Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
Vitalität des Universums in Muster-Einheiten automatisch vonstatten zu gehen. Aber diese Umwandlung ist dem Teil eurer selbst, den ihr anzuerkennen beliebt, nicht so offensichtlich, und daher scheint es, als ob diese Umwandlung von jemandem ausgeführt wird, der noch weiter entfernt und fremder als euer atmendes und träumendes Selbst ist.
Seth fuhr fort, indem er erneut betonte, dass wir die Welt der Erscheinungen so mühelos und unbewusst erschaffen wie wir atmen. Dann sagte er:
Weil ihr wisst, dass ihr atmet, ohne euch bewusst über die hierbei mitspielenden mechanischen Vorgänge im Klaren zu sein, seid ihr gegen eure Neigung gezwungen zuzugeben, dass ihr selbst eure Atmung bewerkstelligt. Wenn ihr einen Raum durchquert, müsst ihr zugeben, dass ihr euch selbst veranlasst habt, diesen Raum zu durchqueren, obwohl ihr bewusst keine Ahnung habt, wie ihr die Muskeln dazu bringen könnt, sich zu bewegen oder den einen oder anderen Muskel zu beeinflussen; und sogar hier glaubt ihr diesen Dingen nicht, obwohl ihr sie zulasst. In euren ruhigen, unbewachten Momenten fragt ihr euch immer noch, wer atmet, wer träumt und sogar: „Wer bewegt sich?“ Wie viel leichter wäre es doch, die einfache Tatsache offen und von ganzem Herzen zuzugeben, dass ihr euch bewusst über wichtige vitale Teile eurer selbst nicht gewahr seid und dass ihr mehr seid als euch klar ist!
Der Mensch vertraut sich selbst zum Beispiel viel mehr, wenn er sagt „Ich werde lesen“ und dann liest als er es tut, wenn er sagt „Ich werde sehen“ und dann sieht. Er erinnert sich daran, das Lesen bewusst erlernt zu haben, aber er erinnert sich nicht daran, das Sehen bewusst erlernt zu haben. Und das, woran er sich nicht bewusst erinnern kann, fürchtet er, und etwas, das er fürchtet, will er einfach nicht existieren lassen. Tatsache ist, dass er sieht, obwohl ihn niemand gelehrt hat zu sehen. Und der Teil seines Selbst, der ihn gelehrt hat zu sehen, lenkt noch immer seine Bewegungen, bewegt noch immer die Muskeln seiner Augen, ist sich immer noch aller Dinge bewusst, auch wenn er schläft, und er atmet immer noch für ihn, ohne jeden Dank und ohne jede Anerkennung, und er führt auch weiterhin seine Aufgabe aus, Energie aus einer inneren Realität in eine äußere Camouflage umzuwandeln. Der Mensch geht seinem künstlich geteilten Selbst in die Falle.
Es stimmt zwar, dass ihr euch in der Regel eurer gesamten Wesenheit, die normalerweise nicht innerhalb eurer Grenzen existiert, nicht gewahr seid. Aber es besteht kein Grund für euch, dem gesamten Selbst eurer gegenwärtigen Persönlichkeit gegenüber blind zu sein, das doch ein Teil eurer Wesenheit ist und in das ihr auf eurer Ebene durch das atmende und träumende Selbst, von dem ich gesprochen habe, einen Einblick gewinnen könnt.
In bestimmter Weise ist es ganz günstig, dass ihr euch nicht jeden Atemzugs bewusst seid, den ihr macht. Aber das innere Selbst zu ignorieren, das die Atmung ausübt und sich der hierbei mitspielenden mechanischen Vorgänge bewusst ist, grenzt beinahe schon an Dummheit. Ich habe gesagt, dass der Geist Teil der inneren Welt sei, aber ihr habt Zugang zu eurem Geist, den ihr ignoriert, und dieser Zugang würde euch unweigerlich zu den Wahrheiten der physischen Welt führen. Wenn ihr euch mit dem Inneren auseinandersetzen würdet, könntet ihr das Äußere viel besser verstehen.
Gerade, als Rob fragen wollte, wie man die inneren Realitäten wirklich wahrnehmen könne, begann Seth mit einer Abhandlung über den zweiten inneren Sinn und gab uns damit ein wertvolles Instrument für unsere subjektiven Aufteilungen. Später erkannten wir natürlich, dass die „inneren Sinne“ und die „psychologische Zeit“ mit unterschiedlichen Bezeichnungen schon in vielen alten Schriften beschrieben worden waren. Rob wollte so schnell wie möglich die Sitzung abtippen, damit er das Material studieren und in die Tat umsetzen konnte.
Seth begann, indem er sagte, dass die physische Zeit einen Camouflage sei:
Die psychologische Zeit gehört zum inneren Selbst, also zum Geist. Sie stellt jedoch ein Bindeglied dar, ein Teil eines der inneren Sinne, den wir der Einfachheit halber den zweiten inneren Sinn nennen wollen… Sie ist ein natürlicher Pfad, der einen leichten Zugang von der inneren in die äußere Welt und umgekehrt ermöglichen soll.
Die Zeit ist für euer träumendes Selbst sehr ähnlich wie die ‚Zeit‘ für euer waches inneres Selbst. In Träumen kann sich die Vorstellung
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