Sepp und seine Bande
Dallmayer ein. Seine Frage war an alle gerichtet, vor allem jedoch an Willem.
„Jetzt möchte ich aber doch gern einmal wissen, wer denn nun eigentlich von euch die restlichen 5,70 Mark bezahlt hat!“
Keiner meldete sich. Da zog der Hausmeister aus der Rocktasche den Zettel, der damals mit dem Geld im Briefkasten gelegen hatte, und zeigte ihn vor.
„Einer von euch hat das doch geschrieben. Das ist klar und deutlich eine Bubenschrift. Na, wer war’s?“ Wieder schauten die Jungen auf den Zettel, aber einer nach dem andern schüttelte den Kopf.
Da dämmerte es plötzlich dem dicken Willem. Er tippte sich an die Stirn, pfiff durch die Zähne und stieß hervor:
„Es sollte mich nicht wundern, wenn dahinter auch dieser verflixte Sepp steckte!“
Kein Wunder, daß sie jetzt alle Sepp bestürmten, doch statt seiner plapperte Klein-Erika wichtigtuerisch: „Ich darf nichts verraten, hat Sepp gesagt. Es ist ein großes Geheimnis!“
Tja, und weil ihn alle so in die Zange nahmen und das Geheimnis sich fast wie von selber auflöste, da rang sich Sepp zu dem Entschluß durch, reinen Tisch zu machen.
„Ja, es stimmt“, gestand er. „Ich habe die 5,70 Mark aus meiner Sparbüchse genommen und auch den Zettel geschrieben. Denn ich hatte mit angehört, warum Willem den Ball schon eine Woche früher brauchte, nämlich zum Training für unser heutiges Spiel.“
Da klatschte sich der dicke Willem plötzlich mit großer Geste gegen die Stirn und schrie:
„Au-au-au, ich kriege wieder eine Gehirnerschütterung — aber diesmal eine schwere!“
Erschrocken eilte Dr. Pöttgen auf ihn zu, und auch die andern blickten ihn verstört an.
„Wird dir schlecht, Willem?“
„Ich kriege die Gehirnerschütterung aus Wut!“
„Aus Wut?“ wunderte sich Herr Dallmayer.
„Ja“, ächzte der dicke Willem, „weil ich all die Zeit über so ein riesengroßer Hornochse gewesen bin!“ Ein so befreiendes Gejohle brach los, daß der Kalk von der Decke rieselte.
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