Setz alles auf Leidenschaft
Kätzchen. Egal, wie es mit ihnen beiden weitergehen würde und ob sie sich vielleicht für immer trennen würden: Das, was sie jetzt miteinander teilten, würde ihr niemand mehr nehmen können. Diese Erinnerung gehörte ganz allein und für immer ihr.
8. KAPITEL
Fast eine Woche war vergangen. Brooke unternahm einen Nachmittagsspaziergang am Seeufer entlang. Zwischen Ian und ihr war noch keine Distanz entstanden, nein, ihre Beziehung schien sogar noch enger geworden zu sein. Jeden Morgen wachten sie gemeinsam auf und hielten sich in den Armen. Brooke verbrachte mehr Zeit in seinem Penthouse als in ihrer Villa.
Sie unternahmen fast alles gemeinsam, gingen segeln, spielten Golf. Ian brachte ihr Poker bei, und einmal hatten sie spätabends sogar gemeinsam in seiner Küche gekocht.
Vor allen Dingen gingen sie viel spazieren und sprachen über Gott und die Welt. Über die wirtschaftliche Lage. Über Kriege. Über die Stürme, die durch den Klimawandel immer schlimmer wurden. Doch sie vermieden das Thema ihrer gemeinsamen Zukunft. Was sollte aus ihnen werden? In drei Tagen schon, am Sonntag, würde sie abreisen.
Brooke war sich im Klaren darüber, dass das alles zwischen ihnen ändern würde. Auch wenn jetzt alles wunderbar war, die Chance auf eine feste Beziehung wie damals würde Ian ihr kein zweites Mal gewähren. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er ihr niemals wieder uneingeschränkt vertrauen würde.
In den letzten Tagen hatten die Vorbereitungen für Delaneys bevorstehende Feier Ian stark in Anspruch genommen. Er hatte sie gefragt, ob sie ihn begleiten würde, und sie hatten sich überlegt, wie sie Fragen von Familienangehörigen möglichst höflich und allgemein beantworten könnten. „Nein, wir sind nicht wieder zusammen. Wir sind nur Freunde und nichts weiter.“
Freunde und sonst nichts weiter.
Bei diesem Gedanken spürte sie einen Stich im Herzen, doch sie konnte nichts ändern. Alles war so gekommen, wie sie es vorausgesehen hatte. Ian wollte Abstand zu ihr, doch sie hing jetzt erst recht an ihm. Ja, sie liebte ihn. Und leider war es eine einseitige Liebe.
Ihr Handy klingelte schrill und riss sie aus ihren Gedanken. Sie zog es aus der Hosentasche ihrer Shorts. „Hallo?“
„Hallo, Brooke. Wie geht’s?“
Überrascht atmete sie ein. Der Anrufer war Malcolm. Sie hatten doch vereinbart, dass sie sich bei ihm melden würde, und zwar nur, wenn ihr etwas auffiel. Ihr Aufenthalt im „Rolling Cascade“ war fast zu Ende, und Ians Geschäfte waren sauber.
„Alles bestens, Malcolm. Weswegen rufst du an?“
„Ich habe zufällig etwas mit angehört, was dich interessieren könnte.“
„Was denn?“
„Prinz Jamal Ari Yasir plant eine Geburtstagsparty für seine Frau im ‚Cascade‘, und dabei will er sie mit Diamantschmuck überraschen, der über fünfzehn Millionen Dollar wert ist.“
Brooke verschränkte die Arme. „Ich weiß.“
„Und wie bist du an die Information gekommen? Das mit den Diamanten soll so geheim wie möglich bleiben.“
„Ian hat es erwähnt. Du weißt ja wahrscheinlich, dass die Frau des Scheichs Ians Cousine ist.“
„Westmoreland vertraut dir anscheinend, sonst hätte er dir nichts davon erzählt.“
Brooke überlegte. Ja, so weit vertraute er ihr. „Wahrscheinlich schien es ihm nicht so wichtig. Außerdem behalte ich es ja für mich. Was hat eigentlich das FBI damit zu tun?“
„Gar nichts hoffentlich. Aber einer unserer Informanten hat die Abteilung Diebstahl von einem möglicherweise am Wochenende bevorstehenden Juwelenraub in Kenntnis gesetzt. Er soll im ‚Rolling Cascade‘ stattfinden, und es geht um genau diese Diamanten.“
Brooke schüttelte den Kopf. „Daraus wird wohl nichts werden, denn Ians Sicherheitsdienst arbeitet absolut professionell. Ich habe mich selbst davon überzeugt. Die Juwelen sind heute Morgen hier angekommen und werden in einem Safe verwahrt, der rund um die Uhr von Videokameras überwacht wird.“
„Das mag sein, aber wir haben es nicht mit Anfängern zu tun. Wenn unser Informant recht hat, geht es um niemand Geringeren als die Waterloo-Bande.“
Erschrocken atmete Brooke scharf ein. „Bist du dir sicher?“ Die Waterloo-Bande war ein internationaler Verbrecherring und auf schwierige Diebstähle spezialisiert.
Die Mitglieder zogen von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, waren sehr beweglich und nicht zu fassen. Seit Jahren standen sie schon auf der Fahndungsliste des FBI. Bei ihrem letzten Überfall Anfang des Jahres
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