Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
solche Treffen zu organisieren; für jede Art von wissenschaftlichem Beweis würde dies natürlich eine notwendige Voraussetzung sein.
Erinnert euch, dass ich gesagt habe, dass ihr tatsächlich nicht nur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besuchen könnt, wie sie im physischen Sinne existieren und existieren werden, sondern dass ihr auch Realitäten besuchen könnt, die im physischen Sinne gar nie existiert haben. In unseren frühen Sitzungen erwähnte ich, dass die Intensität die ‚Dauer‘ einer Erfahrung regelt. Nun, viele Ereignisse, die nur in der Vorstellung existierten und nie physisch ausgedrückt wurden, existieren immer noch. Sie sind lediglich nicht Teil eurer Definition der Realität. Ihr könnt daher ein Museum besuchen, das im 16. Jahrhundert zwar geplant, aber nie gebaut wurde. Ein solches Museum verfügt über eine Realität, die so wirklich wie das Haus ist, in dem ihr lebt.
Ich habe jetzt über Projektion vom Trancezustand aus gesprochen. Die Projektion aus einem Traumzustand heraus ist wieder etwas anderes, und wenn sie erfolgreich durchgeführt wird, habt ihr ein gutes Beispiel dafür, wie das Selbst den Fokus seiner eigenen Wahrnehmung verändern kann. Hier tritt das kritische Bewusstsein voll in Erscheinung, während der Körper schläft. Projektionen finden unter diesen Bedingungen ganz natürlich statt. Für die Entwicklung des Gesamtselbst und für die Perfektionierung solcher Erfahrungen ist es jedoch vorteilhafter, wenn solche Projektionen aufgrund des bewussten Wunsches des Projizierenden durchgeführt werden. Ihr lernt dabei, mit eurem Bewusstsein in anderen Realitäten als in jenen umzugehen, in denen ihr euch normalerweise aufhaltet. Solche Projektionen vermitteln euch die nötige Praxis, um mit jenen Realitäten umzugehen, die ihr antreffen werdet, wenn ihr euch nicht mehr länger innerhalb des physischen Systems bewegt.
Während dieser ganzen Zeit versuchte ich, mich darin zu üben „aufzuwachen“, während ich schlief. Es ist nicht notwendig, hier alle Träume dieser Art aufzuführen, die ich aufgezeichnet habe – Träume, in denen es mir gelang, meinen kritischen Verstand beizubehalten, manchmal nur, um in den normalen Traumzustand zurückzufallen, und manchmal, um mich auf bewusste Experimente einzulassen. Aber eines dieser Experimente war besonders lebendig und informativ. Auszüge aus der folgenden Sitzung zeigen, was ich zu tun versuchte.
„Anweisungen und wach-scheinende Träume“
(Auszüge aus Sitzung 269, 20. Juni 1966)
Es gibt ein paar Dinge, die ich euch über Träume sagen möchte, in denen ihr sicher seid, dass ihr wach seid. Wenn diese Träume ungewöhnlich lebendig sind, ist sich das Ego der Teilnahme bewusst. Das Ego setzt in der Regel seinen kritischen Verstand aber nicht ein. Ihr wisst, dass ihr den kritischen Verstand einsetzen könnt. Wenn ihr es tut, realisiert ihr sofort, dass ihr nicht in eurem normalen Wachzustand seid.
In wach-scheinenden Träumen seid ihr wirklich wach, aber natürlich innerhalb eines anderen psychologischen Bezugssystems. Tatsächlich sogar innerhalb eines anderen Bezugssystems der Realität. Ihr bewegt euch dann auf einem sehr hohen Wahrnehmungsniveau und setzt die inneren Sinne ein. Diese Sinne befähigen euch, eine zusätzliche Tiefe der Dimension wahrzunehmen, und das ist der Grund für das verstärkte Gefühl der Lebendigkeit und auch für das Gefühl des Überschwangs, das in dieser bestimmten Art von Traum manchmal auftritt. Der nächste Schritt besteht natürlich darin, dem Ego zu gestatten, sein kritisches Urteilsvermögen auch innerhalb des Traumzustandes zu gebrauchen. Ihr seid dann fähig zu erkennen, dass ihr tatsächlich so wach seid, wie es euch erscheint, während euer Körper schläft.
Wenn dies geschieht, werdet ihr fähig sein, eure normalen Fähigkeiten zusätzlich zu jenen des Traumzustandes zu gebrauchen. Ihr werdet euch eurer Identität sicher sein. Ihr werdet realisieren, dass euer physisches Selbst schläft oder in einem Traumzustand ist und dass das innere Selbst hellwach ist. Das bedeutet eine deutliche Zunahme des Bewusstseinsbereichs und eine beträchtliche Ausdehnung der üblichen Grenzen, die ihr dem Selbst auferlegt habt.
Erst dann könnt ihr damit beginnen, das vorhandene Umfeld zu manipulieren und das Wissen, das ihr erhaltet, eurem Ego mitzuteilen. Während dieser Zeit wird das Ego zu einem Direktbeteiligten an solchen Erfahrungen – zumindest bis zu einem gewissen Grad.
Fast alle eure
Weitere Kostenlose Bücher