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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der Vorfälle in Korinth an die Wand nageln. Da halten sie sich ganz bestimmt nicht mit einem Schiff auf, das absolut nichts damit zu tun haben kann.«
    »Was geschieht, wenn sie die Aussagen ihrer Augenzeugen miteinander vergleichen und zu dem Schluss kommen, dass wir das einzige Schiff sind, auf das ihre Beschreibung passt?«
    Juan klopfte ihm auf die Schulter. »Dann sind wir in internationalen Gewässern, und sie halten Ausschau nach einem Schiff namens
Atlantis.
Sobald kein Schiffsverkehr mehr zu sehen ist, sollen die Namensschilder am Bug und am Heck gegen
Oregon
ausgetauscht werden.« Er hielt einen Moment inne und fügte dann hinzu: »Nur für den Fall, dass jemand einen Blick für Details und ein gutes Gedächtnis hat, werden wir Griechenland für eine Weile meiden.«
    »Ein kluger Entschluss.«
    »Die erste Wache müsste jeden Moment antreten. Warum gehst du nicht nach unten und gönnst dir deinen wohlverdienten Schlaf? Ich möchte deinen Bericht wenn möglich heute Nachmittag um vier auf dem Schreibtisch haben.«
    »Das wird sicher eine interessante Lektüre«, meinte Eddie. »In meinen schlimmsten Träumen hätte ich niemals damit gerechnet, in ein solches Wespennest hineinzugeraten.«
    »Ich auch nicht«, gab Juan zu. »Hinter diesen Leuten verbirgt sich viel mehr als das, was wir auf ihrer Website gesehen haben und was der Deprogrammierer Linda erzählt hat. So paranoid, wie die reagieren, haben sie wahrscheinlich eine ganze Menge zu verbergen.«
    »Die Frage liegt auf der Hand: Was?«
    »Vielleicht haben wir ja Glück, und niemand bemerkt die Wanze, die ich zurückgelassen habe.«
    Eddie schickte ihm einen zweifelnden Blick. »Das Erste, was deren Sicherheitschef tut, wird sein, dass er den ganzen Laden zentimeterweise auf irgendwelche Abhöreinrichtungen durchkämmt.«
    »Du hast ja recht. Ich weiß es auch. Wenn demnach ein elektronischer Spion nicht funktioniert, müssen wir einen menschlichen losschicken.«
    »Ich gehe.«
    »Du siehst nicht gerade wie eine verirrte Seele auf der Suche nach dem Sinn des Lebens aus, die blind den Predigten eines Irren folgt.«
    »Mark Murphy?«, schlug Eddie vor.
    »Rein äußerlich passt er nahezu perfekt ins Bild, aber er hat nicht das Geschick und die Erfahrung, einen solchen Undercoverjob durchzuziehen. Eric Stone wäre ein anderer geeigneter Kandidat, aber bei ihm ergibt sich das gleiche Problem. Nein. Ich dachte eher an Linda. Als Frau wäre sie von vornherein weniger verdächtig. Sie hat aus ihren früheren Jobs einiges an Geheimdiensterfahrung, und wir beide haben schon Dutzende Male erleben dürfen, dass sie sich ihrer Haut zu wehren weiß.«
    »Und wie soll das Ganze funktionieren?«
    Juan lächelte müde. »Immer langsam, ja? Ich denk mir was aus. Wir drei treffen uns vor dem Abendessen und überlegen uns eine Strategie.«
    »Hauptsache, sie entwickelt sich nicht wieder zu einem Plan C«, frotzelte Eddie.
    Cabrillo hob die Hände mit einem Ausdruck verletzter Eitelkeit. »Warum macht ihr mir eigentlich ständig Vorwürfe? Der Plan hat doch funktioniert.«
    »Das sagt noch nichts über seine Qualität, du hast eben Glück gehabt.«
    »Blabla!« Juan wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung beiseite.
    Ehe er seine Kabine aufsuchte, um sich, wie er hoffte, zehn Stunden ununterbrochenen Schlafs zu gönnen, fuhr Juan mit dem Lift ins Operationszentrum hinunter. Hali Kasim saß vornübergebeugt auf seiner Station. Papiere waren über seinen Schreibtisch verstreut, als hätte dort soeben ein Hurrikan gewütet. Ein Kopfhörer drückte seine Locken platt. Im Gegensatz zu anderen, deren Gesichter regelrecht versteinerten, wenn sie intensiv nachdachten, zeigten Halis semitische Züge einen heiteren Ausdruck, ein untrügliches Zeichen dafür, dass sein Gehirn mit Höchstleistung arbeitete.
    Er zuckte zusammen, als er spürte, wie Cabrillo hinter ihn trat. Er nahm den Kopfhörer ab und massierte seine Ohren.
    »Was kommt rein?«, fragte Juan. Kurz nachdem er nach Dr. Huxley und Kyle Hanley geschaut hatte, als er zur
Oregon
zurückgekehrt war, hatte Juan Hali gebeten, die Wanze zu überwachen, die er in Gil Martells Büro versteckt hatte.
    »Das erinnert mich an diese Großstadtlegende, dass im Rauschen eines Fernsehers, der auf eine Station eingestellt ist, die gerade Sendepause hat, Stimmen zu hören sein sollen.« Er reichte Juan den Kopfhörer.
    Sie waren warm und ein wenig feucht, als er sie aufsetzte. Kasim drückte auf einen Knopf an seinem Computer.

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