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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Konservator setzte die dicke Brille wieder auf die Nase und nahm die Bescherung genauer in Augenschein. Bald lag die nächste Karte auf dem Tisch: WAS IST DAS?
    Beetle erklärte, so gut es ging, was das war und warum sich die Papiere in einem so beklagenswerten Zustand befanden. Während er sprach, wurde Jenna immer aufgeregter, und schließlich platzte sie heraus: »Bitte, Mr. Grebe. Sagen Sie, dass Sie alles wieder zusammensetzen können. Bitte.«
    Die nächste Karte landete auf dem Tisch: DAS IST SCHWIERIG.
    Dann, als er Jennas enttäuschtes Gesicht sah, eine weitere: ABER NICHT UNMÖGLICH.
    »Diese Papierschnitzel«, sagte Jenna einfach nur, »sind meine einzige Chance, meinen Bruder wiederzusehen.«
    Ephaniah Grebe hob verdutzt die Augenbrauen und legte auf eine Weise den Kopf auf die Seite, die Jenna – durchaus angenehm – an Stanley erinnerte. Dann griff er zu Block und Bleistift und schrieb: Ich werde mein Möglichstes tun. Das verspreche ich.
    »Vielen Dank, Mr. Grebe«, sagte Jenna. »Vielen Dank!«
    Damit verließen sie den Konservator, der bereits mit einer Pinzette in den nassen Klumpen stocherte. Im Hinausgehen wandte Jenna den Kopf, um einen letzten Blick auf die kostbaren Papierschnitzel zu werfen – und hätte fast ein zweites Mal laut geschrien. Unter Ephaniah Grebes bauschigem weißem Gewand ringelte sich ein langer, rosiger Rattenschwanz hervor.
    Beetle schritt eilig aus. »Wir müssen uns sputen«, keuchte er, als Jenna zu ihm aufschloss. »Miss Djinn wird jede Minute herauskommen.« Jenna nickte. Zusammen rannten sie durch die Keller zurück, stürmten die Treppe hinauf und traten im selben Moment ins Manuskriptorium, als eine lächelnde Jillie Djinn aus dem Besprechungsraum erschien, gefolgt von einem grinsenden Merrin Meredith.
    Das Lächeln der Obergeheimschreiberin erstarb, als sie Beetle aus dem hinteren Teil des Manuskriptoriums kommen sah. »Wieso haben Sie schon wieder Ihren Posten verlassen?«, verlangte sie zu wissen und fügte, als sie Jenna bemerkte, leicht gereizt hinzu: »Guten Tag, Prinzessin. Wir fühlen uns geehrt, Sie so viele Male an einem einzigen Tag zu sehen. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Nein, danke, Miss Djinn«, erwiderte Jenna mit ihrer Prinzessinnenstimme. »Ihr Prüfgehilfe Beetle war uns sehr behilflich. Wir bedauern, dass er unsertwegen seinen Posten verlassen musste. Aber selbstverständlich hat er dafür Sorge getragen, dass er nicht unbesetzt blieb. Nun aber dürfen wir uns verabschieden, denn uns erwarten dringende Geschäfte.«
    »Ah ja«, sagte Jillie Djinn, die wieder das unbestimmte Gefühl hatte, zum Narren gehalten zu werden, aber nicht recht wusste, warum. Sie deutete eine schwache Verbeugung an und beobachtete, wie der Schreiber, der am nächsten zur Tür saß, von seinem Hocker sprang und der Prinzessin die Tür aufhielt. Kaum war diese im Stile einer Marcia Overstrand hinausgerauscht, wandte sie sich an Beetle. »Da die Prinzessin Ihre Dienste nun nicht mehr benötigt, Mr. Beetle, können Sie den restlichen Nachmittag dazu nutzen, unseren neuen Schreiber einzuarbeiten.«
    »Was?«, entfuhr es Beetle.
    Merrin Meredith lugte hinter dem weiten blauen Seidengewand seiner neuen Chefin hervor und schnitt ihm eine Grimasse. Beetle war drauf und daran, sie zu erwidern, besann sich aber im letzten Moment eines Besseren.
    »A... aber er hat doch die Prüfungen gar nicht abgelegt«, konnte er sich nicht verkneifen zu protestieren.
    »Mr. Beetle«, entgegnete Jillie Djinn frostig, »Ihnen steht kein Urteil darüber zu, nach welchen Gesichtspunkten ich meine Schreiber ernenne. In Ihrem Fall mögen die Prüfungen des Manuskriptoriums nötig gewesen sein, aber Daniel hat so gute Vorkenntnisse vorzuweisen, dass ich sie in seinem Fall für völlig überflüssig halte. Und jetzt wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie meiner Aufforderung nachkommen und unseren neuen Schreiber herumführen würden. Sie haben eine Stunde und dreiunddreißig Minuten. Ich schlage vor, Sie fangen gleich an. Wo Sie anfangen wollen, überlasse ich Ihnen.«
    Beetle grinste. Er wusste genau, wo er anfangen wollte – im Magazin für wilde Bücher.

* 20 *
    20.  Wieder zusammengesetzt

    A n diesem Abend zog erneut ein Sturm von Port her den Fluss herauf. Er heulte über das Wasser, riss Schindeln von den Dächern und versetzte alle in eine gereizte und nervöse Stimmung.
    Septimus hatte Hausarrest und begann im Zaubererturm unter den wachsamen Augen Marcia Overstrands mit den komplizierten

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