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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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er könne froh sein, dass er nicht zusammen mit seiner Haushälterin in die Verbannung geschickt worden ist.«
    »Allerdings«, sagte Marcia.
    Im Bemühen, Marcia von der Frage nach Marcellus’ jugendlichem Aussehen abzubringen, sprach Septimus schnell weiter. »Als Weasal nach Port zog, kaufte Marcellus das Haus mit ein paar Goldsteinen, die er unter dem Schlamm in der Schlangenhelling versteckt hatte, zurück.«
    »Tatsächlich? Wie es scheint, hat Marcellus alles unter Dach und Fach gebracht, was? Aber der springende Punkt ist, dass ich hinter meinem Lehrling herrennen muss, um herauszufinden, was er wirklich treibt. Das gehört sich nicht!«
    »Ich weiß«, murmelte Septimus, »und es tut mir auch leid. Ich ... ich wollte es Ihnen ja sagen. Ich wollte es die ganze Zeit, aber ich wusste, dass Sie sich aufregen würden, und so habe ich es gelassen. Das erschien mir einfacher.«
    »Ich rege mich nur auf«, sagte Marcia, »weil ich dich vor Schaden bewahren will. Aber wie soll ich das tun, wenn du nicht aufrichtig zu mir bist?«
    »Marcellus tut mir nichts«, erwiderte Septimus widerspenstig.
    »In dem Punkt sind wir unterschiedlicher Ansicht«, sagte Marcia.
    »Wenn Sie doch nur mal mit ihm sprechen würden. Ich weiß, dann würden Sie ...«
    »Außerdem hätte ich gern noch eine Antwort auf meine Frage.«
    Septimus versuchte, Zeit zu schinden. »Welche Frage?«
    »Ich würde gern wissen, wie es kommt, dass Marcellus Pye so jung aussieht. Der Mann ist über fünfhundert Jahre alt. Und versuche mir jetzt nicht weiszumachen, er habe sich bloß vor der Sonne geschützt – so wirksame Gesichtscreme gibt es nicht.«
    »Das war mein Teil der Abmachung«, sagte Septimus kleinlaut.
    »Welcher Abmachung?«, fragte Marcia argwöhnisch.
    »Der Abmachung, die ich mit ihm traf, um in meine Zeit zurückzukommen. Ich erklärte mich bereit, ihm den richtigen Trank zu brauen, der ewige Jugend verleiht. Da war eine bestimmte Planeten-Konstellation, und ...«
    »Papperlapapp!«, stieß Marcia hervor. »Du glaubst diesen lächerlichen Unsinn doch nicht etwa, Septimus?«
    »Doch«, erwiderte er leise. »Und am Tag danach kehrte ich in meine Zeit zurück und braute den Trank.«
    Marcia war gekränkt. Sie erinnerte sich, wie glücklich sie gewesen war, Septimus wiederzuhaben, und wie sie ihn den ganzen Tag in seinem Zimmer hatte schlafen lassen, da sie annahm, er sei sehr erschöpft. Und dabei hatte er in dieser Zeit für diesen abscheulichen Alchimisten – seinen Entführer! – heimlich einen Trank gebraut. Es war nicht zu fassen. »Warum hast du denn nicht mit mir gesprochen?«, fragte sie.
    »Weil Sie gesagt hätten, es sei lächerlich – so wie eben. Vielleicht hätten Sie sogar versucht, mich davon abzuhalten. Und ich konnte nicht zulassen, dass Marcellus so unglücklich blieb. Es war schrecklich. Ich musste ihm helfen.«
    »Also hast du ihm kurzerhand einen Trank gebraut, der ewige Jugend verleiht, so mir nichts, dir nichts?«, fragte Marcia verwundert.
    »Es war nicht besonders schwierig. Die Planeten standen günstig ...« Marcia verkniff sich eine Bemerkung. »Und ich brauchte nur die Anweisungen zu befolgen, die Marcellus in der Medizintruhe hinterlassen hatte. Ich stellte den Trank in den goldenen Kasten, den er in die Truhe gelegt hatte, und versenkte ihn an der Schlangenhelling im Burggraben, damit er ihn holen konnte. Früher ging er nachts gern im Burggraben spazieren.«
    »Im Burggraben?«
    »Ja, richtig unter Wasser. Er ist am Grund entlangspaziert. Das half gegen seine Wehwehchen und Zipperlein. Einmal habe ich ihn sogar dabei beobachtet. Das sah vielleicht merkwürdig aus.«
    »Er ging unter Wasser spazieren?« Marcia sah aus wie ein Fisch, der gerade aus dem Burggraben gezogen worden war. Regen lief ihr übers Gesicht, und ihr Mund stand offen, wie um nach Luft zu schnappen.
    Septimus erzählte weiter. »Er holte sich den Trank, und ich wusste, dass er ihn hatte, weil er mir im Austausch dafür den Flug-Charm hinlegte. Ich fischte ihn heraus, aber ich brauchte Wochen, um ihn zu finden. Im Burggraben liegt schrecklich viel Müll.«
    Marcia erinnerte sich an seine plötzliche Begeisterung fürs Angeln. Jetzt ergab alles einen Sinn – na ja, fast alles. »Wie kam er denn an den Flug-Charm?«
    »Er hatte ihn mir weggenommen. Aber später versprach er, ihn zurückzugeben. Obwohl er gar nicht wusste, dass er ihn hatte.«
    »Wie bitte? «
    »Es ist ein bisschen kompliziert. Ah, Marcia ...«
    »Ja?« Marcia klang etwas

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