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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Freiheit brauche, und sich bemühen, nicht mehr so viel Theater zu machen, wenn er mal ausging und ihr nicht genau sagte, wohin.
    Terry Tarsais Stimme unterbrach sie beim Fassen guter Vorsätze. »Bezahlen Sie die Schuhe?«, fragte er.
    »Auf keinen Fall! Und er darf auch nicht erfahren, dass ich sie gesehen habe. Ist das klar?«
    Terry Tarsal zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, was das mit den Schuhen soll. Genau dasselbe hat auch Ihr Lehrling zu mir gesagt – Marcia darf sie nicht sehen. Das war ihm sehr wichtig.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Marcia beifällig.
    »Jedenfalls soll ich sie morgen ausliefern. Warum er nicht selbst kommt und sie abholt, ist mir schleierhaft. Bis zur Schlangenhelling ist es doch nur ein Katzensprung, nicht wahr?«
    »Schlangenhelling? Was hat denn die Schlangenhelling damit zu tun?«, fragte Marcia.
    »Na, dort wohnt er doch«, erklärte Terry geduldig, als stellte sich Marcia absichtlich dumm. »Aber jetzt zu Ihrem Absatz ...«
    »Wer wohnt dort?«
    »Der komische Kauz, der mit Ihrem Lehrling hier war – der Mann, für den die Schuhe sind. Hören Sie, der Leim an dem Absatz muss mindestens eine Stunde trocknen und ...«
    »Der Mann, für den die Schuhe sind?«
    »Sind Sie sicher, dass Sie ...«
    »Mr. Tarsal, antworten Sie mir. Für wen genau sind diese Schuhe?«
    »Das darf ich Ihnen nicht sagen. Das ist vertraulich.«
    »Papperlapapp!«, explodierte Marcia. »Es geht nur um ein Paar Schuhe, um Himmels willen. Das kann doch nicht streng geheim sein!«
    Terry Tarsal wollte nicht nachgeben. »Ich bin meiner Kundschaft gegenüber zu Vertraulichkeit verpflichtet«, erwiderte er.
    »Mr. Tarsal, wenn Sie mir nicht sagen, für wen diese Schuhe sind, sehe ich mich gezwungen ... sehe ich mich gezwungen ...« Sie überlegte angestrengt, worüber sich Terry ganz besonders ärgern würde, »... sehe ich mich gezwungen, alle diese Schuhe, die auf ihre Abholung warten, eine halbe Nummer kleiner zu machen.«
    »Das würden Sie nicht wagen ...«
    »Und ob ich das wagen würde. Also, für wen sind die Schuhe?«
    »Marcellus Pye.«
    »Marcellus Pye?«, schrie Marcia so laut, dass die Tür vor Schreck klapperte und eine Dose mit kleinen grünen Knöpfen vom Ladentisch hüpfte und ihren Inhalt auf dem Fußboden verstreute.
    »Sehen Sie nur, was Sie angerichtet haben«, rief Terry, begab sich auf alle viere und las die Knöpfe auf. »Die werde ich nie alle finden. Sie sind überall hingekullert.«
    Fassungslos sah Marcia zu, wie Terry hinter den Knöpfen her krabbelte, als wäre er von einem anderen Stern. Sie konnte sich keinen Reim auf die Sache machen. Es waren nur drei Worte, die ihr im Kopf herumgingen, aber sie schienen alle ihre Gedanken in Beschlag zu nehmen. Diese Worte waren »Septimus«, »Marcellus« und »Pye«.
    »Wir wär’s, wenn Sie mir helfen würden, anstatt Löcher in die Luft zu starren wie ein Kamel, das unter Verstopfung leidet«, riss Terry Tarsal sie unsanft aus ihren Gedanken.
    Es kam nicht jeden Tag vor, dass Marcia mit einem unter Verstopfung leidenden Kamel verglichen wurde, aber es verfehlte nicht seine Wirkung. Sie kam wieder zu sich und half Terry bei der Knopfsuche. Aber noch immer überschlugen sich die Gedanken in ihrem Kopf. »Sagten Sie Marcellus Pye fragte sie.
    »Ja«, antwortete Terry gereizt und kratzte mit dem Fingernagel einen kleinen grünen Gegenstand zwischen den Dielen hervor, nur um festzustellen, dass es ein Fruchtbonbon war. »Marcellus Pye. Ich weiß noch, dass ich ihn mit ›i‹ geschrieben habe und Ihr Lehrling mich verbessert hat.«
    »Sind Sie sich absolut sicher?«, fragte Marcia. Alle möglichen und unmöglichen Erklärungen schössen ihr durch den Kopf. Keine ergab einen Sinn. Und alle kreisten um Septimus.
    Terry Tarsal richtete stöhnend den Oberkörper auf und rieb sich den Rücken. »Ja, hab ich doch gesagt. Hören Sie jetzt damit auf, Madam Overstrand. Ich muss mich konzentrieren. Das sind meine besten Jadeknöpfe.«
    »Ihre besten Jadeknöpfe?«
    »Ja. Solche bekomme ich nie wieder. Aber das ist mal wieder typisch ...«
    Marcia rappelte sich auf und klopfte ihre Robe aus, die mit Staub bedeckt war – Terry hielt vom Schustern offenbar mehr als vom Putzen. Sie schnippte mit den Fingern und murmelte einen Rückholzauber. Aus verborgenen Ritzen und Spalten zwischen Terry Tarais Fußbodendielen flogen die Knöpfe herbei, und mit offenem Mund sah Terry zu, wie sich ein dünner grüner Strom in die Knopfdose

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