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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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für ihn wünschen«, grummelte Silas.
    Sarah schüttelte den Kopf. »Falls du dich erinnerst: Gestern noch hatten wir keine Ahnung, wo unsere Kinder sind. Jetzt sind alle drei wieder da – alle vier, wenn du Simon mitzählst. Wir sollten uns glücklich schätzen. Von dieser Seite her will ich es von heute an betrachten.« Sie strich das Tischtuch glatt und schickte den Diener in die Küche, um nachzusehen, wie weit der Koch war. »Auf jeden Fall müssen wir Milo Banda willkommen heißen, Silas. Er ist schließlich Jennas Vater.«
    »Hah!«, sagte Silas mürrisch.
    Sarah stellte ihre Lieblingskerzenständer sorgfältig in die Mitte der langen Tafel. »Wir mussten doch immer damit rechnen, dass er eines Tages kommt. Darüber solltest du dich nicht lustig machen.«
    »Ich mache mich nicht lustig«, protestierte Silas. »Ich finde es nur merkwürdig, dass er nach so vielen Jahren plötzlich hier auftaucht. Ich meine, wo hat er denn die ganze Zeit gesteckt? Also mir kommt das verdächtig vor. Hah!«
    »Hör doch auf, ständig ›Hah‹ zu sagen, Silas. Das klingt so gehässig.«
    »Vielleicht bin ich gehässig. Und ich sage ›Hah‹, so oft ich will, Sarah. Hah!«
    Das Begrüßungsessen dauerte bis tief in die Nacht. Sarah hatte Milo Banda ans Kopfende der Tafel gesetzt, die nur mit einem weißen Tuch gedeckt war. Das erinnerte Jenna an den Morgen ihres zehnten Geburtstags, obwohl es ihr so vorkam, als sei er schon eine Ewigkeit her. Jenna hatte sich möglichst weit von ihrem Vater weggesetzt – ans andere Ende des Tischs. Doch als sie Platz nahm, begriff sie, dass sie ihm genau gegenübersaß, und jedes Mal, wenn sie aufschaute, bemerkte sie, dass er versuchte, sie anzulächeln oder ihren Blick aufzufangen. Deswegen starrte sie die meiste Zeit auf ihren Teller oder unterhielt sich mit Tante Zelda, die neben ihr saß.
    Als die Fackeln heruntergebrannt waren und Mitternacht nahte, wurde es kühl, und die ersten Gäste gähnten. Tante Zelda beugte sich zu Jenna hinüber und sagte mit leiser Stimme: »Dein Vater ist ein guter Mensch, Jenna. Du solltest dir anhören, was er dir zu sagen hat.«
    »Interessiert mich nicht, was er zu sagen hat«, erwiderte Jenna.
    »Eine kluge junge Königin hört zuerst zu. Dann bildet sie sich ein Urteil.«
    Das Essen war vorüber. Marcia, Septimus und Feuerspei waren in den Zaubererturm zurückgekehrt. Nicko war mit Silas verschwunden, der ihm eine neue Kolonie von Burgenschachfiguren zeigen wollte, die er auf dem Dachboden des Palastes hinter einem Rohr entdeckt hatte. Sarah kümmerte sich um Wolfsjunge, der schon zu Beginn des Essens eingeschlafen war, und Tante Zelda war unten in der Küche und versuchte, den Koch zu überreden, für das Frühstück am nächsten Morgen Kohl zu kochen. Alther Mella saß schweigend im Schatten und sann über die Ereignisse des Tages nach.
    Und Jenna hörte Milo Banda zu.
    »Weißt du«, sagte Milo gerade, »deine Mutter und ich haben uns so gefreut, als wir erfuhren, dass wir ein Kind bekommen sollten. Wir wünschten uns beide eine Tochter, damit sie Königin werden konnte. Ich selbst war natürlich nie König. Anders als in vielen Fremdländern ist das hier nicht gebräuchlich. Dort – man sollte es nicht für möglich halten! – vererbt sich der Thron auf die männlichen Nachkommen. Sehr befremdlich. Aber ich war froh, dass ich nicht König wurde, denn obwohl ich nur ein einfacher Kaufmann war, liebte ich meinen Beruf. Ich liebte aufregende Reisen und hoffte, eines Tages selbst ein Vermögen zu machen. Dann, sechs Monate bevor du auf die Welt kommen solltest, ergab sich dazu eine Gelegenheit. Mit Zustimmung deiner Mutter mietete ich in Port ein Schiff und stach in See. Das Glück war mir hold, und bald war mein Schiff voll beladen mit Schätzen, die ich dir und deiner Mutter bringen wollte. Alles ging gut. Ich hatte eine gute Mannschaft und günstige Winde auf der ganzen Heimfahrt. Wir liefen genau an dem Tag in Port ein, an dem du geboren werden solltest. Mein Glück war vollkommen. Dachte ich. Und dann ... als wir anlegten ...« Milos Stimme stockte. »Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen ... Ein Matrose überbrachte mir eine furchtbare Nachricht, die in ganz Port die Runde machte ... die Nachricht, dass meine geliebte Cerys, deine Mutter, ermordet worden sei. Und meine kleine Tochter auch.«
    »Aber ich wurde nicht ermordet«, flüsterte Jenna.
    »Nein. Heute weiß ich das. Aber damals nicht. Ich habe geglaubt, was alle sagten.«
    »Aber

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