Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
erinnern können, wie schlecht es ihm damals ging. Die Sitzungsanmerkungen zeigen aber seinen damaligen Zustand sehr deutlich. Seth ließ uns häufig Pausen machen, damit Rob sich ausruhen konnte. Oft machte er die Notizen auch stehend auf dem alten TV-Gerät, und manchmal saß er im neuen Schaukelstuhl.
An jenem Wochenende fühlte er sich nicht gut. Am Montagmorgen versuchte er es mit Selbsthypnose und erzielte gute, aber nur momentane Ergebnisse. Für den Rest des Tages und auch am Dienstag ging es ihm aber besser. Am Mittwochabend ereignete sich ein verstörendes Geschehnis, das unseren und den Haushalt eines Nachbarn durcheinander brachte und Robs Symptome verstärkte.
Wiederum aus Robs Notizen, die der nachfolgenden Seth-Sitzung als Hintergrundinformation vorangestellt wurden:
Unsere 26. Sitzung, die auf Montag, den 17. Februar 1964 angesetzt worden war, fand aus zwei Gründen nicht satt. Dies ist das zweite Mal, dass wir eine Sitzung verpasst haben, seit sie im Dezember begonnen haben. Dieses Mal war eine völlig andere Sache der Grund dafür.
Am Montag hatte ich mich nicht sehr wohl gefühlt. Mein Rücken machte Theater, zu arbeiten fiel mir schwer und zur Abendbrotzeit fühlte ich mich erschöpft. Ich hatte wirklich nicht recht Lust, fünfzehn oder zwanzig Seiten Diktat von Seth aufzunehmen; ich machte mir Sorgen, etwas vom Material zu verpassen.
Außerdem ergab es sich, dass Miss Cunningham, die Lehrerin im Ruhestand, die im an der Frontseite gelegenen Appartement auf unserem Stockwerk lebt, offensichtlich eine Art Anfall hatte und unbedingt Hilfe brauchte. Unser Nachbar am anderen Ende des Flurs, Don Jacobs, informierte uns zuerst. Jane ging, um nach Miss Cunningham zu sehen, die Mühe hatte, die Tür zu öffnen, unter Gedächtnisschwund litt und sich wirklich in einem traurigen Zustand befand. Auch war sie mehrere Male hingefallen und hatte offensichtlich nicht mehr gegessen.
Es folgten einige sehr wirre und für mich ärgerliche Stunden, während denen Jane und unser Nachbar Don versuchten, Miss Cunninghams Arzt, ihre Verwandten, ihre Freunde, unsere Vermieterin und ein Krankenhaus zu erreichen. Die Verwandten weigerten sich zuerst zu helfen, da sie sich scheinbar vor Miss Cunningham fürchteten, die immer sehr unabhängig von ihnen gewesen war. In der Zwischenzeit verhielt sich Miss Cunningham hysterisch, riss an ihren Haaren und so weiter. Miss C‘s Familie (Nichten und Neffen) sagten schließlich, sie würden die Patientin in die Notaufnahme des Krankenhauses bringen; ihr Arzt sagte Jane, er würde dort auf sie warten. Inzwischen hatten die Verwandten ihre Meinung aber wieder geändert, und der Arzt war wütend und ging weg. Jane rief schließlich einen anderen Arzt an, der um Mitternacht ankam und Miss C‘s Einweisung organisierte.
Als die Sitzungszeit kam und vorüberging, begann Jane von Seth kleine Eingebungen zu empfangen. Zur gleichen Zeit fühlte ich mich noch schlechter. Ich hatte Jane nicht geholfen und fühlte mich daher schuldig und war auf Miss C‘s Verwandte sauer. Einmal hatte ich eine so heftige Attacke von Rückenkrämpfen, dass ich nicht mehr stehen konnte.
Während Jane zwischen unserem und Miss Cunninghams Appartement immer wieder hin und her eilte, teilte sie mir jeweils die Gedankenfetzen mit, die sie von Seth empfing. Da ich inzwischen nicht mehr fähig war mitzuarbeiten, schrieb sie diese auf. Mehrere dieser Kommentare waren an mich gerichtet, und besonders einer davon war sehr einleuchtend. ‚Du willst helfen, aber hast Angst davor, dich zu bewegen. Hättest du heute Abend geholfen, hättest du es nicht für notwendig gehalten, deine Gefühle in einer zerstörerischen Weise nach innen gegen dich selbst zu richten.‘
Einmal sagte Jane zu mir: „Junge, du warst ja eine große Hilfe!“ Und später wurde sie von Seth für diese Bemerkung mental getadelt.
Am nächsten Abend kam ein Freund, Mark Ragen, vorbei. Wir waren etwas müde, freuten uns aber, ihn zu sehen. Zum ersten Mal fühlte ich, dass Seth ‚anwesend‘ war, während wir in Gesellschaft waren. Ich war durcheinander. Sarkastisch dachte ich: „Ein Gast von einer anderen Realitätsebene ist eine Sache, aber möchte ich wirklich, dass ihn auch meine Freunde kennenlernen?“ Schließlich war meine Nervosität so offensichtlich, dass Rob mich fragte, was los sei. Einen Moment lang saß ich nur da. Sollte ich Seth Mark vorstellen oder nicht? Ich erinnere mich gedacht zu haben, dass mir auf diese Frage kein Buch über
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