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Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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zur Krummen Fischbauchgasse Ruhe einkehrte, herrschte im Hafen noch heilloses Chaos. Der Kai wimmelte von allen möglichen Geschöpfen, die Taue und Bojen herbeischleppten und ins Hafenbecken schleuderten. Einige sprangen, den Bohrasseln tapfer die Stirn bietend, in ihre Boote und versuchten verzweifelt, zu den im Wasser strampelnden Seeleuten zu rudern. Nicht alle Boote schafften es unbeschadet zurück. Marcia konzentrierte ihre Zauberkräfte darauf, jene Seeleute wiederzubeleben, die halb – oder manchmal auch vollständig – ertrunken aus dem Wasser gefischt wurden. Wenn sie innerhalb von drei Minuten nach dem Ertrinken bei ihnen war, hatte sie eine Chance, die Männer zu retten.
    Auch Simon leistete Schwerstarbeit. Unbemerkt in dem Gewimmel, zog er Seeleute aus dem Wasser, und einen brachte er sogar zu Marcia, ohne dass sie Simon erkannte. Er war der Erschöpfung nahe, als er einen kleinen Jungen entdeckte, der sich an ein Rundholz klammerte, das unter den Attacken der Bohrasseln rasch zerfiel. Er hechtete in den Sägemehlbrei, der auf dem Wasser trieb, und zog den Jungen ans rettende Ufer. Als er dem zitternden Rotschopf die Treppe hinaufhalf, rief eine Frauenstimme: »Oh, das arme Kerlchen! Lassen Sie mich ihn nehmen, Simon Heap.«
    Entkräftet übergab er den Jungen. Erst ein paar Minuten später, als er wieder zu Atem gekommen war, fragte er sich verwundert, woher die Frau seinen Namen gekannt hatte.
    Vom Fenster des Zollhauses hatte Septimus das dramatische Geschehen verfolgt – zuerst begeistert von dem schönen Lichterspektakel und dann, als er begriff, dass eine Katastrophe im Gang war, tief enttäuscht, weil er nicht unten am Hafen sein und helfen konnte. Doch er hielt sich an das, was Marcia zu ihm gesagt hatte, und blieb brav, wo er war.
    Aber als er sah, wie drei bösartig aussehende Frauen in Hexenmänteln einen strampelnden Jungen, der nur knapp dem Ertrinken entronnen war, fortzerrten, geriet er ins Wanken. Und als der Junge ihn am Fenster bemerkte und »Hilf mir!« heraufrief, da konnte ihn nichts mehr halten. Er warf den Lehrlingsmantel über, schnallte den Lehrlingsgürtel um und sauste die Treppe hinunter. Doch als er unten ins Freie trat, waren der Junge und die Hexen verschwunden.
    Marcias letzter Wiederbelebungszauber hatte funktioniert. Der Seemann setzte sich auf und stöhnte. »Sie sind bald wieder wohlauf«, versprach sie ihm und half ihm auf die Beine.
    »Ich bringe ihn zur Hafenmeisterei«, erbot sich Alice. »Sie öffnen gerade die Schlafbaracke für Notfälle hinterm Haus.«
    Marcia sah Alice nach, wie sie den triefend nassen Matrosen langsam über den Hafenplatz führte. Dann drehte sie sich um und blickte wieder ins Hafenbecken. Das Wasser erinnerte sie an einen von Tante Zeldas Eintöpfen – dickflüssig, braun und voller länglicher weißer Fäden. Tatsächlich glich das Hafenbecken jetzt eher einer Kloake. Die Überreste von dreizehn Schiffen – hauptsächlich ineinander verknäulte Taue, Segel und Fischernetze – trieben in einem zähen Schaum aus Holzmehl. Bestürzte Porter Bürger waren herbeigeeilt und fielen einander traurig in die Arme. Nicht nur dass alle dreizehn Schiffe zerstört waren, auch der Hafen selbst war jetzt nicht mehr befahrbar. Unter dem Holzbrei, auf dem Grund des Hafenbeckens, lagen die Eisenteile von dreizehn Schiffen und, wie sie befürchteten, die sterblichen Überreste nicht weniger ertrunkener Seeleute. Marcia begab sich zu den anderen. Sie verspürte ein Gefühl der Ohnmacht, denn sie konnte nichts mehr tun. Kein Zauber vermochte den Ertrunkenen jetzt noch zu helfen oder die Schiffe wieder instand zu setzen. Erschüttert schüttelte sie den Kopf – der Porter Hexenzirkel hatte Schreckliches angerichtet.
    Plötzlich hörte sie eine Stimme »Marcia!« rufen. Sie wirbelte herum und sah Septimus herbeirennen.
    »Septimus, ich habe dir doch gesagt, du sollst im Haus bleiben«, sagte sie, erfolglos bemüht, streng zu klingen und nicht zu zeigen, wie sehr sie sich freute, ihn zu sehen.
    »Es tut mir leid«, stieß Septimus keuchend hervor, »aber die Hexen … sie …« Er blieb stehen und rang nach Atem.
    »Ich weiß«, antwortete Marcia. »Es ist furchtbar.«
    »Sie … sie haben einen Jungen entführt!«
    Marcia horchte auf. Dieses Vorhaben der Hexen würde sie noch rechtzeitig vereiteln können. »Los«, sagte sie, »die holen wir ein. Welchen Weg haben sie genommen?«
    Septimus deutete zur Krummen Fischbauchgasse. »Sie sind da hinein, glaube

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