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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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etwas bei dir.«
    Jenna zuckte gereizt mit den Schultern. Es stimmte, sie hatte sonst nie etwas dabei. Als ihr Hauslehrer sie wohlwollend darauf hingewiesen hatte, dass Prinzessinnen und Königinnen dafür bekannt seien, war ihr das peinlich gewesen. Sie wollte keine typische Prinzessin sein – und dass sie eines Tages Königin werden sollte, fand sie immer noch ziemlich eigenartig. Doch nach der Bemerkung ihres Hauslehrers hatte sie darauf geachtet, dass sie immer ein paar Gegenstände bei sich trug, auch wenn sie keinen erkennbaren Nutzen hatten, nur um zu beweisen, dass er unrecht hatte. Und nun erwies sich Milos Kompass, der nicht einmal dazu taugte, bei Mutter Custard eine Tüte bunte Gummischildkröten einzutauschen, plötzlich als nützlich. Jenna hielt den kleinen Messingkompass hoch, und sie sahen zu, wie die Nadel sich drehte ... und drehte ... und drehte wie der Zeiger einer Uhr, die vorgestellt wurde.
    »Das dürfte er eigentlich nicht tun, oder?«, fragte Jenna.
    »Nein«, antworteten Beetle und Septimus gleichzeitig.
    »Das ist mal wieder typisch Milo«, schimpfte Jenna. »Alle seine Sachen sind nutzlos – und merkwürdig.«
    »Ich würde eher sagen, dass dieser Wald merkwürdig ist«, gab Beetle zu bedenken und sah sich nervös um.
    »Kann ich mal sehen?«, fragte Septimus. Jenna gab ihm den Kompass und fragte sich, ob er wohl funktionierte, wenn Septimus ihn hielt. Er tat es nicht. Septimus kniete sich hin, legte die Karte auf den harschigen Schnee und wischte ein paar dicke Schneeflocken weg. »Ich weiß nicht, wo wir sind, aber ich werde den Kompass ... äh ...« Septimus fuhr mit der Hand über die Karte, als hoffe er auf irgendeinen Hinweis. Er erhielt keinen. »... dahin setzen«, sagte er und platzierte ihn in die linke untere Ecke.
    »Wird das ein Navigationszauber?«, fragte Beetle.
    Septimus nickte.
    »Aber wie soll das klappen ohne den Teil, zu dem wir wollen?«, fragte Beetle und deutete auf das Loch in der Mitte der Karte.
    »Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, dass er uns den Weg bis zum Rand des Loches weist«, antwortete Septimus. »Und wer weiß, vielleicht können wir von dort aus das Foryxhaus sehen.«
    »Ja, einen Versuch ist es wert – Hauptsache, die Nadel hört auf, sich wie verrückt im Kreis zu drehen. Das wird mir langsam unheimlich.«
    Septimus zog ein Kreuz aus dünnem Draht aus seinem Lehrlingsgürtel, machte einen Balken gerade, der sich verbogen hatte, und legte das Kreuz auf den Kompass. Jenna und Beetle spähten ihm über die Schulter. Die Kompassnadel drehte sich weiter.
    »Es klappt nicht«, sagte Jenna besorgt.
    »Ein bisschen Geduld«, grummelte Septimus. »Ich muss kurz überlegen, wie der Dingsbums noch mal geht.«
    »Dingsbums?«, fragte Jenna. »Ein Fachausdruck.«
    »Haha.«
    Septimus legte den Finger auf das Kreuz, schloss die Augen und murmelte: »X soll die Stelle zeigen.« Dann nahm er das Kreuz wieder von dem Kompass und legte es an den Rand des Loches in der Mitte der Karte.
    »Hier ungefähr?«, erkundigte er sich. Jenna und Beetle nickten. Septimus ließ den Finger auf der Mitte des Kreuzes und sprach:

    Über Berge und Täler weis uns den Weg,
Durch Wälder so tief, ohne Weg und Steg
    »Sie ist stehen geblieben!«, rief Jenna. Die Kompassnadel verharrte an einer Stelle und zitterte nur ganz leicht, wie es sich für eine Kompassnadel gehörte. »Du bist einmalig«, sagte sie zu Septimus. »Ach was«, erwiderte er. »Das könnte jeder.«
    »Sei nicht albern. Ich könnte es nicht, und Beetle auch nicht. Oder, Beetle?«
    Beetle schüttelte den Kopf, aber Septimus zog eine Grimasse. »Das ist doch nichts Besonderes«, sagte er.
    Septimus hielt den Kompass, und sie marschierten los, in die Richtung, in die die Nadel zeigte. Jenna trug die Karte und hielt im Gehen Ausschau nach Landmarken, an denen sie sich orientieren konnten. Auf der Karte waren viele eingezeichnet – Wegkreuzungen, ein gewundener Bach mit mehreren Brücken, frei stehende Steine, ein Brunnen und jede Menge kleiner Häuser, die über die ganze Karte verteilt und hübsch gezeichnet waren, mit kleinen spitzen Dächern und Schornsteinen. Snorri hatte sie als »Schutzhütten« bezeichnet. Schutz wovor?, fragte sich Jenna. Aber wohin sie auch blickten, überall nur ebener Waldboden, begraben unter einer nichtssagenden Schneedecke.
    Sie behielten ein zügiges Tempo bei, marschierten weiter in die Richtung, die ihnen der Kompass wies, und hielten nach irgendwelchen Landmarken Ausschau. Nur

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