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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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war, beherrschte er ihren Geist so vollständig, dass es ihr nicht möglich war, mit Julius Kontakt aufzunehmen oder auch nur eigene Worte zu formen.
    Der Meistervampir hatte totale Kontrolle über sie und das, was von ihr noch übrig war, zur Beobachterin eines perversen Schauspiels werden lassen.
    Er quälte Julius mit ihr, und sie musste zusehen, es ging nicht anders.
    Ihre eigenen Hände führten die Waffe. Ihre eigene Stimme verhöhnte ihren Geliebten, der unter der Folter unbeschreiblich litt und dessen Körper doch keinen Schaden nahm.
    Julius hatte um den Tod gebettelt und das nicht nur einmal. Er hatte sie angefleht, und sie hätte es sogar getan, hätte ihn getötet, um ihm weiteres Leid zu ersparen, doch selbst dazu war sie nicht fähig.
    Zwischenzeitlich hatte Amber sich gefragt, ob sie wie Frederik zu einem Untoten geworden war, aber im Gegensatz zu ihm verfiel ihr Körper nicht. Außerdem hatte sie Gordon damit prahlen hören, dass er sie nach Julius’ Tod verwandeln wollte. Dann musste sie noch am Leben sein, aber eigentlich hätte sie den Tod vorgezogen.
    Gordon war es gelungen, unter der Macht des Messers hinwegzutauchen.Er hatte sich mit einem Zauber maskiert, der ihn als Menschen tarnte. Dabei half ihm ein Amulett, das er mit seinem eigenen Blut speiste. Es stammte aus der Hand des gleichen Hexers, der auch Frederik zum Untoten gemacht hatte.
    » Schlaf, Amber! « Der Befehl durchfuhr sie wie ein Stromschlag.
    Gordon lief an ihrem Zimmer vorbei und sah nicht einmal hinein.
    Der Körper, der ihr eigener war und ihr dennoch nicht gehorchte, kroch auf die Matratze, legte sich hin und deckte sich zu. Dann schlossen sich ihre Augen.
    So muss es einem Vampir gehen, wenn der Tag hereinbricht, dachte Amber und hoffte, dass ihre nächste Nacht niemals kommen würde.
    Kapitel51
    Mein Geist kämpfte sich durch Todesängste aus Feuer.
    Sie waren derart real, dass ich mein eigenes Fleisch brennen fühlte. Aber so grauenhaft die Träume auch waren, merkte ich doch, dass etwas an ihnen falsch war.
    Der Geruch! Es war der Geruch, der nicht passte.
    Jemand trat in den Raum. Zu laut für einen Vampir, zu leise für einen Menschen.
    Mit einem leisen metallischen Klack fiel die Tür ins Schloss. Wie eine Woge flutete der Gestank verrottenden Fleisches in den Raum, und ich war plötzlich hellwach. Frederik war zurück.
    DerUntote stieß mich an.
    Ich drehte den Kopf zur Seite, doch auch die kühle Feuchte der Wand konnte den Gestank nicht abhalten.
    Geh doch, geh einfach oder bring es zu Ende, dachte ich und hätte mich am liebsten in mir selbst verkrochen.
    Wieder bohrte Frederik seinen klebrigen Finger in meine Schulter.
    »Julius Lawhead! Hey, Blutsauger, hörst du mich?«
    Der freundliche Tonfall überraschte mich mehr als die Tatsache, dass er alleine gekommen war. Ich öffnete die Augen, doch es dauerte eine Weile, bis die Schemen verschwanden und sich meine Sicht klärte.
    Der Hintergrund gewann an Schärfe, die Tür, jeder einzelne Backstein, doch das Gesicht des Untoten blieb eine graue Masse. Seine Haut war auf dem besten Weg sich aufzulösen.
    Frederik war mir viel zu nah. Er beobachtete mich wie eine Maus in der Falle und stieß mich erneut mit seiner ekelhaften Hand an. »He, Vampir, bist du wach?«
    »Ja, ja, bin ich.« Meine Stimme klang seltsam, sie war rau vom vielen Schreien. Ich studierte das vermodernde Gesicht meines Gegenübers.
    »Was willst du?«
    »Scht, leise«, zischte er und sah sich hektisch um. Vor lauter Ekel hatte ich die Veränderung, die seit meiner letzten Begegnung mit Frederik vorgegangen war, erst jetzt bemerkt.
    Er verrottete schneller, doch aus irgendeinem Grund war wieder Leben in seinen Augen! Es glomm wie eine kleine Kerze in der Dunkelheit.
    Hastig, als fürchte er, sich die Finger zu verbrennen, strich der Untote über das seltsame Amulett auf seiner Brust.
    »Der Meister hat meine Schwester«, flüsterte er und beugte sich weit vor.
    »Ichweiß, das ist nichts Neues«, antwortete ich und lehnte meinen Hinterkopf gegen die kühle Wand. Am liebsten wäre ich hineingekrochen, nur fort von diesem stinkenden Ding.
    »Er will sie zu einer von ihnen machen. Erst soll sie dich mit dem Messer umbringen, dann verwandelt er sie, und ich komme nie wieder frei.«
    »So wird es wohl sein«, seufzte ich gleichgültig.
    Er sollte verschwinden. Ich wollte die letzten Stunden meines Lebens einfach nur alleine sein.
    Unter Frederiks Füßen hatte sich eine Pfütze gebildet. Mit Faszination

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