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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Höfling
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dies erklärt hatte, schellte es zur Pause.
    „So, alle Schluß machen und die Hefte abgeben“, ordnete der Studienrat an. „Die Zeit ist um.“
    Der dicke Willem war zwar nicht ganz fertig geworden, aber er machte sich darüber auch keine Sorgen. Vielmehr dachte er: Höhere Gewalt — da kann man nichts machen! Eingefallen wäre mir sowieso nichts mehr — jedenfalls nichts Gescheites...
    Die vier Schüler hatten hochrote Köpfe vor Erregung und Ungewißheit, als sie mit den vier Herren die Klasse verließen und schließlich ins Direktorzimmer eintraten.
    Während die vier Herren wieder Platz nahmen, blieben die Jungen stehen, denn so viele Stühle für alle gab es nicht im Büro. Das erhöhte zwar noch ihre Armesünderstimmung, aber schon bald wich sie einem Gefühl von Selbstbewußtsein und Bedeutung, als der Schuldirektor sie ansprach: „Also, Jungs, um es gleich vorweg zu sagen — ihr braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Denn ausnahmsweise habt ihr euch nichts eingebrockt — diesmal nicht.“

    Die Herren lächelten, und die vier Freunde verzogen ihre Mienen gleichfalls zu einem Grinsen, das allerdings noch verkrampft und ungläubig wirkte. Denn noch wußten sie nicht, wohin die Reise ging.
    „Vielmehr sollt ihr uns helfen, vor allem dem Kriminalkommissar hier“, fuhr der Schuldirektor in seiner Erklärung fort. „Von eurer Aussage kann sehr viel abhängen! Deshalb überlegt euch gut, was ihr sagt, damit Herr Beiz möglichst rasch den Dieb festnehmen kann. Denn darum geht es hier.“
    Mit einer Geste und leichten Verbeugung wandte sich der Direktor an den Kriminalbeamten und forderte ihn auf: „Bitte, Herr Kommissar, jetzt haben Sie das Wort!“
    Sepp, Männe, Willem und Flöhchen spürten die Blicke der Männer erwartungsvoll auf sich ruhen. Mit einem Schlag kamen sie sich ungewöhnlich wichtig vor.
    „Nun, Jungs“, begann der Kommissar, „ich glaube, ihr habt schon erraten, um was es geht. Ich weiß, ihr habt gestern mittag das Museum besucht, und ich weiß auch, daß ihr die ersten gewesen seid, die den Diebstahl von Dürers ‚Ritter, Tod und Teufel’ bemerkt haben.“
    „Ist es denn überhaupt gestohlen worden, Herr Kommissar?“ erkundigte sich Sepp.
    „Leider ja, und vermutlich zu der Zeit, als auch ihr im Museum gewesen seid: also gestern mittag.“
    Mit einem Seitenblick auf Herrn Krekel meinte der dicke Willem: „Dann hatten wir also doch recht, als wir dem Museumswärter gemeldet hatten, das Bild sei fort.“
    „Ja, es war tatsächlich fort.“
    „Aber als wir mit dem Wärter zurückkamen, war es doch wieder da?“ fragte Flöhchen den Kriminalbeamten verständnislos.
    „So schien es — auf den ersten Blick. Und deshalb war es nur allzu verständlich, daß Herr Krekel annahm, ihr hättet ihm einen Bären aufgebunden. In Wirklichkeit jedoch hing nicht mehr Dürers Kupferstich da, sondern eine ziemlich getreue Fälschung. Das hat heute morgen erst der Museumsdirektor festgestellt. Doch zurück zu euch, Jungs! Ihr seid also ins Museum gegangen, um euch unter anderem Dürers ,Ritter, Tod und Teufel’ anzuschauen.“
    „Ja“, bestätigte Sepp zugleich für seine Kameraden.
    „Wann war das ungefähr?“
    „Um halb zwölf war die Schule aus. Anschließend sind wir sofort mit den Rädern zum Museum gefahren.“
    „Gut“, der Kommissar nickte. „Seid ihr gleich zum Saal VIII gegangen?“
    „Nein, wir haben uns erst in den anderen Räumen umgesehen. Und erst als wir das Bild nach einer halben Stunde noch immer nicht gefunden hatten, da haben wir einen Museumswärter gefragt, in welchem Saal das Bild hängt.“
    Der Kommissar deutete auf den neben ihm sitzenden alten weißhaarigen Mann und verhörte Sepp weiter: „War das vielleicht Herr Krekel hier?“
    „Ja. Er hat uns gesagt, wo wir das Bild finden.“
    „Nämlich im Saal VIII“, ergänzte der Kriminalbeamte. „Stimmt das?“
    „Ja.“
    „Und ihr seid dann sofort dorthingegangen?“
    „Ja.“
    „Habt ihr auf dem Weg dorthin noch einen anderen Besucher getroffen?“
    „Nein, niemanden“, versicherte Sepp. „Um die Zeit war das Museum fast leer.“
    „Und im Saal VIII? Habt ihr da auch niemanden getroffen?“
    „Doch!“
    „Einen Mann? Eine Frau?“
    „Es war ein Mann.“
    „Groß — klein — dick — dünn?“
    „Ich habe nicht so genau hingeschaut, Herr Kommissar“, antwortete Sepp nach kurzer Überlegung. „Und ihr andern?“
    Männe und Flöhchen zuckten die Schultern und schauten hilflos

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