren heute zwischen 50 und 90 Prozent des Zahlungsverkehrs auf SEPA. Zahlungsabwicklungen, die nicht in Euro erfolgen und damit nicht im SEPA-Format ausgeführt werden können, verhindern hier eine Quote von 100 %. Mit einem verbindlichen Enddatum im Jahr 2014 sind diejenigen Unternehmen, die bisher abgewartet haben, zum Handeln gezwungen.
2.4 ISO 20022 für Unternehmen
    Unterschiedliche Dateiformate führen zu Dateikonvertierungen und Schnittstellen, die sowohl Geld kosten als auch fehleranfällig sind. Eine Vereinheitlichung bzw. Normierung bietet die Chance, neben durchgängigen Prozessen ein IT-Einsparungspotenzial zu realisieren. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat deshalb mit ISO 20022 eine auf der Auszeichnungssprache XML basierte Spezifikation für die Finanzwirtschaft definiert. Diese Vereinheitlichung berührt dort die Bereiche:
    pain: Payments Initiation
    pacs: Payments Clearing and Settlement
    camt: Cash Management
    setr: Securities Trades
    sese: Securities Settlement
    acmt: Account Management
    tsmt: Trade Services Management
    Die Einführung von SEPA ist ein Katalysator, um bestehende unterschiedliche nationale Datenformate durch ein neues, normiertes, ISO 20022-Format für den Zahlungsverkehr zu ersetzen. SEPA ist hier ein erster Schritt. ISO-Nachrichten sind bereits für den gesamten Prozess von Kunde/Bank (pain-Struktur), Bank/Bank (pacs-Struktur) und für das Cash Management (camt-Struktur) verfügbar. In einer idealen IT-Welt kann man mit einer allgemeinen Schnittstellendefinition den IT-Aufwand massiv senken. Dazu käme dann ebenfalls noch ein sich verschärfender Wettbewerb zwischen den Banken, da es für Unternehmen leichter wird, die Bank zu wechseln.
    So einheitlich, wie sich die normierte Struktur zunächst darstellt und wie das ISO-Komitee es sich vorstellt, ist die IT-Realität leider nicht. ISO 20022 ist auch als ein sehr flexibles Format zu betrachten, bei dem es viele Kann-Felder gibt. Einige der Marktteilnehmer (Banken) definieren für sich intern Kann- zu Mussfeldern um. Dieser Schritt ist legitim und mit ISO 20022 vereinbar. Bei einer SAP-SEPA-Einführung bedeutet das aber, dass Sie die normierten Zahlungsdateien je Bank testen und wahrscheinlich auch etwas anpassen müssen. In solchen Fällen wird von SEPA-Dialekten gesprochen. Allein in Deutschland sind 3-4 Dialekte verbreitet. Wenn Sie diese Zahl mit den 32 Teilnehmerländern ausmultiplizieren, dann bleibt von einem einheitlichen Format, einer Vereinfachung der Schnittstellen und Reduktion des IT-Aufwands nicht viel übrig.
2.5 Additional Optional Services (AOS)
    Auf der Grundlage des SEPA-Regelwerkes ist es neben den definierten Basisleistungen wie Credit Transfer und Direct Debit möglich, zusätzliche, kundengerechte Services anzubieten (Additional Optional Services, AOS). In Finnland wird die SEPA-Formatlimitierung für das Feld „Verwendungszweck“ mit 140 Zeichen (4 mal 35) mithilfe einer AOS auf 2.520 Zeichen (9 mal 280) aufgehoben. In Italien wird ein AOS mit der Bezeichnung „Routing of the SEPA Credit Transfer“ angeboten. Damit können Zahlungen

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