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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Kundenzählers drehten sich beide um.
    »Wo sind Sie gewesen?«, verlangte Miss Djinn zu wissen.
    »Ich ... ich habe eine Luke inspiziert. Marcia ... ich meine, Madam Overstrand hat mich beauftragt...«
    »Madam Overstrand ist nicht Ihre Vorgesetzte, Mr. Beetle. Ihre Vorgesetzte bin ich. Ich musste einen Schreiber nach vorn beordern, um für Sie einzuspringen. Damit standen nur noch neunzehn für den Tagesdienst zur Verfügung. Neunzehn sind zu wenig. Ein Glück für Sie, dass ich einen vielversprechenden Anwärter auf den freien Posten habe.«
    Beetle stockte der Atem.
    Merrin grinste.
    »Und was, bitte, fällt Ihnen ein«, fuhr Jillie Djinn fort, »einfach meine Anzeige abzureißen, zusammenzuknüllen und in den Papierkorb zu werfen? Sie werden wohl größenwahnsinnig. Wenn Sie so weitermachen, werde ich mir überlegen müssen, ob dieser junge Mann für Ihren Posten nicht besser geeignet ist.«
    Beetle erbleichte.
    »Entschuldigen Sie, Miss Djinn«, sagte Jenna und trat aus dem Schatten eines wackligen Bücherstapels neben der Tür.
    Jillie Djinn blickte überrascht. Vor lauter Ärger über Beetle hatte sie Jenna gar nicht bemerkt. Tatsächlich fand es die Obergeheimschreiberin im Allgemeinen verwirrend, sich mit mehr als zwei Personen gleichzeitig zu befassen. Sie deutete eine Verbeugung an und sagte ein wenig unpassend: »Womit kann ich dienen, Prinzessin Jenna?«
    Jenna schlug ihren besten Prinzessinnenton an. Sie selbst fand, dass er ein wenig aufgeblasen wirkte, aber ihr war aufgefallen, dass sie damit gewöhnlich erreichte, was sie wollte. »Mr. Beetle war in einer wichtigen Angelegenheit des Palastes tätig. Wir sind hier, um Ihnen persönlich unseren Dank dafür auszusprechen, dass Sie uns gestattet haben, von seinem Fachwissen zu profitieren. Wir bitten um Nachsicht, falls wir ihn zu lange aufgehalten haben sollten. Der Fehler liegt ganz auf unserer Seite.«
    Jillie Djinn blickte verdutzt. »Mir war nichts von einem Auftrag des Palastes für heute Vormittag bekannt. Im Terminkalender ist nichts eingetragen.«
    »Streng vertraulich«, sagte Jenna. »Wie Ihnen sicherlich bekannt ist.«
    Jillie Djinn war nichts dergleichen bekannt, doch vor ihrem möglichen neuen Mitarbeiter wollte sie sich keine Blöße geben. »Ach ja, richtig«, erwiderte sie. »Streng vertraulich. Natürlich. Ich freue mich, dass wir zu Diensten sein konnten, Prinzessin Jenna. Aber wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden. Wir sind mit unserem Vorstellungsgespräch schon zwei und eine dreiviertel Minute im Verzug.« Damit führte sie Merrin ins Halbdunkel des Manuskriptoriums, machte noch einmal eine kleine Verbeugung in Jennas Richtung und war verschwunden.
    Beetle zog Ullr unter der Jacke hervor und setzte ihn sanft auf den Tisch.
    »Puhl«, stöhnte er. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Prin... wie ich dir danken soll, Jenna. Wirklich.«
    »Ich wüsste schon etwas«, erwiderte Jenna lächelnd und reichte ihm den zusammengerollten Seidenbeutel.
    »Ja«, sagte Beetle und betrachtete den Beutel. »Ich auch.«

* 19 *
    19.  Mr. Ephaniah Grebe
     

    » F o xy?«, zischte Beetle.
    Neunzehn Schreiber schauten von ihrer Arbeit auf, und das Kratzen von neunzehn Schreibfedern verstummte.
    »Ja?«, antwortete Foxy.
    »Könntest du für mich auf den Laden aufpassen? Ich habe etwas zu erledigen.«
    Foxy zögerte. »Und was ist mit ihr?«, flüsterte er und deutete mit dem Daumen auf die Tür, hinter der Jillie Djinn das Einstellungsgespräch mit Merrin führte. »Sie kommt erst in zweiundzwanzigeinhalb Minuten wieder heraus«, sagte Beetle und dachte im Stillen, dass Miss Djinns Pünktlichkeitsfimmel bisweilen auch seine Vorteile hatte. »Bist du sicher?« Beetle nickte.
    Foxy, der gerade damit beschäftigt war, Jillie Djinns Berechnungen der Schellfischpreise für die nächsten dreieinhalb Jahre ins Reine zu schreiben, war dankbar für eine Unterbrechung. Er rutschte von seinem hohen Hocker und kam in den Kundenraum geschlurft. Beim Anblick der triefnassen und zerzausten Prinzessin zog er die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.
    Beetle reckte den Daumen nach oben und sagte zu Jenna: »Ich gehe jetzt besser und bringe das hier nach unten, solange noch Zeit ist.«
    »Kann ich mitkommen?«, fragte sie.
    »Was?« Beetle war verwundert. »Mit mir?«
    »Ja. Ich würde gern sehen, was mit der Karte geschieht.« Jenna wollte die Karte keine Sekunde aus den Augen lassen, denn sie war ihre einzige Hoffnung, Nicko wiederzubekommen.
    »Nun ja.

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