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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Höfling
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drein.
    „Ich weiß nur“, begann Flöhchen schüchtern, „daß ein Mann vor dem ‚Ritter, Tod und Teufel’ gestanden hat, und als wir hinkamen, da ist er zu einem anderen Bild gegangen.“
    „Ja“, nickte Männe heftig, „und nachher hinüber in den Nebensaal.“
    „Aber ich weiß, wie der Mann ausgesehen hat!“ Es war niemand anders als der dicke Willem, der mit dieser bedeutungsvollen Aussage herausplatzte. Alle schauten jetzt besonders aufmerksam auf ihn, und man merkte ihm an, daß er sich seiner Wichtigkeit wohl bewußt war.
    Ohne mich sind alle aufgeschmissen! dachte er triumphierend und sah sich schon als Hauptzeuge in einem Fernsehbericht.
    Der Kriminalbeamte musterte den dicken Willem scharf und eröffnete dann seine Vernehmung mit den Worten: „Nun, dann bist du also der einzige von euch vieren, der sich den Mann genauer angesehen hat.“
    „Stimmt haargenau, Herr Kommissar!“
    „Wie kommt das? Ist dir der Mann gleich verdächtig vorgekommen?“
    „Nein, nicht gleich.“
    „Sondern wann?“
    „Später.“
    „Hast du ihn denn später noch einmal gesehen?“
    „Ja. Wir wollten schon alle wieder das Museum verlassen, da haben wir uns — wegen — äh...“
    „...über eine Einzelheit des Bildes gestritten“, vollendete Flöhchen lebhaft Willems abgebrochenen Satz, stolz darauf, auch mal etwas zu diesem Fall sagen zu dürfen.
    Der dicke Willem bekam eine rote Birne und schluckte, dann warf er Flöhchen einen bitterbösen Blick zu, weil der im Begriff war, ihm die Schau zu stehlen.
    „Ja — äh — das war nämlich so“, fuhr er fort, nachdem er sich halbwegs wieder gefangen hatte. „Meine Freunde haben behauptet, der Ritter auf dem Bild hätte zwei Jagdhunde bei sich, während — äh — ich wußte aber, daß nur ein einziger Hund neben dem Pferd herlief. Und da keiner mit mir zurückgehen wollte, um die Wahrheit festzustellen, bin ich allein losgegangen. Natürlich hatte ich recht!“
    Selbstbewußt blickte der dicke Willem um sich. Es tat ihm gut, im Mittelpunkt einer so äußerst bedeutenden Angelegenheit zu stehen.
    Doch dem Kommissar schien diese Auseinandersetzung zwischen den Jungen nicht wichtig zu sein. Er wollte etwas anderes erfahren, und deshalb bohrte er mit seinen Fragen weiter: „Als du das zweitemal allein in den Saal VIII gekommen bist, hast du da den Mann noch einmal gesehen?“
    „Ja, Herr Kommissar“, versicherte Willem. „Er stand wieder vor dem Bild ‚Ritter, Tod und Teufel’, ganz dicht davor. Er hat mich nicht kommen hören und zuckte zusammen, als er mich dann so plötzlich bemerkte.“
    „Hat er sich irgendwie verdächtig benommen?“ Gespannt warteten der Kriminalkommissar, der Museumsdirektor, der Schuldirektor und der Museumswärter auf Willems Aussage.
    „Ich weiß nicht, Herr Kommissar...“begann Willem zögernd. „Es kam mir nur so komisch vor, daß er sich gleich umdrehte, als er mich bemerkte, so, als sollte ich sein Gesicht nicht sehen.“
    „Aber du hast es gesehen — oder?“
    „Sein Gesicht? — äh — ja, das hab’ ich gesehen.“
    „Wie sah der Mann aus?“
    „Br war — äh — so groß wie Sie, Herr Kommissar. Und er trug eine dunkle Brille mit dickem — äh — eine dickrandige Brille.“
    „Kannst du dich auch an die Haarfarbe erinnern?“ wollte der Kommissar weiter von Willem wissen. Willem überlegte kurz und erklärte dann:
    „Ja, auch dunkel, fast schwarz.“
    „Schnurrbart oder Bart?“
    „Nein.“
    „Was für einen Anzug trug er denn?“
    „Das weiß ich auch nicht“, bedauerte der dicke Willem. „Ich habe nur gesehen, daß er einen dunkelgrauen Regenmantel trug. Mit Gürtel.“
    „Hm, und weiter? Was hat der Mann gemacht, als du auch auf das Bild zutratest?“
    „Er ist wieder zur anderen Seite hinübergegangen — genau wie beim erstenmal.“
    „Ah, und dann bist du zu deinen Kameraden zurückgekehrt?“ fuhr der Kommissar in seiner Vernehmung fort.
    „Ja, ich habe ihnen gesagt, daß ich tatsächlich recht hatte. Und da sie mir immer noch nicht glauben wollten, sind wir alle vier noch mal zurückgegangen.“
    „Als ihr dann den Saal VIII betratet, da war das Bild verschwunden?“
    „Ja, das war weg — nur der Nagel steckte noch dort.“
    Noch ehe der Kriminalbeamte eine weitere Frage stellen konnte, schaltete sich Sepp mit der Bemerkung ein: „Aber bevor wir in den Saal VIII gegangen sind, haben wir uns erst noch zweimal verlaufen.“
    „Aha“, brummte der Kommissar bedächtig, „und dabei ist

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