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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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döste, stand eine Unterzauberin im Palasttor, eine adrette junge Frau mit leuchtend grünen Augen.
    »Guten Abend«, grüßte sie lächelnd. »Willkommen im Palast.«
    »Guten Abend, Hildegard«, erwiderte Marcia.
    Milo Banda zögerte und blieb unschlüssig auf der Türschwelle stehen. Marcia bemerkte, dass er leicht zitterte und Tränen in den Augen hatte.
    »Oh«, sagte sie sanft. »Es tut mir leid, Milo. Wo habe ich nur meinen Kopf? Möchtest du eine Weile für dich sein?«
    Milo Banda nickte und ging alleine weiter. Er schlenderte den Langgang hinunter. Beim Anblick der leeren Wände schüttelte er traurig den Kopf.
    Marcia fühlte sich mit einem Mal sehr müde. Es war ein langer Tag gewesen. Seit der Benennung empfand sie ein merkwürdiges Gefühl der Leere, und zudem schmerzte sie auch noch der Fuß, in den Feuerspei sie am Morgen gekniffen hatte. Mit einem Seufzer der Erleichterung sank sie schwer auf Godrics Stuhl und zog den Schuh aus. Der Geist fuhr erschrocken vom Stuhl hoch und fiel als wirres Knäuel zu Boden.
    »Alther«, sagte Marcia ärgerlich, »habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen alle Alten abziehen? Wir brauchen sie nicht mehr, seit die Unterzauberer den Türdienst versehen.«
    »Godric war tief getroffen, als ich ihn fortschicken wollte, und so habe ich ihm gesagt, dass er bleiben kann«, entgegnete Alther pikiert. »Sie sollten mehr Respekt vor den Alten haben. Eines Tages werden auch Sie zu ihnen gehören.«
    Alther klopfte Godric den Staub ab und trug ihn zu einem bequemen Ohrensessel in einer ruhigen, dunklen Ecke in der Halle. Der alte Geist fiel sofort in einen tiefen Schlaf und wachte erst viele Jahre später wieder auf, als Jennas Tochter mit ihrem Roller in ihn hineinfuhr.
    Als Jenna in den Palast zurückkehrte, bemerkte sie unglücklicherweise nicht, dass Alther und Marcia schweigend im Schatten der flackernden Kerzen saßen, die überall in der Halle aufgestellt waren. Und so war die erste Person, die sie sah, der Fremde aus Port. Er kam ihr aus dem dunklen Langgang entgegen. Bei seinem Anblick stockte ihr der Atem. Sie blieb abrupt stehen und schrie.
    Marcia sprang auf. »Jenna, was ist los?«, rief sie und schaute nervös um sich.
    Jenna antwortete nicht. Sie rannte aus dem Palast und flüchtete sich zu Septimus, Nicko, Tante Zelda und Wolfsjunge, die gerade über den Rasen geschlendert kamen, während Feuerspei unbedingt eine Graseidechse jagen musste.
    »Er ist hier!«, schrie sie, als sie bei Tante Zelda war. »Dieser Mann ... er ist hier!«
    »Welcher Mann?«, fragte Tante Zelda, gleichermaßen belustigt wie verwundert, als sie Marcia mit nur einem Schuh über den Rasen auf sie zuhumpeln sah.
    »Was ist denn los, Jenna?«, fragte Marcia atemlos, als sie endlich bei ihnen angekommen war.
    »Dieser Mann aus Port... der Fremde, der Donner festgehalten hat und mir gefolgt ist, der Mann, der mit Simon unter einer Decke steckt. Sie haben ihn in meinen Palast eingeladen. Das ist los!«
    »Aber Jenna«, protestierte Marcia, »dieser Mann hat jedes Recht der Welt, sich im Palast aufzuhalten. Das ist Milo Banda. Er ist...«
    »Ist mir doch egal, wer er ist!«, schrie Jenna.
    »Aber Jenna, hör doch zu ... Er ist dein Vater!«
    »Nein ... ist er nicht«, stammelte Jenna. »Mein Vater ist unten auf der Bootswerft... mit meiner Mutter.«
    »Ja, Silas ist auf der Werft«, sagte Marcia sanft. »Und Milo ist hier. Milo ist dein richtiger Vater, Jenna. Er ist gekommen, um dich zu sehen.«
    Lange Zeit sagte Jenna nichts. Dann plötzlich platzte sie heraus: »Und warum ist er dann nicht früher gekommen, um mich zu sehen ... als ich noch klein war?« Und damit rannte sie über den Rasen und den Weg entlang, der zur Rückseite des Palastes führte.
    »Du liebe Zeit!«, stöhnte Marcia.
    Auch Silas Heap nahm die Rückkehr Milo Bandas nicht gut auf, zumal Sarah darauf bestand, auf dem Dach des Palastes ein Begrüßungsessen für ihn zu geben.
    »Ich verstehe nicht«, wendete Silas ein, »wie du feiern kannst, während unser ältester Sohn da unten in diesen schrecklichen Eistunneln steckt.«
    Sarah deckte gerade den Tisch, und Silas hatte sich in einen goldenen Palastsessel geworfen und blickte missmutig in den dunkler werdenden Sommerhimmel.
    »Ich möchte jetzt nicht an Simon denken«, sagte Sarah energisch. »Die Suchmannschaft wird ihn bald finden, und dann bekommt er endlich ein warmes, sicheres Plätzchen.«
    »Ja, ein warmes sicheres Plätzchen im Palastkerker! Ich würde mir etwas anderes

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