Setz alles auf Leidenschaft
musste lächeln. „Wie meinst du das?“
Sie blickte zum Himmel. Musste er sie so genau fragen? Als Wissenschaftler müsste er doch recht genau wissen, was sie meinte. Also gut, wenn er unbedingt wollte, würde sie es ihm erklären. „Jedes Mal, wenn du mich berührst oder streichelst, kann ich an nichts anderes denken als an Sex.“
Ihre Ausführungen schienen ihn zu faszinieren. „Mit anderen Worten: Du wirst scharf.“
„Nein, Ian. Männer werden scharf. Bei Frauen kommt höchstens der Hormonhaushalt durcheinander.“
„Ah so.“
Brooke konnte es immer noch nicht so richtig glauben: Sie beide saßen hier zusammen beim Essen und unterhielten sich über ein Thema wie dieses! Und das, obwohl noch wenige Tage zuvor zwischen ihnen mehr Verbitterung geherrscht hatte, als sie je zugegeben hätte. Vorhin, auf dem Golfplatz, hatte Ian schon richtig erkannt: Sie hatten eigentlich beide keine Lust, einen Schlussstrich zu ziehen.
„Erzähl doch mal, was du in den vergangenen vier Jahren so gemacht hast“, sagte er beiläufig und nippte an seinem Drink.
Brooke zog eine Augenbraue hoch. Sie war ja nicht blöd. Eigentlich wollte er wissen, was sie nicht gemacht hatte. Der Körper einer Frau kann nicht lügen, fand sie, und Ian kannte sie besser als irgendein anderer Mann.
Als er sie geliebt hatte, musste er doch gemerkt haben, was sie nicht gemacht hatte. „Hauptsächlich gearbeitet“, gab sie zur Antwort. „Ich hatte einige anspruchsvolle Einsätze.“
Ian nickte. Es hatte ihm noch nie gefallen, dass sie mit jedem Auftrag ihr Leben aufs Spiel setzte. Aber er musste akzeptieren, dass sie auf diese Art ihren Lebensunterhalt bestritt. Sie war ja schon beim FBI gewesen, als er sie kennengelernt hatte. Einige Male hatte er Einsätze von ihr miterlebt. Brooke wusste sich zu behaupten, wenn es hart auf hart kam.
„Wie lange willst eigentlich noch Ermittlerin bleiben?“, fragte er. Früher, als sie Heiratspläne geschmiedet hatten, hatte sie immer gesagt, bis zum ersten Kind.
Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß noch nicht genau. Allmählich werde ich für diese Arbeit zu alt. Nach fünf Jahren fordern die verdeckten Einsätze allmählich ihren Tribut. Ich möchte aufhören, bevor es mir wie Dare geht. Er hat mich ausdrücklich vor dem Burn-out-Syndrom gewarnt.“
Ian wollte etwas antworten, doch sein Handy klingelte. „Tut mir leid“, sagte er, erhob sich und holte es aus seiner Tasche. „Ja bitte?“
Als das Telefonat beendet war, sah er Brooke etwas enttäuscht an. „Es war der Manager des Casinos. Er braucht mich in einer dringenden Angelegenheit.“
„Ich verstehe schon.“
„Gehen wir später noch schwimmen? Bei mir?“
Sie lächelte. „Okay.“
„Ich kann auch wieder ein Abendessen kommen lassen.“
„Eine solche Einladung kann man nicht ausschlagen.“
„Das habe ich gehofft. Sagen wir, um fünf?“
Sie nickte. „Alles klar.“
„Gut“, erwiderte er leise. „Und bring Sachen zum Übernachten mit. Vielleicht kann ich dir helfen, was deinen Hormonhaushalt betrifft“, sagte er augenzwinkernd und ging schnell davon.
Brooke sah ihm nach, bis er außer Sichtweite war. Sie seufzte tief. Helfen würde er ihr wohl kaum können, er machte höchstens alles noch schlimmer. Ian war in sexueller Hinsicht schon immer aktiver gewesen, als gut für ihn war. Bei diesem Gedanken musste Brooke lächeln. Sie musste es ja schließlich wissen.
Sie nahm gerade einen Schluck aus ihrem Glas, als ihr an einem Tisch auf der anderen Seite der Veranda ein Paar auffiel. Die Frau war die, mit der sie zusammengestoßen war. Brooke runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte nicht, aber sie wusste noch nicht, was.
Ian hatte darüber gewitzelt, dass Brooke sich anscheinend für unvergesslich hielt, was natürlich nicht stimmte. Trotzdem wunderte sie sich, dass die Frau sie nicht wiedererkannt hatte.
Nun fiel ihr ein, dass sie an diesem Tag die Haare nach hinten gesteckt trug und eine Kappe aufhatte. Am Vortag hatte sie die Haare offen getragen. Vielleicht lag es daran, dass die Blondine sie nicht erkannt hatte. Trotzdem, irgendetwas beunruhigte sie …
Brooke kam zehn Minuten zu früh in Ians Penthouse an. Sie trug ein gewagtes hautfarbenes Häkelkleid mit fast durchsichtigem Mieder. Der Saum des kurzen Röckchens brachte ihre attraktiven Beine wunderschön zur Geltung. Als sich die Aufzugtüren öffneten, merkte Ian sofort, dass er Schwierigkeiten haben würde, wenn er ihr widerstehen wollte. Er nahm einen
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