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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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meine eigene Brust und meine Hände zitterten vor Anstrengung.
    »Lawhead,was machst du da?«, schrie Frederik. »Sie sind gleich durch!«
    Ein weiterer Schlag erschütterte die Tür.
    Ich zuckte zusammen und die Verbindung brach. Für einen Augenblick wusste ich nicht, was ich hier tat, warum ich auf dem Mann kniete, die Messer auf halbem Weg zwischen ihm und mir.
    »Julius Lawhead, sieh mich an«, kommandierte Nate mit einer Stimme, die nicht ihm gehörte.
    Ich klammerte mich an die Messer und widerstand.
    »Das ist für Amber, Gordon«, zischte ich, »dein Diener für sie!«
    Nate wand sich in Todesangst. Ich ließ ein Messer fallen und drückte ihn mit der frei gewordenen Linken zu Boden. Gordon hatte den Geist seines Dieners wieder verlassen und aus den menschlichen Augen schrie mir blankes Entsetzen entgegen.
    Draußen machte Gordon seiner Verzweiflung Luft. Er brüllte und schien die Stahltür mit blanken Händen einreißen zu wollen. Er würde seinen Diener nicht retten können, selbst wenn die Tür jetzt nachgab, nichts und niemand würde mich noch aufhalten können.
    Ruhig suchte ich die richtige Stelle zwischen den Rippen, fand sie und setzte das Messer an.
    »Gordon, Gordon, Hilfe, hilf mir!«, brüllte Nate.
    Frederik sah sich zu mir um und erkannte mit Schrecken, was ich vorhatte.
    »Nein!«, schrie er. Doch es war zu spät. Ich musste nicht einmal hinsehen. Mit einer flüssigen Bewegung senkte ich die Klinge in Nates Körper und durchbohrte das Herz.
    Er bäumte sich auf, sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei und schloss sich wieder, der Tod fraß jedes Geräusch.
    Draußenschrie Gordon, doch hier drin war plötzlich alles still.
    Nates anklagender Blick brach, und mit seinem Leben verschwand auch die Angst aus seinen Augen.
    »Wie konntest du nur, er war ein Mensch!«, brüllte Frederik.
    »Nate war kein Mensch, er war Gordons Diener, seit fast zweihundert Jahren. Er sollte längst tot und begraben sein!«
    Frederik starrte mich an.
    »Sie haben aufgehört«, sagte er dann und wies mit den Augen in Richtung Tür.
    »Sie haben ihre Kraft geteilt. Mit Nate habe ich einen Teil von Gordon getötet, aber vorbei ist es noch lange nicht, Frederik.«
    »Ich bring dich um, Julius!«, schrie Gordon plötzlich.
    Die Tür erzitterte. Sie hatten etwas Schweres gefunden, womit sie sie aufbrechen wollten.
    Ich sah unschlüssig auf Nates leblosen Körper hinab, dann zog ich das Messer aus seiner Brust. Irgendetwas lauerte noch in der Tiefe dieses Körpers. Etwas, das ganz langsam erwachen und zurückkehren würde.
    Ich stand auf.
    »Wo ist mein Schwert, Frederik?«
    Der Untote sah mich überrascht an. »Ich weiß es nicht«, antwortete er nach kurzem Zögern. Er log.
    Ich ging einige Schritte auf ihn zu und streckte die Hand aus.
    Frederik starrte mich unschlüssig an, dann griff er unter seine dunkle Lederjacke und reichte mir meine Waffe.
    »Wann wolltest du es mir geben?«, fragte ich, riss ihm das Schwert aus der Hand und hätte es beinahe vor Schreck fallen lassen. Eine ekelhafte Flüssigkeit bedeckte den Ebenholzgriff. Ich ließ die Klinge herausspringen, enthauptete Natein einer einzigen Bewegung und trat den Kopf zur Seite.
    Der Stahl hatte den Boden nicht einmal berührt.
    Jetzt würde er auf keinen Fall wiederkommen. Ich wusste nicht, wie gut sich Diener von Meistervampiren regenerierten, doch Gordons Flüche sagten mir, dass ich das Richtige getan hatte.
    Ich stand auf und spürte ein wohlbekanntes Brennen auf meiner Brust. Curtis’ Kreuz!
    In diesem Moment brach die Tür aus den Angeln und krachte auf den Boden. Ich sprang zur Seite. Schüsse zischten ins Leere. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Frederiks Körper zitterte wie unter Strom, als Dutzende Kugeln in ihn einschlugen.
    Ich riss das Kreuz hervor. Hell wie ein wütender Stern glomm es auf meiner Brust. Das heilige Licht brannte in meinen Augen, doch mehr nicht. Gordon jedoch schrie verzweifelt und bedeckte sein Gesicht mit beiden Armen. Er wich zurück, als wäre er zu nah ans Feuer geraten.
    Die vier jüngeren Vampire waren völlig unbeeindruckt. Einer stürzte sich auf den Untoten, die anderen auf mich. Sie waren kein echtes Hindernis.
    Ich führte das Schwert in der Rechten und ein Messer in der Linken. Dem ersten Angreifer pflanzte ich das Messer ins Herz. Er ging sofort zu Boden und zog mich mit sich. Ich fing mich ab und blieb auf den Knien.
    Ann, die dunkelhaarige Unsterbliche, die vielleicht nicht mehr als fünfzig Jahre zählte,

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